Von Boom bis Z: die Kopenhagen-Trilogie von drei Generationen gesehen
Shownotes
Die Kopenhagen Trilogie im Theater Bremen Drei Generationen, ein Stück – und viele Eindrücke*
In der neuesten Folge von Von Boom bis Z sprechen Renate, Glenys und Lisann – drei Frauen aus drei Generationen – über ihre Eindrücke von der Theateradaption der Kopenhagen-Trilogie nach den Romanen Kindheit, Jugend und Abhängigkeit von Tove Ditlevsen. Das Stück am Theater Bremen hat sie tief berührt, zum Nachdenken gebracht und emotional bewegt.
„Ich hab mich danach sehr voll gefühlt – von Bildern, Worten und Eindrücke.“(Lisann) „Man hat das Gefühl, als hätte man ein tiefgründiges Gespräch geführt, in das man sich ganz reingegeben hat.“ (Renate)
Glenys beschreibt die Inszenierung als „kopflastig und konzentriert“ – und wünscht sich gleichzeitig mehr Leichtigkeit und Humor. Doch gerade die Intensität des Stücks macht es zu einem besonderen Erlebnis.
Tove Ditlevsen: Eine Stimme, die Tabus bricht
Die dänische Autorin Tove Ditlevsen (1917–1976) gilt als Pionierin der autofiktionalen Literatur. Ihre Werke sind in Dänemark Schulpflichtlektüre – und das aus gutem Grund. Ditlevsen wuchs in einem Arbeiterviertel der 1920er-Jahre auf und kämpfte früh gegen Widerstand an, um Schriftstellerin zu werden. Ihr Leben war geprägt von Krisen: vier Scheidungen, Drogenabhängigkeit, psychische Leiden. 1976 nahm sie sich das Leben.
Die Kopenhagen-Trilogie erzählt ihr Leben in drei Phasen – und das Theater Bremen bringt diese Phasen auf die Bühne: Drei Schauspielerinnen – Irene Kleinschmidt, Lisa Guth und Emma Floßmann – verkörpern Ditlevsens Kindheit, Jugend und Erwachsensein. Ihr Zusammenspiel ist so vertraut und dynamisch, dass es die Podcaster*innen besonders beeindruckt hat:
„An den Blickwechseln hat man gemerkt, wie ehrlich vertraut die Schauspielerinnen miteinander sind.“ (Renate) „Wie die drei zusammen eine Person charakterisieren – das macht das innere Ringen der Autorin greifbar.“ (Lisann)
*Unsere Empfehlung: Ein Stück, das man mehrmals sehen kann
Trotz der Schwere des Themas sind sich alle drei einig: Das Stück ist ein Erlebnis. „Es ist bewundernswert, wie Tabuthemen mit so wenig Mitteln so ergreifend dargestellt werden können.“ (Renate), die das Stück bereits zweimal gesehen hat – und es sogar ein drittes Mal sehen würde.
Von Boom bis Z wird herausgegeben vom Verein Frauen lernen gemeinsam e.V und den frauenseiten Bremen. Konzept und Redaktion: frauenseiten Bremen mit besonderem Dank an Paula, Renee, Lilli, Lingh, Laura, Hannah, Jule, Salam, Sofie, Luisa, Andrea, Nina, Irene, Mara und Janna Redaktion Aktuelle Folge: Lisann Prüss Moderation: Renate Strümpel Musik: Imke Bolz Artwork: Luise Hahn mit besonderem Dank an Pia Brand Social Media: die frauenseiten Social Media Unit Schnitt: Renate Strümpel Produktion:Renate Strümpel Mastering. Janna Fischer.
Ihr habt Fragen, Vorschläge oder wollt euch einbringen? Schreibt eine Mail an frauenseiten@bremen.de oder nutzt das Kontaktformular .
Transkript anzeigen
00:00:01: Renate Von WOM bis Z. Der Generation Podcast der Frauenseiten Bremen.
00:00:08: Glenys Viele Sachen wären überhaupt nicht denkbar für sie gewesen und.
00:00:12: Renate Er hätte sie einfach gerne kennengelernt.
00:00:15: Glenys Du hast schon ein Erlebnis.
00:00:18: Renate Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Bundesz. Genau. Wir sind heute ein Trio und wir reden heute über ein Theaterstück. Die Kopenhagen Trilogie. Ich begrüße Glenn. Hallo, Glenn.
00:00:30: Glenys Hallo, ihr.
00:00:32: Renate Ja, Hallo, Die San. Hallo. Und ich bin Renate, die Moderatorin. Ich habe aber gar nicht alles vorbereitet, sondern die. Sam hat alles vorbereitet. Diesmal. Ja, ich würde sagen, wir gehen einfach mal so richtig rein. Denn eigentlich vorgestellt habt ihr euch schon im vergangenen Folgen höchstens noch mal kurz, wie's gerade was ihr gerade bei Frauen seid macht. Vielleicht können wir noch mal machen.
00:00:55: Renate Ich fang jetzt andersherum bei Liz an An Genau.
00:00:59: Lisann Also ich bin noch Praktikantin. Ähm, schon länger. Und.
00:01:04: Renate Ja, wunderbar. Und noch länger. Ist Glenn da? Viel länger auch als ich.
00:01:09: Glenys Ja, ich bin ziemlich lange da. Ähm. Ich war fast vom Anfang an dabei in den Nullerjahren. Ähm. Ich mach den Presserport mit Verena zusammen. Und ich setze auch die Veranstaltungen rein. Und ich fahr mit dem Theater und hab die Kopenhagener Trilogie geguckt.
00:01:31: Renate Stimmt, das haben wir noch gar nicht gesagt. Wir drei waren im Theater, aber wir waren nicht allein. Es waren noch viele andere Personen aus unserer Redaktion mit. Und vielleicht werden wir noch einige Stimmen aus unserer Gruppe hören. Im Laufe der des Gesprächs. Okay, dann fangen wir mal am Anfang an Ulla ließ an, die Kopenhagen Trilogie haben wir gesehen im Theater Bremen.
00:01:53: Renate Erzähl mal, was sind so die ganzen Fakten? Was muss man wissen? Einmal für die Einordnung des Theaterstücks.
00:02:00: Lisann Genau. Wir waren zu dem Theaterstück Im Kleinen Haus vom Theater Bremen. Wir waren bei der Kopenhagener Trilogie und dieses Stück basiert auf drei Roman von Uwe Detlev Jonas, eine dänische, sehr bekannte Schriftstellerin. Die Romane sind Kindheit, Jugend und Abhängigkeit und wurden jetzt für dieses Stück erstmals alle drei zusammengefasst, auch noch mit anderen Werken und Gedichten von der Schriftstellerin ähm, ja, und die wurde.
00:02:28: Lisann Oder diese drei Generationen von ihr. Einmal das Kind, junge Erwachsene und die ältere Tobe wurden von drei und Schauspielerin gespielt.
00:02:38: Renate Ähm, ja. Super spannend. Hast du schon mal von. Habt ihr schon mal beide von dieser Autorin gehört? Von würdet lassen?
00:02:45: Lisann Tatsächlich? Vorher noch.
00:02:46: Glenys Nie. Nee, gar nicht.
00:02:48: Renate Ich leider auch nicht. Also ich tatsächlich auch nur über das Theater Programm. Das heißt, ihr seid auch ohne die Bücher gelesen zu haben reingegangen? Ja.
00:02:57: Glenys Ich glaub, die Bücher müssen ziemlich viel anders sein als das Stück, weil das Stück fand ich sehr kopflastig und Bücher strotzen nur von Respektlosigkeit und Wildheit. Und ja, Stream of consciousness und das nackte Leben tobt Ja und ist war nicht so ein Theater. Es war mehr SF. Es war mehr konzentriert darauf, das Schreiben für sie so wichtig war und eher die Schauspielerinnen haben unheimlich viel geschrieben auf auf Tücher und auf dem Boden und auf alles, was worauf sie schreiben konnten.
00:03:45: Glenys Auf sich selber. Ja, ja.
00:03:49: Renate Na ja, das sind natürlich drei Romane und dann ein Stück an einem Stück drin. Ist schon eine Challenge. Wie sagen würdest du noch was über die Autorin sagen? Über schon noch so kleine? So eine kleine Info Einheit, bevor wir richtig reingehen?
00:04:06: Lisann Ja, genau. Also in Dänemark ist sie wie gesagt sehr bekannt. Ist es auch Pflichtlektüre im Schulunterricht. In Deutschland wird sie jetzt wieder so ein bisschen wiederentdeckt, auch durch die Stücke. Sie ist 1917 geboren und 1976 hat sie sich mit 58 Jahren das Leben genommen. Sie wuchs im Arbeiterviertel in Kopenhagen in den 1009 1920 er Jahren auf und fing schon ganz früh an mit dem Schreiben.
00:04:34: Lisann Mit Anfang 20 wurde ihr erster Gedichtband veröffentlicht, und im späteren Teil ihres Lebens hat sie dann diese drei Romane geschrieben, von denen das Stück handelte. Genau. Und sie gilt so ein bisschen als Vorreiterin der autofiktionalen Literatur. Und ja, in ihrem Leben, da werden wir auch noch drüber reden über das Stück. Aber es ging viel da um Ihr Schreiben, darum, dass sie mehrfach verheiratet war, um ihre, um ihre Mutterschaft, um ihre Abhängigkeit, Depressionen, Trauma, aber auch ganz viel Kreativität.
00:05:09: Renate Was du noch erwähnt hattest, war das tatsächlich Würde das auch so? Pflichtlektüre ist in der Schule in Dänemark, im dänischen Schulunterricht total spannend, dass wir so wenig davon gehört haben.
00:05:22: Glenys Trotzdem es kommt davon, weil Dänemark so ein kleines Land ist.
00:05:28: Renate Dann fangen wir einfach mal mit dem Stück richtig an! Eigentlich hat Glen es ja schon viel so gesagt, so was man so ein bisschen erleben kann oder was man so sieht. Vielleicht wollt ihr auch noch andere so spontane Eindrücke teilen, wie ihr das so fandet.
00:05:44: Lisann Also ich weiß noch, dass ich mich danach sehr, ich sage mal, voll gefühlt habe, also voll mit Eindrücken, mit, ähm, mit Bildern, mit Worten. Ähm. Ich fand es auch sehr beeindruckend, wie es irgendwie szenisch aussah. Also wie das Bühnenbild gemacht war. Die Schauspielerei. Ja, ich würde es einfach mal so als viel beschreiben, aber für mich im guten Sinne.
00:06:10: Renate Sowieso verdichtet, einfach so viel verdichtet. Ja, in die kurze Zeit vergleichsweise. Also ich muss ja zugeben, ich habe es zum Zweiten Mal geguckt, weil ich es vorher schon gesehen hatte, weil es mich so interessiert hat. Und da hatte ich den ersten Roman noch nicht gelesen und hatte mir dann vorgenommen, den dann zu lesen. Es ist schon zum Zweiten Mal sehen, ab und zu gucken, wie das so ist.
00:06:36: Renate Und ja, ohne die Bücher gelesen zu haben, fand ich es komplett unproblematisch. Also man kann das supergut einfach gucken, Man muss die Bücher nicht gelesen haben. Manchmal denkt man ja so, da fehlt was. Aber das fand ich gar nicht. Und ja, wie das so ist, wenn man zweimal guckt, man entdeckt immer neue Sachen. Vielleicht ist es das auch, weil es so dicht ist, weil ja so viel drin ist oder einem was anderes auffällt.
00:07:03: Renate Oder man vielleicht auch an einer anderen Position sitzt und anders sieht. Also wie gut kann man sehen, was in dem oder dem in der Ecke so passiert? Ich weiß es nicht. Ja, wenn man es danach irgendwie so ein hat, so ein Gefühl auch von ja, dass man so ein tiefgründiges Gespräch mit jemandem geführt hat und sich da so sehr gefühlsmäßig so reingegeben hat.
00:07:23: Renate So habe ich das Gefühl, dass man so ein bisschen, ähm, ja, dass man viel Kraft auch brauchte. Also nicht unbedingt im schlechten Sinn, aber ja, Was denkst du, Glenn ist.
00:07:36: Glenys Ich fand's erst ganz zum Schluss interessant, als die ältere Tochter sich einfach hin fläzt. Vorne an der Bühne also da hätte ich gern mehr von. Ja, von diesem ja humorvollen, selbstkritischen ja, respektlose Mehr. Ja, davon hätte ich gern mehr gehabt. Einfach. Obwohl ich fand auch diese szenische Bearbeitung mit den vielen Tüchern, die nach und nach kamen und die dann auch ja beschrieben bedruckt alles ja, ja, man hat sich viel Mühe gemacht dramaturgisch, aber mir fehlte ein bisschen mehr Witz.
00:08:29: Glenys Und ja, so draufhauen, wie das die Schriftstellerin mit ihrem Leben gemacht hat, weil das war ein ständiges Draufhauen vom Augenblick, als man ihr gesagt hat, dass sie, dass es unmöglich ist, für sie Dichterin zu werden oder Schriftstellerin. Da hat sie draufgehauen.
00:08:51: Renate Das stimmt ja, da am Ende diese eine Szene, wo es auch so ist, so sie eine Annonce aufgibt, sie auch auch ob das jetzt so stimmt oder wie das so erzählt ist und wie die Reaktionen darauf sind, das ist unheimlich gewitzt. Erstens so erzählt und auch überhaupt formuliert, finde ich auch.
00:09:10: Glenys So.
00:09:11: Renate Hm, da sind wir ja schon so ein bisschen bei der schauspielerischen Umsetzung. Wir sind ja eine Generation Podcast, das haben wir jetzt gar nicht noch mal gesagt, Aber Stand jetzt sind wir tatsächlich auch gerade die wir hier sitzen drei Generationen wie ich das so sehr. Ja ich Generation ichs die sagen kann, sie und Glennis Generation Anarchistin.
00:09:32: Glenys Altachtundsechziger ähnlich ja oder Bewunderin, wie das neuerdings genannt wird.
00:09:39: Renate Und im Grunde genommen sind die Schauspielerin ja auch drei Generationen. Wie hat das so zu euch gesprochen? Wir das zu dir gesprochen?
00:09:47: Lisann Die sagen also ich fand es super spannend auch zu sehen, wie wir die drei ja zusammen eine Person charakterisieren und auch miteinander immer im Gespräch waren, was irgendwie ja auch. Also man stellt es sich auch so vor als inneren inneren Konflikt, da inneres Gespräch irgendwie, wo die Jüngere mitzureden hat, aber dann später auch die ältere. Ähm und das fand ich super spannend.
00:10:16: Lisann Drei Schauspielerin für eine Person zu haben, das habe ich so vorher noch nie gesehen.
00:10:20: Renate Meist ist es immer so, eine Person spielt dann verschiedene, also.
00:10:24: Glenys Ja.
00:10:25: Lisann Oder wächst dann irgendwie ein in der Geschichte.
00:10:29: Renate Ich fande das wie die miteinander so sind.
00:10:31: Lisann Ich fand das sehr vertraut. Also auch die Schauspielerin an sich finde ich, haben sehr gut so harmoniert. Zu dritt ja auch wie sie manchmal in ihn Szenen zusammengespielt haben und sich dann immer abgelöst haben mit dem mit dem Gespräch ineinander gefallen sind. Das wirkte alles so sehr dynamisch.
00:10:51: Glenys Fand ich ja auch manchmal ganz schön ruppig miteinander und nicht so ganz am Anfang. Ähm, eine der älteren oder die beiden Älteren spielten nicht mehr so die Mutter von TO Waren und das Kind Tower wurde dann irgendwie eingekleidet als Kind und Mädchen und ganz brav unordentlich.
00:11:14: Renate Und ja, ja, die haben dann immer noch verschiedene Rollen irgendwie übernommen. Ja oder das somit geformt das Bild. Ich fand die Blickwechsel von den dreien so man es wirkte total so, dass die so sehr vertraut sind, aber auch so ehrlich vertraut, nicht nur so gespielt. Also die. Ich kann mir vorstellen, dass sie durch dieses Stück alle drei auch irgendwie sich total angefreundet haben, wenn sie es nicht schon waren oder so, weil das wirkte so nervig.
00:11:47: Glenys Der eine zu andere sagt Ach Tower, das meinst du doch nicht so? Ja.
00:11:53: Renate Ja genau. Gibt es so eine Szene, die euch so besonders beeindruckt hat oder vielleicht auch besonders nicht beeindruckt hat?
00:12:00: Lisann Ich glaube, besonders so emotional beeindruckt hat mich als ja, also so ein bisschen um ich meine, es ging um viele Krisen in ihrem Leben, aber um. Um ihre Abtreibung zum Beispiel.
00:12:14: Lisann Wo Sie auch wieder Farbe genutzt haben auf der Leinwand und geschrieben haben Ich möchte das Kind nicht und da haben die drei find ich noch mal mehr so zu dritt gearbeitet, dass ja alle zusammen haben sie ja diesen Pinsel gehalten und geschrieben und da finde ich, konnte man sehen, wie dieses Ereignis in ihrem Leben alle irgendwie beeinflusst hat.
00:12:34: Lisann Also so auch die ältere Tower war bei der Tower, die es gerade erlebt hat, dabei und das war finde ich sehr emotional, oder da haben sie diese Emotion super, super gut rüber getragen ins Publikum. Ja, eben gleichzeitig, was sie geredet haben, aber auch wie sie es dann umgesetzt haben auf der Bühne mit der Farbe. Das fand ich, glaube ich, besonders beeindruckend.
00:12:58: Glenys Und das war auch die Stelle, wo dieser Arzt den King später geheiratet hat, wenn ich das richtig habe, wo er zum Ersten Mal die Droge spritzt. Und ich fand es unheimlich gut umgesetzt, wie die Die eine hat ihren Arm einfach vor sich gehalten wie in Trance und ließ sich so von diesem Arm durch die Gegend führen.
00:13:29: Renate Ja.
00:13:30: Glenys Dass das also ich ich hätte gedacht, man um Drogen trotz oder Narkose zu spielen, müsste man sich hinlegen. Aber das fand ich und hab da Verstand. Ich sofort, was los war, dass sie von dieser Erlebnis, dieser Traumwelt so fortgeführt wird, dass hier ihre eigene, ihr eigener Arm sie da sofort führt.
00:13:58: Lisann Ja, stimmt. Und sie auch schon fast so über die Bühne gezogen hat, wie das dann ja auch für sie im Leben alles nur darum ging.
00:14:08: Glenys Und das finde ich überhaupt spannend war, dieser dritte Teil der Trilogie Gift heißt und dass das im Dänischen verheiratet sein und Gift, also ja toxische Gift bedeutet und dass das finde ich so witzig.
00:14:29: Renate So und auf Englisch heißt Gift Geschenk Ja, Freak, oder.
00:14:35: Glenys Es ist sehr schräg. Also ich weiß, jemand aus Afrika hat mal unheimlich drüber gelacht, als er feststellte, dass das Wort für. Verlobte auf Englisch heißt. Es geht jetzt. Aber das ist auch das, was an dem alten Klotüren erschienen ist, wenn man den Knopf umdrehte, für besetzt. Ja, das entgeht und besetzt die gleiche das gleiche Wort ist und nicht denkt, das auch mit diesem Gewicht also gegeben, aufgegeben, hingegeben für verheiratet sein.
00:15:19: Glenys Es ist auf Spanisch, ja.
00:15:23: Lisann Auf Spanisch heißt es Boss als Bossa. Auch die verheiratete Frau oder die Ehefrau ist aber das gleiche Wort für Handschellen. Also das alle nicht.
00:15:33: Renate Die Zeichen auf Französisch nicht so, das ist auch Impuls, aber nicht. Anscheinend heißt das anders. Man hätte, wenn dort Melodie heißt, es ja. Interessant, dass er auch gerade so ein Gate ist, auch so egal ob wir jetzt abschweifen. Aber es ist so, wenn man es jetzt so so bisschen übersetzt oder so Spaß übersetzt ins Deutsche Ist man verlobt, ist man noch engagiert.
00:15:59: Renate Aber dann, wenn man verheiratet ist, ist es.
00:16:02: Glenys Ist man besetzt.
00:16:04: Renate Einfach nur besetzt man es war, war irgendwas. Na und? Aber bis man verheiratet ist, diese Zeit da ist, sind alle sehr motiviert und engagiert. Mit und so. Ja, bei diesem, äh.
00:16:25: Renate Bei dieser Szene, die gerade genannt habt zum zu dritt Zeichnen sind wir ja eigentlich auch schon bei der anderen. Bei dem anderen Thema ließ an was du auch als Punkt aufgeschrieben hat, dass es so wie geht das Stück ähm, mit vielleicht gesellschaftlichen Tabuthemen um Sucht, psychische Krankheit usw Eigentlich haben wir da sind das ja auch gerade eben von euch auch die Dinge gewesen, die besonders starke Bilder erzeugt haben.
00:17:00: Glenys So ist es eigentlich so ein Projekt. Die drei Romane wie Doris Lessings Goldene Notizbuch so praktisch an ein großes Frauenprojekt des 20. Jahrhunderts wie bei Lessing war das Frausein also mit dem Patriarchat zurechtkommen, mit der Politik Zurechtkommen und Enttäuschung mit Stalin und was weiß ich alles. Und wie man sich arrangiert im 20. Jahrhundert. Und dass das so viele ähnliche Themen sind bei eher angeschnitten, also als Mädchen und keine Ausbildung und das Unmögliche tun.
00:17:45: Glenys Und wie viel begibt man sich in die Abhängigkeit von einem Mann, weil praktisch. Ihre erste Ehe war sehr stark, um veröffentlicht zu werden.
00:17:58: Glenys Das war eben jetzt in praktisch ja und dann ja die Suche nach Freiheit frei sein wollen, aber auch Geld brauchen. Und inwiefern kann man verdienen als Frau? Also sie hatte sehr, sehr viel Glück, dann anerkannt zu werden. Relativ jung, aber sie stolperte trotzdem durch alle Schlaglöcher des Lebens.
00:18:24: Renate Ja, das Thema Armut, so fand ich es, soll ja einen Handwerker heiraten, dass man ein Tischdecke statt Papier echte Tischdecken hat. Das also das ganze Thema Klasse Armut fand. Was bedeutet Hunger oder wie es da genannt wird, deshalb Hunger? Ja.
00:18:46: Glenys Aber natürlich weiß Dänemark. Es fällt der Zweite Weltkrieg völlig flach. Also es Die Dänen haben sich nicht gewehrt. Die Deutschen marschierten ein, überließen den Dänen ihre Verwaltung selber und benutzen das einfach als Brückenkopf Richtung Norwegen, wo sie Interessen hatten.
00:19:13: Renate Im Stück kommt es ja schon vor. Sie ist ja später mal in einem Haushalt, muss sie arbeiten, wo so ein Porträt.
00:19:19: Glenys Von Hitler na.
00:19:22: Renate Und? Es gibt schon so ab und zu mal blitzen so Kontexte auf.
00:19:28: Glenys Ja, aber nichts im Vergleich zum Rest von Europa. Und die Zeit Also eigentlich Ja.
00:19:36: Lisann Ja oder Ich fand auch die Szene irgendwie in dem Sinne ganz lustig, weil sie doch davon erzählt, wie sie sich Sorgen um den Krieg macht. Aber eigentlich nur, weil es zusammenfällt mit der Veröffentlichung ihres Buches.
00:19:49: Renate Das sie, da sie sich so selber kritisiert.
00:19:52: Lisann Jetzt habe ich Angst vor dem Krieg, nur weil dann vielleicht mein Buch nicht veröffentlicht.
00:19:56: Glenys Ja.
00:19:57: Lisann Das ja nicht ganz so ehrlich ja.
00:20:01: Glenys Ja, das ist ehrlich.
00:20:03: Renate Dieser Moment, als sie doch schon so sehr jung in es schafft, zu so einem Redakteur zu kommen, der sagt Kommen Sie später wieder in ein paar Jahren. Ihre Gedichte sind gut, aber nichts für die Kinderseite, weil sie sind zu erotisch, oder was er gesagt hat. Ja, da das ja auch so wir haben ja vor einer Zeit über das 14-jährige Ich gesprochen, dann dachte ich so, was sie da gemacht hat, alles in dem jungen Alter und wie zielstrebig das ohne also ja ohne die heutigen Mittel klappte schon bis dahin zu kommen.
00:20:48: Lisann Aber ich finde, das haben Sie auch sehr deutlich gezeigt, dass so das Schreiben ja irgendwie eine Notwendigkeit war. Also irgendwie schien es auch so, als könnte sie gar nicht anders, als alles dafür zu tun irgendwie, weil es ja hier ihre Flucht war. In der Kindheit, so aus dem aus dieser engen Wohnung ohne Privatsphäre irgendwie ihre eigene Welt zu schaffen.
00:21:10: Lisann Und wahrscheinlich war das von Beginn an so ihre Möglichkeit, um mit allen Dingen im Leben umzugehen. Und dann brauchte sie das auch weiterhin. Und vielleicht hatte sie deswegen diesen starken Antrieb die ganze Zeit über.
00:21:23: Renate Was denkt ihr über die Ehe, über das Thema Eheschließung und Ehe nach dem Stück? Oder hat sich da nichts verändert bei euch oder wie findet ihr die Darstellung davon?
00:21:36: Glenys Ich finde, es ist ziemlich souverän in diesen Ehen gegangen. Sie wusste, sie will was haben, sucht sich was und na ja, mit der Zeit wird sie aufgerieben in diesem Beziehungen, besonders also bei diesem, den sie als Psychopathen bezeichnet. Ich glaube, das war der Arzt. Aber ganz am Anfang, als sie den. Ähm, Literaturagent oder Verleger da so bezirzt als ganz junges Mädchen, da fand ich das sehr, sehr zielstrebig.
00:22:17: Glenys Also ich glaube. Weiß ich nicht. Viele Frauen hätten sich viel mehr gequält, mit dieser Art und Weise an ihr Ziel zu kommen, dass sie sich einem Mann hingeben müssen oder so, aber sie schien da relativ gelöst. Und dieser an diesem Problem zu gehen.
00:22:37: Renate Fand es halt auch so, dass so was wie eine Hochzeit nicht so ein großes Ding ist. Also mache ich halt. Dann wiederhole ich einfach noch mal mache ich dann aber immer. Ich muss schon immer die nächste Person in petto haben, bevor ich die eine verlasse.
00:22:57: Glenys Ja.
00:22:57: Lisann Stimmt, das hat ja sogar gesagt, so als Leser.
00:23:00: Renate Tipp als Lebens Tipp Also ich glaube aus so einer Zeit heraus, also wo das rausgekommen ist, das Buch, ich weiß gar nicht, haben wir das irgendwie krass nähen.
00:23:11: Lisann Nur dass es relativ spät war, weil sie, meine ich, die Romane alle in der Zeit in einer Psychiatrie geschrieben hat. Also sie war auf jeden Fall schon älter.
00:23:23: Renate Aber ich kann mir trotzdem vorstellen, dass es noch so eine Zeit war, wo man so was so eher so ähm gut, wir wissen nicht, wie es in Dänemark ist, einfach wie das da angesehen wird. Aber es.
00:23:37: Renate Dieses dass man was macht, dass man einmal heiratet und dann ist das so oder so und dann ist das auch ungünstig, wenn man das nicht mehr ist. Und das fand ich schon irgendwie so erfrischend, dass sie eher mit so umgegangen ist. So einfach, so, ja, dann ist es so, dann nicht mehr und.
00:23:55: Glenys Ja, wenn ich an meine Mutter denke, die so um die gleiche Zeit geboren wurde, sie war also da. Viele Sachen sehen überhaupt nicht denkbar für sie gewesen und dieser Tod, weil sie scheint da einfach so, ja, sie macht es nach ihrem Kopf praktisch.
00:24:15: Renate Wer hätte sie einfach gerne kennengelernt und mit ihr so Kuchen gegessen oder so? Wenn ihr so bekannten Freundinnen erzählen würdet, worum es geht würdet, wie würdet ihr das noch mal so zusammenfassen? Wir haben jetzt ja schon viel verraten.
00:24:30: Glenys Du hast schon ein Erlebnis, das Theaterstück. Ich würde schon ein bisschen ja vorher was rauskriegen über Sohn und ihr Leben, falls man mal die ja die Verbindungen nicht so ganz klar sind oder auch von den Büchern zum Stück. Aber auch ich würd schon empfehlen.
00:24:55: Lisann Ja, auf jeden Fall. Es ist spannend, vorher zu wissen, dass es Fiktion, Fiktionales, also dass es nicht einfach nur komplett ausgedacht ist, sondern dass es eben viel aus ihrem eigenen Leben schildert, weil dann hat es irgendwie auch noch mal mehr Bedeutung, wenn man weiß, dass ihr die meisten Dinge auch wirklich geschehen sind, über die sie schreibt. Ja, und so anderen würde ich erzählen, dass es einfach ja ein Erlebnis war, Wie du gesagt hast und sehr spannend anzusehen mit diesen drei Schauspielerinnen und das Bühnenbild in diesen ganz komplett schwarzen Raum mit einem weißen Laken auf dem Boden und den Tüchern, vielen Farbtopf.
00:25:34: Lisann Ja, und wie auch mit den Schatten gespielt wurde, also auch so zum Ansehen war es auch was auch sehr spannend. Also nicht nur inhaltlich, aber inhaltlich natürlich auch sehr genau. Ja, also ich würde es auch empfehlen.
00:25:48: Glenys Das meinst du Renate.
00:25:50: Renate Ja, mir sind dann auch ich finde es auch, ich habe es ja schon zwei Mal gesehen. Ich ich würde sogar noch ein drittes Mal sehen, aber da würde ich ein bisschen Zeit vergehen lassen. Beim zweiten Mal haben wir uns ja diese Info. Also beim zweiten Mal habe ich auch zum Ersten Mal die Einführung mit gehört und die fand ich auch ziemlich gut und die hat mir ein bisschen geholfen bei so ein paar Details, die mir vorher nicht aufgefallen sind.
00:26:15: Renate Zum Beispiel, dass auf den Kostümen auch so Zeilen Textzeilen aufgestickt sind bei den einzelnen Schauspielerinnen. Also das ist jetzt ja eigentlich nur ein ganz kleines Detail, aber es zeigt so, dass dieses ganze Sprache, Wörter schreiben so durch alles so durchgeht und es so durchdacht ist. Und das hat mir total gefallen. Und vorher habe ich immer gedacht, naja, och nee, ich höre mir da nicht, ich möchte nichts vorher hören darüber.
00:26:43: Renate Ich möchte es lieber so anschauen, aber das hatten wir doch. Hat doch voll was gebracht, fand ich und finde ich so krasse Themen, wie wir eben gerade gesagt haben. So Schwangerschaftsabbrüche usw, die trotzdem so ergreifend mit so wenig Mitteln darstellen. Das fand ich sehr bewundernswert. Also es hat mich total trotzdem ja gekriegt, aber es waren eigentlich nur so wie du, Glenn das vorhin gesagt hast, So, es gibt so eine Geste, die so eher Tanz performativ ist und alle verstehen.
00:27:18: Renate Aber was passiert? Es reicht, es reicht. Was? Es reicht ganz wenig eigentlich, um unheimlich große Dinge darzustellen. Das hat mich total beeindruckt. Irgendwie.
00:27:29: Lisann Es war nicht. Auch in der Einführung haben wurde ja auch erzählt, dass sie eben ganz viel kürzen mussten, weil es ja drei Romane sind und auch andere Werke. Und dass sie aber versucht haben, die Sachen, die nicht, die es nicht rein geschafft haben, trotzdem durch zum Beispiel diese Gesten oder oder das Schreiben oder durch die Tücher noch trotzdem einen Platz gefunden haben.
00:27:50: Lisann Ja, und das finde ich, konnte man sehr gut sehen.
00:27:54: Renate Finde sein schade, dass es jetzt keine Fortsetzung geben kann, weil es ja alle, alle drei Bücher in einem drin sind. Also ich würde es weiterempfehlen.
00:28:03: Glenys Ja.
00:28:04: Renate Ja, ja, ja auch Ja, ja, dann ist es hiermit geschehen. Wir empfehlen es weiter. Lana war auch mit uns im Stück. Hört, was sie über das Stück sagt. Also, ich war sehr positiv überrascht vom Stück, weil ich die Bücher auch nicht kannte. Ich kannte das Stück nicht. Ich habe mich da auch so ein bisschen blind reinfallen lassen. Also ich hatte mich auch nicht irgendwie mega informiert.
00:28:29: Renate Deswegen fand ich die Umsetzung des Stücks auf jeden Fall sehr interessant, weil es ja auch eine sehr kreative Art ist, ein sehr dramatisches und vielseitiges Stück herzustellen. Ich bin eigentlich immer großer Fan von so sehr großen und ausgebauten Bühnenbildern. Das ist ja bei Stücken in Bremen oftmals nicht der Fall. Ich fand, das war aber da gar nicht nötig.
00:28:55: Renate Die haben ja viel mit so einem aktiven Bühnenbild gearbeitet. Nein, diesmal und das finde ich, hat es sehr dynamisch gemacht und das sehr, sehr gut umgesetzt, ohne dass es irgendwie zu viel war oder zu viel von der Story genommen hat. Das fand ich sehr positiv. Ich fand die Dynamik zwischen den Schauspielerinnen sehr toll, weil ja auch immer.
00:29:18: Lisann Alle drei gleichzeitig auf der Bühne.
00:29:20: Renate Waren. Das wusste ich vorher nicht. Und da hat man gesehen, was für ein eingespieltes Team die auch waren und dass man trotzdem sehr, sehr schnell an den Rollen gemerkt hat, wer jetzt gerade spricht. Ich war nie irgendwie verwirrt, Welche, welches Alter, welche, welcher Lebensabschnitt jetzt gerade irgendwie dran ist und ich habe die auch sehr gut umgesetzt. Anna haben wir nach dem Stück auch befragt.
00:29:47: Renate Ja, das Stück war ja laut, dicht, intensiv und und wüst. Und ich fand es immer wieder interessant zu gucken, was stehen für Situationen dahinter. Also was ist da in dem Leben der Autorin passiert und wie kann man das in dem Stück wiedererkennen? Ähm, es war aufregend, es war aufwühlend und danach habe ich mich irgendwie sehr schlecht gefühlt, weil es ja auch sehr anstrengend war.
00:30:18: Renate Zum Teil und man auch gemerkt hat, dass sie sehr unter Druck stand und auch unter ihren Lebensbedingungen sehr gelitten hat. Und dass das Schreiben eben eine Möglichkeit war, dem Ganzen irgendwie zu entkommen. Und es hatte ja auch sehr traurige Seiten bzw Verstörungen und und Sachen, wo man einfach sehr stark mit gefühlt hat und gemerkt hat, dass es einfach auch sehr schwierig war.
00:30:48: Renate Also ich fand es insgesamt eben immer wieder spannend, diese Inszenierung, also diese Zurückführung auf das, was da vorgefallen ist. Sonst fand ich das einfach sehr, sehr dicht, sehr fließend. Und es war so viel los, dass ich das mich konzentrieren musste, um so dabei zu bleiben. Eigentlich ich aber trotzdem trotzdem gut. Das war von Boom bis Z. Der queerfeministische Generationenpodcast der Frauenseiten Bremen war nun besetzt.
00:31:18: Renate Ein Podcast von Verein Frauen lernen gemeinsam e.V. und den seiten Bremen Konzept und Redaktion Frauenseiten Bremen Musik im Gebäudes Redaktion Liz An Arthur und Luise Hahn Mit besonderem Dank an Pia Brand Social Media Die Frauenseiten Social Media Unit Schnitt, Renate Strümpfe Mastering Jana Fischer Produktion, Renate Strümpfe. Ihr habt Fragen, Vorschläge oder wollt euch einbringen? Schreibt eine Mail an Frauen seiten bremen.de.
00:31:45: Renate Ich danke auch allen, die mit Waren im Theater und im Theater Bremen, dass sie uns eingeladen haben.
Neuer Kommentar