Von Boom bis Z: Was, du willst keine Kinder?

Shownotes

"Nichtmutterschaft" als generationsübergreifendes Tabuthema

Als "Nichtmutterschaft" wird die bewusste Entscheidung gegen das Kinderkriegen oder die Umstände, die dazu führen, dass eine Frau keine Kinder hat, bezeichnet. Dies kann verschiedene Gründe haben, von persönlichen Präferenzen bis hin zu medizinischen oder auch gesellschaftlichen Umständen. In manchen Fällen kann es sich auch um eine Kombination aus unterschiedlichen Faktoren handeln. Nichtmutterschaft ist schon lange ein heikles und viel diskutiertes Thema, da es oft mit den gesellschaftlichen Erwartungen in Bezug auf das Frausein verbunden ist.

Die meisten Frauen kennen die folgenden Anspielungen bereits aus ihrem Umfeld und besonders von der Familie. Die Fragen nach der Familienplanung, wie "Wann ist es denn so weit?" oder "Du musst nur auf den Richtigen warten". Doch dort hört das Thema längst nicht auf. Auch in der Arbeitswelt und in der Öffentlichkeit müssen Frauen sich immer wieder diesen Fragen stellen. Sie werden damit jedes Mal auf's Neue auf ihre Zeugungsfähigkeit reduziert. Daraus kann schnell eine Stigmatisierung hervorgehen und es entsteht ein sozialer Druck für Frauen, die sich dagegen entscheiden. Oder für Frauen, die sich zunächst gar nicht erst entscheiden wollen.

Worüber diskutieren wir?

Im Gespräch werden die Gründe und Herausforderungen der "Nichtmutterschaft" besprochen, von persönlichen Entscheidungen bis hin zu gesellschaftlichen Erwartungen. Wir erkunden die verschiedenen Perspektiven nicht nur durch persönliche Erfahrungen, sondern auf Grundlage von Studien und Büchern. Das Werk "Die Uhr, die nicht tickt: Kinderlos glücklich" von Sarah Diehl gehört hier dazu. Damit könnt ihr euch auf ein breit gefächertes Gespräch freuen, das diese Aspekte miteinander verbindet und zum Nachdenken anregt.

Laura und Irene geben uns tiefere Einblicke in ihre Perspektive auf "Nichtmutterschaft". Dabei bietet der Unterschied zwischen ihren Generationen der Zuhörer*innenschaft verschiedene Gedanken, die generationsübergreifend sein können, aber auch neue Blickwinkel hervorbringen. Laura ist 25 Jahre alt und in ihrem Umfeld geht es vermehrt um die Familiengründung. Sie spiegelt die Perspektive der Millennials und der Gen Z wider. Diese sind in dem Alter, wo es vermehrt zu Fragen nach der Zukunft kommt und auf einmal jeder Interesse an den eigenen Zukunftsplänen hat. Mit Irene hat Laura eine Gesprächspartnerin, die bereits ihren Weg gegangen ist und dieser beinhaltete für sie keine Kinder. Für Irene war es keine konsequente Entscheidung gegen Kinder, sondern die Umstände ließen dies nicht zu. Das ist für sie aber keinesfalls etwas Negatives. Trotz dieser Differenz im Alter und der Generation kommen sie immer wieder zu einem Konsens.

An dieser Stelle sei deshalb eins bereits vorweggenommen, denn die Runde ist sich einig: Wir brauchen ein Umdenken in der Art und Weise, wie wir "Nichtmutterschaft" betrachten, und sollten aufhören, Frauen auf ihre potentielle Mutterschaft zu reduzieren.

Es ist noch wichtig anzumerken, dass es im Podcast hauptsächlich um heterosexuelle Beziehungen zwischen Cis-Personen geht. Das Thema ist bereits auf dieser Ebene komplex und eine weitere Ausführung hätte den Rahmen dieser Folge gesprengt. Allerdings sind sich die Gästinnen einig, dass es in Zukunft eine Folge mit einer Vertiefung des Themas geben sollte.

Hört bei uns rein!

Wenn ihr Lust auf ein spannendes Gespräch zwischen unterschiedlichen Generationen habt, dann seid ihr bei uns wie immer richtig. Zusätzlich gibt es in dieser Woche ein vielschichtiges Thema, das von unseren Gästinnen diskutiert wird. Eine perfekte Vorbereitung auf das Osterwochenende und potentielle Fragen der Familie nach dem Motto "Wann geht es denn bei dir los mit den Kindern?". Die aktuelle Folge des Podcasts und mehr findet ihr überall, wo es Podcasts gibt.

Lasst uns gerne euer Feedback und eure Meinung zu dem Thema da. Wir freuen uns immer über weitere Perspektiven zu den Themen, über die wir berichten.

Kristen R. Ghodsee: Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben.

Das war von Boom bis Z. Der Generationen-Podcast der frauenseiten Bremen. Von Boom bis Z wird vom Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen gefördert.

Von Boom bis Z ist ein Podcast vom Verein Frauen lernen gemeinsam e.V und den frauenseiten Bremen. Konzept und Redaktion: frauenseiten Bremen mit besonderem Dank an Paula, Renee, Lilli, Lingh, Laura, Hannah, Jule, Salam, Sofie, Luisa, Andrea, Nina, Irene, Mara und Janna Recherche Aktuelle Folge: Laura. Musik: Imke Bolz Artwork: Luise Hahn Social Media: die frauenseiten Social Media Unit Produktion und Schnitt: Renate Strümpel Mastering Janna Fischer.

Ihr habt Fragen, Vorschläge oder wollt euch einbringen? Schreibt eine Mail an frauenseiten@bremen.de .

Transkript anzeigen

00:00:01:11 - 00:00:08:14

Sprecher 1

Von wom bis z der Generationen Podcast der Frauen Seiten Bremen.

00:00:08:16 - 00:00:18:08

Sprecher 2

Rückblickend denke ich auch meine Güte, warum muss man sich immer noch um Sachen kloppen heutzutage, die wir vor 50 Jahren schon versucht haben anzuschieben?

00:00:18:09 - 00:00:24:03

Sprecher 3

Diese Übergriffigkeit in dem Moment hat mich schockiert.

00:00:24:05 - 00:00:58:13

Sprecher 1

Du hast keine Kinder? Warum denn? Hast du dir das gut überlegt? Du hast bestimmt nur noch nicht den Richtigen gefunden. Sicher, dass du das nicht mehr bereuen wirst? Diese Fragen und Mutmaßungen kennen viele gewollte bzw freiwillige Kinderlosigkeit ist zwar kein neues, dafür immer noch ein Tabuthema. Kinderlose Frauen werden als Spaß besessene, egoistische, kalte Karrierefrauen gebrandmarkt, die ihren naturgegebenen Auftrag nicht erfüllt haben und ihn auch nicht erfüllen wollen und ihren angeborenen Mutterinstinkt und Kinderwunsch ignorieren würden.

00:00:58:13 - 00:01:15:01

Sprecher 1

Doch ist es so einfach? Hat Kinderlosigkeit wirklich nur mit Egoismus zu tun? Oder stecken dahinter nicht doch ganz andere, sogar nachvollziehbare Beweggründe? Darüber möchte ich heute hier bei von Bundesrat mit zwei Gästen sprechen.

00:01:15:03 - 00:01:39:17

Sprecher 1

Herzlich willkommen! Herzlich willkommen, Laura und herzlich willkommen Irene! Hier ein Hallo Laura, Du hast heute die Recherche gemacht zu dem Thema. Ja, du hast mir auch im Vorgespräch eine flammende Rede gehalten. Würde ich mal so sagen. Ja, ich freue mich schon drauf, was von dir zu erfahren. Sag mal, Laura, würdest du mir erzählen, wie alt du bist und ein bisschen was über dich sagen?

00:01:39:19 - 00:02:08:03

Sprecher 3

Ja, ich bin 25, werde demnächst 26, bin also so was wie ein Millennial. Eigentlich um den Dreh, per Definition. So fühle ich mich auch. Vielleicht fühle ich mich manchmal eher wie ein Boomer. Sogar als Millennial. Ja, was ich mache sonst in meinem Leben, ist Ich bin Assistentin bei einem Radiosender hier in der Region und bei Frauen bei so ein bisschen ehrenamtlich beim Podcast dabei?

00:02:08:05 - 00:02:19:05

Sprecher 1

Ja, und dann habe ich auch noch Irene neben mir sitzen. Und Irene. Irenes Namen liest man jeden Montag und Irenes Namen hat man in der Folge von allen auch hören dürfen. Irene Ja.

00:02:19:05 - 00:02:39:22

Sprecher 2

Ich bin von Haus aus Lehrerin gewesen, für fast 40 Jahre lang. Und in meiner beruflichen Phase dann bei den Frauen Seiten gelandet, weil ich immer schon ehrenamtlich Frauenpolitik gemacht habe in einer Gewerkschaft. Und ja, man liest meinen Namen, weil ich mit Glenn zusammen den Pressefotos stücke der montags immer auf den Frauen Seiten erscheint.

00:02:39:24 - 00:02:41:06

Sprecher 1

Dürfen dich fragen wie alt du bist.

00:02:41:07 - 00:02:46:12

Sprecher 2

Ich bin 71, noch gehöre damit also zur Boomer Generation sozusagen.

00:02:46:17 - 00:03:01:24

Sprecher 1

Ja, unser Generationen Gespräch hat ja immer ein Teil, wo wir noch ein paar Fragen, ein paar allgemeine Fragen stellen, damit wir uns so ein bisschen in den Film setzen und euch besser kennenlernen, stelle ich euch noch mal ein paar von unseren Standardfragen. Was ist für euch das beste Alter?

00:03:02:01 - 00:03:23:24

Sprecher 3

Laura Da ich ja noch nicht so viele Alter hatte, finde ich das schwierig, so in die Zukunft zu denken, weil ich auch vor vielen Dingen in der Zukunft was meine Generation angeht, ein bisschen Angst habe, sodass ich gar nicht mutmaßen will, wie gut welches Alter wird. Was ich aber für jetzt sagen kann, ist Ich glaube, mein bestes Alter war die Zeit, um meinen Schulabschluss herum.

00:03:23:24 - 00:03:52:03

Sprecher 3

Also da war ich 19, weil ich auf eine Art und Weise viel naiver aufs Leben geblickt habe. Und ich glaube, diese Naivität fehlt mir heute manchmal, wo ich so, ja, ich will sagen, wirklich einen ganzen Tick ernster geworden bin, sehr viel ernster auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Und das bedeutet, jetzt ist da immer so eine leicht pessimistische Stimme im Kopf dabei, die mich immer so ein bisschen so unten halten will und sagen Willkommen, aber träum nicht zu wild, träum nicht zu hoch.

00:03:52:05 - 00:04:06:19

Sprecher 1

Das finde ich total interessant und ich habe in der Folge im Gespräch mit Andrea gesagt, dass ich vielleicht nicht das Beste halte, aber ich fand den tollsten Geburtstag, den 25. Das heißt, für mich war dein jetziges Alter eine total tolle Zeit. Was denkst.

00:04:06:19 - 00:04:38:11

Sprecher 2

Du? Ja, mir fällt dabei jetzt auch natürlich nur ein im Rückblick, als ich in Lauras Alter war oder sogar noch ein bisschen jünger, da waren ja andere Zeiten. Das war der große Aufbruch der nach Achtundsechziger. Wir haben sehr, glaube ich, optimistisch in die Zukunft geblickt. So von wegen, wir machen alles anders. Und wie. Es gab an den Unis den Spruch Der Muff von 1000 Jahren unter den Talaren der Professoren, die manchmal damals noch so ein Talar trugen, das wollten wir alles ändern und haben uns ja auch aufgemacht, vieles zu ändern.

00:04:38:11 - 00:04:46:15

Sprecher 2

Und das ist natürlich heutzutage, wo eher Klima, Krise und so weiter in aller Köpfe herumschwirrt, ganz anders.

00:04:46:17 - 00:05:08:04

Sprecher 3

Allgegenwärtige Angst vor allen möglichen Krisen. Ich glaube, dass dadurch, dass deine Generation und auch deine Generation Renate schon sehr viel politischen Aktivismus betrieben haben, der immer wieder gegen irgendwelche Wände auch gefahren ist, an einem gewissen Punkt, der irgendwann einfach nicht mehr weiterkam. Und so viele Fragen gibt, die wir heute noch beackern, obwohl die schon vor zig Jahren im Raum standen.

00:05:08:06 - 00:05:31:04

Sprecher 3

Es ist schwierig, häufig den Mut nicht zu verlieren, dass Dinge doch besser werden können. Deswegen bewundere ich alle Menschen, die heute wirklich krass politisch aktiv sind. Sehr viele Menschen in meinem Alter oder die auch jünger sind als ich. Dass sie so aktiv teilweise noch kämpfen, weil ich da häufig in manchen Fragen schon so ein bisschen ja, ich habe da teilweise den Mut verloren, dass es besser werden kann.

00:05:31:07 - 00:06:00:00

Sprecher 2

Na ja, und andererseits ich habe ja den Vorteil der Erfahrung mit meinen 71 Jahren auf dem Buckel. Natürlich. Rückblickend denke ich auch Meine Güte, warum muss man sich immer noch um Sachen kloppen heutzutage, die wir vor 50 Jahren schon versucht haben anzuschieben? Andererseits im Vergleich ist doch auch einiges anders geworden. Das kann man durchaus sagen. Also Dinge, die heute selbstverständlich sind, inzwischen zumindest theoretisch waren das vor 50 Jahren längst noch nicht.

00:06:00:02 - 00:06:04:10

Sprecher 1

Hast du da so eine Zeit, an die du gern zurückdenke, wo du sagst, das war das beste Alter?

00:06:04:14 - 00:06:28:02

Sprecher 2

Also ich frage mich natürlich heutzutage manchmal rückblickend Wäre irgendwas anders gelaufen, wenn ich andere Entscheidungen getroffen hätte? Glaube ich aber nicht. Das heißt, es wäre anders gelaufen. Ob das besser, ob ich damit heute zufriedener wäre, weiß ich nicht. Glaube ich auch nicht unbedingt. Von daher bin ich da relativ abgeklärt, was das beste Alter angeht. Ich habe eigentlich auch nie mit 30 oder 40 oder was auch immer Geburtstag gehadert.

00:06:28:02 - 00:06:32:06

Sprecher 2

Das fand ich immer. Es ging so seinen Gang und das war auch in Ordnung.

00:06:32:09 - 00:06:37:16

Sprecher 1

Man kann es auch nicht ändern. Habt ihr denn beide so ein guilty pleasure?

00:06:37:18 - 00:06:47:21

Sprecher 3

Also mein Guilty Pleasure ist definitiv der Coffee to go. Für mich ist das so der kleine Luxus im Alltag. Ich mache es natürlich nicht jeden Tag, aber ich mache es schon mehrfach die Woche.

00:06:47:23 - 00:06:52:14

Sprecher 1

Aber ist es ein Problem für dich, ein ökologisches oder ein finanzielles, ökologisches?

00:06:52:14 - 00:06:58:12

Sprecher 3

Nicht dadurch, dass ich meistens meinen Weg dabeihabe. Es ist eher so ein finanzielles.

00:06:58:17 - 00:07:02:23

Sprecher 1

Ich sage ja immer, die Summe der Laster ist konstant.

00:07:03:00 - 00:07:05:17

Sprecher 3

Irgendwo gleicht es sich aus. Ja.

00:07:05:19 - 00:07:19:18

Sprecher 2

Ja, ich habe das Problem gar nicht. Aber was ich gerne mache, ist in der Wohnung das Licht anlassen, weil ich ungern, wenn es dunkel ist, abends in dunkle Räume komme. Na ja, und das ist natürlich ökologisch nicht so ganz in Ordnung.

00:07:19:20 - 00:07:21:21

Sprecher 3

So eine Lampe mit Bewegungsmelder wärs.

00:07:21:24 - 00:07:25:11

Sprecher 2

Ne, es muss schon vorher sein, finde ich. Finde ich schöner.

00:07:25:13 - 00:07:31:12

Sprecher 1

Und habt ihr ein Lebensmittel, was ihr als erwachsene Person erst antwortet? Wollt ihr darüber sprechen?

00:07:31:14 - 00:07:42:13

Sprecher 3

Ja, das ist vielleicht auch ein Geld. Die Pfleger Fleisch. Tatsächlich? Ich habe meine ganze Kindheit über Fleisch nicht gemocht. Dann hatte ich auch eine vegane Phase, wohne. Jetzt esse ich ab und zu mal Fleisch.

00:07:42:17 - 00:07:52:11

Sprecher 2

Bei mir gibt es ein paar wenige Sachen, die ich seit Kindheit nicht mochte. Die Konsistenz von Fleisch zum Beispiel. Leber konnte ich vom Geschmack her überhaupt nicht ab.

00:07:52:11 - 00:07:54:10

Sprecher 1

Also bei Leber bin ich ganz bei dir.

00:07:54:12 - 00:07:55:15

Sprecher 2

Muss ja auch nicht sein.

00:07:55:15 - 00:08:01:22

Sprecher 1

Eine Kindheit und Essen passt ja schon wieder zu unserem heutigen Thema. Laura, wie bist du auf das Thema gekommen?

00:08:02:01 - 00:08:25:24

Sprecher 3

Das Thema Kinderlosigkeit ist für mich in meinem Alter gerade so ein Thema, was relevant wird, weil die ersten Menschen um mich herum so die anfangen ja, ich sag mal ein Nest zu bauen, möchte ich es jetzt mal nennen. Ich bin mir nämlich persönlich selbst nicht sicher, ob ich Kinder möchte. Das hat.

00:08:26:01 - 00:08:28:06

Sprecher 1

Und das ist okay so, also.

00:08:28:08 - 00:08:48:21

Sprecher 3

Definitiv. Deswegen wollte ich diese Folge auch machen. Ja, weil ich mich nämlich wie viele Frauen, wie ich in der Recherche herausfand, die Frage beschäftigt hat Ist es unnormal, dass ich nicht über Kinder bisher nachgedacht habe oder eben doch? Aber dahingehend, dass ich festgestellt habe, ich bin nicht sicher, ob ich das will? Warum habe ich da überhaupt erst drüber nachgedacht?

00:08:48:21 - 00:09:18:13

Sprecher 3

Weil in meiner Familie, die sehr kinderreich ist, das überhaupt nicht zur Debatte steht, dass irgendjemand kein Kind will, sondern das ist so ganz normal, dass man kriegt halt einfach irgendwann Kinder und als Frau sowieso. Aber Frauen wollen doch Mütter werden. Und ich habe mich dann immer gefragt Ist es wirklich so? Und bin dann eben bei diesen Recherchen auf sehr viele interessante Aspekte gestoßen und habe dann gedacht ich hab Lust, das mal mit anderen Leuten so ein bisschen auseinander zu nehmen.

00:09:18:15 - 00:09:21:08

Sprecher 3

Ja, gerade mit Irene beispielsweise.

00:09:21:10 - 00:09:42:04

Sprecher 1

Es stimmt, Irene, ich habe dich also dazu gebeten, weil ich dich schon immer so beobachtend bewundert habe dafür, wie du so schön formulierst, dass du eine Wahl Familie hast. Das klingt immer total cool, wie ihr Weihnachtsfest und so weiter organisiert und worum du dich so kümmerst. Und dann dachte ich so Ja, das ist irgendwie spannend und ich möchte mehr darüber wissen.

00:09:42:05 - 00:09:45:16

Sprecher 2

Ja, okay, dann erzähle ich mal.

00:09:45:18 - 00:09:47:03

Sprecher 1

Na.

00:09:47:05 - 00:10:10:23

Sprecher 2

Ja, so als Kind bin ich glaube ich auch davon ausgegangen. Oder Jugendliche, irgendwann kriege ich mal Kinder und wenn, habe ich mir immer gedacht, wollte ich drei, weil ich hatte ich ja einen sehr viel älteren Bruder, der also zehn Jahr älter ist als ich. Und als ich dann geboren wurde, war meine Mutter 36, und das habe ich als Kind natürlich noch nicht so überblickt, dass es dann auch schwierig wird mit noch einem Geschwisterkind.

00:10:10:23 - 00:10:40:14

Sprecher 2

Aber ich wollte eigentlich immer noch am besten eine Schwester haben, also daher drei. Na ja, diese drei habe ich jetzt also nicht selber produziert, sondern die sind mir so zugelaufen, quasi, weil nämlich in der Phase, wo um mich herum dann viele Kinder kriegten, ich mit einem befreundeten Paar zusammengezogen bin in eine Wohngemeinschaft, die haben ein Haus gekauft, wir haben das zusammen renoviert und sind da zusammen eingezogen und dann haben die nach und nach drei Kinder gekriegt und ich habe mich immer so ein bisschen um die Mitte gekümmert.

00:10:40:16 - 00:10:41:11

Sprecher 1

Super praktisch.

00:10:41:16 - 00:11:01:18

Sprecher 2

Und irgendwann, als die mittlere, das Mädchen noch relativ klein war, hat sie mich mal gefragt Irene, warum hast du eigentlich keine Kinder? Und da war ich dann erst mal Natürlich habe ich ja huch, was antworte ich denn jetzt? Und habe dann so relativ spontan gesagt Ich habe doch euch! Ja, und das stimmt von daher auch so ein bisschen.

00:11:01:20 - 00:11:17:22

Sprecher 2

Was übrigens komisch ist mit den Erwartungen und so als ich dann ausgezogen bin, brachten mich dann manche, wenn ich sagte Nein, dann und dann kann ich nicht, Ich habe die Kinder. Da haben dann manche ganz erstaunt gesagt Wieso, du bist doch ausgezogen, so als wenn ich dann mit denen nichts mehr zu tun hätte.

00:11:17:24 - 00:11:30:09

Sprecher 3

Also da hängt, glaube ich, nach einer Zeit auch sein Herz total dran. Also wenn du jetzt auch sehr lange Stiefeltern von einem Kind bist, dann ja auch. In vielen Fällen glaube ich an das Herz bei diesen Kindern.

00:11:30:09 - 00:11:38:10

Sprecher 1

Die Frage ist halt Irene, hattest du irgendwie irgendwann mal den Gedanken, du hättest niemals so viel politisch leisten können in einer anderen Familiensituation?

00:11:38:15 - 00:12:13:17

Sprecher 2

Das weiß ich nicht. Ich habe immer ehrenamtlich, seit ich berufstätig bin oder auch schon zu Studentenzeiten was gemacht, habe, mich dann sehr in der Gewerkschaft engagiert. Also häufig wurde mir dann ja auch gesagt von von anderen Ja, du hast ja auch die Zeit dazu, du hast ja keine Kinder, aber. Also ich kann immer nur sagen, ich kenne genau zwei Frauen meines Alters, die Alleinerzieher sind, sind immer voll berufstätig, waren also im gleichen Job wie ich als Lehrerin und die die ganze Zeit immer sehr viel Zeit in ehrenamtliche Arbeit gesteckt haben.

00:12:13:21 - 00:12:38:19

Sprecher 2

Also manchmal habe ich das auch so das Gefühl, dass es eine Ausrede ist und dass die Frauen zumindest meiner Generation viel mehr Kämpfe mit ihrem Partner hatten. Und wie ist das anders zu erklären, dass die, die einen Partner dabei hatten, angeblich keine Zeit hatten und Teilzeit arbeiten mussten und diejenigen, die kein hatten, die haben voll gearbeitet und haben auch noch viel Ehrenamtliches geleistet.

00:12:38:24 - 00:13:10:22

Sprecher 3

Ich glaube, da ist sogar der entscheidende Punkt, dass Frauen, die alleine Kinder erziehen, dass die eben auch echt Benachteiligungen durch das System erfahren und dass sie ja auch wirklich eine Doppel Schrägstrich Dreifachbelastung erleben. Und ich glaube, das macht viele Frauen sehr wütend. Viele haben keine Zeit, darüber nachzudenken, aber viele, die das eben schon realisiert haben. Ich glaube, die sind so wütend, dass sie teilweise eben auch sich den Raum suchen, um politisch aktiv zu sein.

00:13:10:24 - 00:13:15:17

Sprecher 1

Das Nehmen ist das eine, das andere ist, sich das leisten zu können, also auch finanziell.

00:13:15:19 - 00:13:16:12

Sprecher 3

Genau.

00:13:16:14 - 00:13:31:07

Sprecher 1

Und dass es dann zusammenpasst. Also du möchtest was machen, aber das passt nicht in deine Zeiten rein. Ich habe meinem Musikunterricht morgens um acht genommen vor der Arbeit, weil das ist die einzige Zeit gewesen, wo ich Zeit hatte. Das kann man auch mal ausprobieren.

00:13:31:09 - 00:13:53:22

Sprecher 3

Weil wenn man sich das jetzt dann so anschaut, da merkt man schon wieder, wie individuell das Thema auch ist. Sehr unterschiedlich. Aber man muss eben, glaube ich, das für sich selbst durchdenken. Fühle ich mich gut mit der Situation, geht es mir gut und bin ich selbst auch zufrieden? Weil unglückliche Mütter ja würde ich sagen, machen so was wie unglückliche Kinder.

00:13:53:22 - 00:14:14:04

Sprecher 3

Also wenn es deiner Mama nicht gut geht, geht es dir auch nicht gut. Und das ist glaube ich auch gut. Einleitend so ein bisschen in die Recherche schon passt, weil das eben auch so ein Aspekt ist, dass es wird ja immer gesagt, Frauen, die keine Kinder bekämen, seien egoistisch, weil sie die Gesellschaft nicht mit neuen Arbeiterinnen versorgen und die großziehen.

00:14:14:04 - 00:14:39:16

Sprecher 3

Und das sehe ich eigentlich gar nicht so, weil das hat sich eben so ein bisschen in den Recherchen gezeigt. Viele Frauen, die freiwillig kinderlos sind, tatsächlich für sich abgewogen haben Kann ich das überhaupt leisten? Kann ich überhaupt leisten, einem anderen Menschen diese Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die er verdient? Gerade ein Kind, was einfach intensive Betreuung braucht auf die eine oder andere Art und Weise.

00:14:39:18 - 00:14:59:02

Sprecher 3

Und wenn ich das nicht voll leisten kann, sollte ich es dann überhaupt machen? Oder ist es einfach doof für das Kind oder die zukünftigen potenziellen Kinder? Und manche haben sich dann eben dafür entschieden zu sagen Nee, ich kann das einfach nicht leisten. An diesem Punkt meines Lebens habe ich einfach andere Prioritäten und es wäre dem Kind gegenüber nicht fair.

00:14:59:04 - 00:15:16:17

Sprecher 1

Ist es nicht auch so? Ökologische Bedenken Hast du glaube ich, auch so ein bisschen berücksichtigt. Ich weiß nicht, Irene. Ich kenne es von älteren Leuten, die so 20 Jahre älter sind als ich, die gesagt haben in diesem ganzen Anti Atomkraft Umfeld hat man extra gesagt Auf keinen Fall kann man noch ein Kind in die Welt setzen.

00:15:16:20 - 00:15:45:18

Sprecher 2

Ja, das war durchaus bei manchen in der Diskussion. Nun kenne ich ja um mich herum eigentlich fast nur Leute, die Kinder haben, würde ich mal sagen. Einfach auch dadurch, dass ich ja da auch ein bisschen involviert war. Ist ja klar, dann bewegt man sich auch immer in Kreisen mit Kindern. Aber alle Menschen aus meinem Umfeld, wenn natürlich, es waren ja immer die Frauen, die dann zuerst mal zu Hause blieben, wenn die bald wieder arbeiten wollten, dann mussten die selber Kindergruppen gründen.

00:15:45:18 - 00:16:15:12

Sprecher 2

Das heißt, die hatten alles wieder am Hals, alleine oder mit Partnern zusammen. Wie einen Verein gründen, eine Wohnung finden, wo man eine Kindergruppe machen konnte, die Einstellung usw, da dann einmal in der Woche die häufiger putzen und mit den anderen Eltern noch den den Essens Dienst organisieren. Das heißt es war wieder ganz viel zusätzliche Arbeit also die auch sich in Zeit bemerkbar gemacht hat um wieder arbeiten zu gehen.

00:16:15:12 - 00:16:29:15

Sprecher 2

Aber das war, das war alles auch irgendwie ein bisschen aufregend. Natürlich war das belastend, aber naja, man war ja noch relativ jung und hat das gewuppt und war auch wie gesagt interessant. Man hat was Neues erschaffen, so quasi damals.

00:16:29:17 - 00:16:33:14

Sprecher 3

Das Gefühl hast, dass du gerade aktiv was bewegst.

00:16:33:16 - 00:16:40:13

Sprecher 1

Jetzt noch mehr über deine Recherchen erzählen. Ich habe irgendwie Lust bekommen, weil du gesagt hast, da kommt noch was zu den Reserven. Ich bin so.

00:16:40:15 - 00:16:44:19

Sprecher 3

Ja, ich kann ja einfach mal ein bisschen raushauen hier mit Fakten.

00:16:44:21 - 00:17:07:23

Sprecher 1

Aus, damit wir mal richtig eingenordet sind. Eine Sache könnte man ja noch mal sagen Wir kippen mal ganz schnell in so ein binäres System rein. Aber bei den Recherchen hast du auch gesagt, deine Recherche bezieht sich auf weiblich gelesene Personen mit Uterus. Und genau es geht um dieses Konzept oder vermeintliches Phänomen. Kinderlose Frau und nicht um Kinderlosigkeit generell.

00:17:08:04 - 00:17:08:17

Sprecher 1

Nein.

00:17:08:19 - 00:17:43:15

Sprecher 3

Also gerade weil ich ich habe ein Buch gelesen, damit fing das alles an in diesem Buch wurde auch von Frauen gesprochen. Das ist einfach die Ausgangslage meiner Recherche gewesen und ich dachte, es würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen, wenn ich mich jetzt eben noch mehr beschäftige mit beispielsweise eben nicht binärer Elternschaft, mit trans Elternschaft. Es wurde auch in diesem Buch immer wieder Bezug auf die Männer genommen, auf die dazugehörigen Väter oder auf kinderlose Männer und wie die eben im Vergleich ganz anders gesehen oder behandelt werden.

00:17:43:20 - 00:17:55:19

Sprecher 3

Und ich dachte einfach, das sprengt für die Recherche den Rahmen. Das bedeutet, wenn wir sagen Frauen, dann meinen wir wirklich jetzt in erster Linie Frauen, um es einfach zu halten und nicht Leute, die anderen nicht sehen.

00:17:55:23 - 00:18:04:19

Sprecher 1

In dieser Folge machen wir das so, aber ich habe schon Bock, auch noch mal eine andere Folge zu machen. Ja, wir sind ja erst ganz, ganz am Anfang unserer Reihe.

00:18:04:23 - 00:18:11:03

Sprecher 3

Habe ich auch schon ein Buch in der Pipeline, für was ich mir im Zuge der Recherche schon mal angeguckt habe.

00:18:11:05 - 00:18:13:12

Sprecher 1

Ich habe es sogar schon gestern im Kopf.

00:18:13:14 - 00:18:47:05

Sprecher 3

Ich bestell das dann jetzt weiter. Machen wir so erstmal. Ja, genau. Ich habe euch ein paar Sachen rausgesucht und zwar kann man erst mal sagen, es gibt eben freiwillige Gründe für nicht Mutterschaft und nicht freiwillige Gründe. Und die nicht freiwilligen Gründe habe ich jetzt als erstes einfach mal aufs Parkett. Das sind zum einen eben die physiologischen Gründe, also das Paar oder die Frau ist zeugungsunfähig, in vitro ist sehr teuer bzw in vitro funktioniert vielleicht so und so oft nicht und man gibt es darauf hin auf.

00:18:47:07 - 00:19:11:20

Sprecher 3

Wenn Paare oder Frauen viele Fehlgeburten erlebt haben und daraufhin aufgeben, wenn sie adoptieren wollten und das fehlgeschlagen ist. Das bedeutet, es besteht ein Kinderwunsch und es kann kein weibliches werden und man möchte dann adoptieren und nicht freiwillig. Bleibt man kinderlos, weil das einfach aufgrund dieser adaptiv politischen Hürden nicht klappt.

00:19:12:00 - 00:19:13:16

Sprecher 1

Oder aufgrund von anderen.

00:19:13:18 - 00:19:41:24

Sprecher 3

Dingen. Genau. Es gibt ganz viele verschiedene Gründe, warum man nicht freiwillig kinderlos bleibt. Da sind dann noch psychologische Gründe auf, und zwar eben so der, ich sag mal so der Klassiker dahingehend, dass das immer so ein bisschen das Argument der Menschen ist, die dir erzählen möchten, dass du irgendwann doch noch Kinder haben wollen wirst, nämlich weil du hast ja noch nicht den Richtigen gefunden und das muss nicht immer was Negatives sein.

00:19:42:01 - 00:19:56:11

Sprecher 3

Ähm, aber manche möchten eben gerne ein Kind mit einem Partner großziehen und wenn du einfach nicht den jenigen triffst, Du hast es ja gesagt, Irene, dass das bei dir so ein bisschen der Fall war.

00:19:56:13 - 00:20:21:07

Sprecher 2

Auch das hat sich, das hat sich so ergeben. Es hätte sein können, dass ich irgendwann selber Kinder gekriegt hätte. Ja, aber es war mir klar, ich will die nicht alleine haben, wie ich das ich sagte ja schon in der Bekanntschaft oder in einer Freundschaft erlebt habe. Das hat auch damit zu tun. Also aus meiner Herkunftsfamilie, meinen mein Vater hat sich nicht besonders großartig um uns gekümmert.

00:20:21:07 - 00:20:52:08

Sprecher 2

Wir hatten auch nicht so wirklich, also mein Bruder und ich eine super Beziehung zu ihm. Was nicht heißt, dass er nicht seine Verantwortung übernommen hätte. Also er ist derjenige gewesen, der das Geld nach Hause gebracht hat und das war auch nie, war auch nie irgendwie ein Problem oder so, aber ich habe das schon so erlebt, dass mein Bruder und ich unsere Beziehung zu meiner Mutter hatten und das wollte ich so eigentlich nicht.

00:20:52:10 - 00:20:56:05

Sprecher 2

Wenn Aber ich habe ja auch vorhin schon gesagt, wir wollten ja sowieso alles anders machen.

00:20:56:08 - 00:21:25:14

Sprecher 3

Na ja, offensichtlich nicht, weil du die Arbeit nicht übernehmen wolltest, dass du deswegen keine Kinder hattest, sondern du wolltest ja schon übernehmen und warst bereit. Und ich finde, wir kommen ja dann auch noch später dazu, dich zu fragen, ob du das jetzt rückblickend bereust. Ich kenne die Antwort schon. So viel vorweggenommen, so schlimm, dass du den Richtigen nicht gefunden hast in Anführungszeichen.

00:21:25:20 - 00:21:35:23

Sprecher 3

War es dann nicht genau das? Ja, das ist wichtig zu sagen. Das ist vielleicht in dem Moment eine unfreiwillige Kinderlosigkeit irgendwo, aber dass das nicht zwangsläufig stimmt.

00:21:36:00 - 00:21:54:22

Sprecher 2

Das Wort Care Arbeit gab es ja damals so auch nicht. Wir haben uns da ja nicht so wahnsinnig viel Gedanken darum gemacht, außer dass in meiner Generation das eigentlich klar war, dass unsere Anforderung an den Partner war. Wenn die Frau arbeitet, und sei es auch nur Teilzeit, hat der Mann auch was zu übernehmen. Und die haben sich ja auch.

00:21:54:22 - 00:22:11:03

Sprecher 2

Also alle, die ich kenne, praktisch alle Paare, haben sich die Männer sehr viel mehr um die Kinder gekümmert, als das in meiner Elterngeneration der Fall ist. Da da war das immer reine Frauen Aufgabe, sich um die Kinder zu kümmern. Der Mann war in der Regel den ganzen Tag weg fertig.

00:22:11:06 - 00:22:14:22

Sprecher 3

Also genau Care Arbeit. Genau. Ich mach mal weiter auseinander.

00:22:14:24 - 00:22:16:14

Sprecher 1

Angst vor vorher, Arbeit auch.

00:22:16:19 - 00:22:18:09

Sprecher 3

Ob ich Angst vor der Arbeit habe?

00:22:18:09 - 00:22:22:09

Sprecher 1

Also in deinen Überlegungen spielt es da eine Rolle?

00:22:22:11 - 00:22:47:21

Sprecher 3

Das ist sehr spannend, weil anscheinend wurde mir gesagt von einer klugen Frau namens Renate übernehme ich anscheinend unbewusst in meinem beruflichen Leben häufig die Care Arbeit für die Menschen um mich herum. Was ich irgendwie immer als eine Freiwilligkeit auch gesehen habe. Ich mache das auch gerne. Ich mache das gerne, aber es war mir lange nicht bewusst. Das bedeutet das Grundsätzliche, mich gerne um Menschen kümmern wollen.

00:22:47:23 - 00:23:15:06

Sprecher 3

Emotional vor allem auch, weil Care Arbeit ja nicht nur bedeutet, dass ich die erziehe und dass ich die sauber mache und füttere, sondern auch die emotionale Care Arbeit, die super wichtig ist für ein Kind. Ich bin super gerne Freundin. Ich glaube, ich bin auch gerne dann beispielsweise Babysitter vom Kind meiner Cousine, was demnächst da sein wird. Aber ich glaube ich ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich dafür geeignet bin, alles zu machen.

00:23:15:10 - 00:23:38:20

Sprecher 3

Das alles an mir hängen bleibt und dadurch, dass man das vorher nicht wissen kann. Weil dein Partner kann ja erzählen was er will, ich lass dich damit nicht alleine, ich mach da auch mit und ich kenne auch Männer, die das tun. Es ist so ist es jetzt nicht, dass ich nur Negativbeispiele hätte, aber ich habe Angst davor, dass sich das dann, sobald das Kind da ist, eben nicht mehr so, wie es mal gedacht war, dann entwickelt.

00:23:38:22 - 00:23:40:21

Sprecher 3

Das ist, wovor ich Angst habe.

00:23:40:23 - 00:23:41:20

Sprecher 1

Ja.

00:23:41:22 - 00:23:48:23

Sprecher 3

Ich will nicht, dass es an mir hängen bleibt. Zum Schluss Ich würde mir das auch gerne teilen. Wenn, dann mit jemandem hm.

00:23:49:00 - 00:24:12:06

Sprecher 2

Ja, da. Da denke ich, es hilft, wenn Frau konsequent ist. Also ich habe es erlebt, dass Menschen zu der Mutter dieser Kinder, die ich mitbetreut habe, sagt Na, du hast ja so ein Glück, was hast du für ein Glück, Irene zu haben, die sich so um deine Kinder kümmert. Gleichzeitig denke ich aber auch Na ja, ich meine, die mussten ja auch ertragen, dass ich ihnen auch reinredet.

00:24:12:11 - 00:24:42:15

Sprecher 2

Na ja, also auch mit erzogen habe quasi und meinen Senf dazuzugeben habe. Und andererseits weiß ich nämlich auch viele Mütter, die überhaupt nicht losließen, die Kinder also bei bei uns, als wir noch zusammengewohnt haben, war das so Wenn das Kind von einer vom Mittagsschlaf aufwachte, war es immer erst mal noch so ein bisschen durch den Wind und ein bisschen zickig und hat dann erst mal Mama gerufen.

00:24:42:20 - 00:25:04:01

Sprecher 2

Wenn Mama nicht da war, war es auch okay, wenn Papa kam und wenn Papa nicht da war, war es auch gut. Wenn war es auch okay, wenn Irene kam. Aber es war genau in dieser Abfolge. Und wenn man das so ein Kind aber nicht angewöhnt, von vornherein das dann noch ein paar andere Leute sind, die sich um es kümmern, dann dann hätten andere keine Chance gehabt.

00:25:04:03 - 00:25:06:20

Sprecher 3

Das ist sehr wichtig. Und dass das.

00:25:06:20 - 00:25:23:16

Sprecher 2

Das haben manche, die haben uns dann zwar oder meine Freundin immer beneidet, dass sie mich noch mit hatte als Dritte im Bunde, aber sie selber konnten sich das nicht vorstellen, bis das Kind ein Jahr alt war oder so, das mal irgendwie für eine Stunde alleine unter andere Obhut zu lassen.

00:25:23:18 - 00:25:48:12

Sprecher 1

Ja, ja, das ist wohl Arbeit, dass man Leute ranlässt auch und dieses von Anfang an teilen kann. Diese Zuständigkeiten. Ich verstehe auch die andere Seite. Verstehe, dass du ja bist bei einer Person eins und das ist schon irgendwie auch toll. So bedingungslos die Nummer eins ist und irgendwie ja, macht das was mit einem.

00:25:48:15 - 00:26:10:02

Sprecher 3

Aber denkst du nicht auch, dass Väter dann in dem Moment es vielleicht schon fast akzeptieren? Weil ich meine, jetzt mal dem Fall, wenn wir jetzt einfach mal darüber reden, dass beispielsweise zwei Frauen zusammen ein Kind bekommen, dann hat es ja auch zwei Mütter. Dann also, dass die Mutter automatisch die Nummer eins ist. Vielleicht ist es bei denen dann schon so ein bisschen so gedacht.

00:26:10:05 - 00:26:19:14

Sprecher 3

Zwei Mamas sind irgendwie zwei. Die Nummer eins akzeptieren Väter vielleicht sehr schnell, dass sie einfach die Nummer zwei sind und dass das auch immer so bleiben wird.

00:26:19:16 - 00:26:42:05

Sprecher 1

Also ich sehe das so wie Irene, dass man eigentlich alles aus. Ich kenne auch genug Familien mit zwei Müttern, die einfach ganz konkrete, ganz klare Aufteilungen haben und sagen Das ist das, was ich mache, das ist das, was ich mache. Oder ich habe jetzt zugestimmt, dass wir das machen, aber nur, weil ich die und die Freiheit noch hab, oder?

00:26:42:07 - 00:26:51:01

Sprecher 1

Also es gibt ganz viele Absprachen und genauso muss man das eben immer machen als Eltern. Und ich habe da gute Erfahrungen mit gemacht.

00:26:51:03 - 00:27:07:17

Sprecher 3

Ja, ich könnte jetzt ja zu diesen, zu den freiwilligen Gründen kommen. Und zwar gibt es zwei Begrifflichkeiten in dieser Bubble. Es gibt da richtig regelrecht Begrifflichkeiten für weil das so eine Bewegung ist. Aber ich habe jetzt hier noch mal zwei mitgebracht.

00:27:07:17 - 00:27:11:14

Sprecher 1

Mit diesen Begrifflichkeiten schafft man ja auch noch mehr Selbstverständlichkeiten.

00:27:11:16 - 00:27:32:20

Sprecher 3

Ja, genau, die beiden Begriffe, die ich mitgebracht habe, ist zum einen zeitlos bei Joyce sein und zeitlos bei Constance. Das bedeutet entweder ich will einfach kein Kind haben, keine Kinder oder ich will nicht, weil ich die Umstände nicht als optimal empfinde.

00:27:32:22 - 00:27:53:06

Sprecher 1

Ich finde, da drin ist schon wieder immer so eine Rechtfertigung. Ich finde das unmöglich, dass man das so es ist mir doch egal, was du da machst. Ja, muss es. Musst du das jetzt benennen? Mach doch, was du möchtest. Du musst es also mir gegenüber nicht erklären und das finde ich irgendwie so ich stell mich dann da hin und muss das jetzt.

00:27:53:08 - 00:27:59:21

Sprecher 1

Warum mache ich das denn? Mach ich das um andere zu finden, die auch so drauf sind? Oder wozu mache ich das? Sag ich jetzt mal so ganz verblüfft.

00:28:00:02 - 00:28:23:21

Sprecher 3

Ich glaube, du bist deshalb verblüfft, weil du einfach eine sehr offene Person bist, die eben sehr tolerant ist, die eigentlich wahrscheinlich genau wie ich und genau wie du, Irene, über gewisse Ungerechtigkeit Seiten Menschengruppen gegenüber einfach nur den Kopf schüttelt, weil du denkst ich weiß nicht, warum wir da überhaupt drüber diskutieren, weil warum gibt es diese Form der Diskriminierung?

00:28:23:21 - 00:28:46:12

Sprecher 3

Was soll das? Also es gibt einfach keine logischen Gründe für die und die Diskriminierung. Also deswegen sind wir verblüfft über diese Art der Rechtfertigung, die sich komm ich gleich zu! Sehr viele Frauen sogar schon regelrecht zurechtlegen. Für den Fall, dass jemand fragt, weil das oft passiert, haben sie schon Gründe, weil es gibt akzeptierte Gründe, keine Kinder zu bekommen oder keine zu wollen.

00:28:46:14 - 00:29:10:03

Sprecher 3

Und es gibt nicht akzeptierte Gründe, wo die Leute, die dann nur versuchen rein zu diskutieren, einer davon, der akzeptiert ist, zum Beispiel dieses klassische ich habe noch nicht den Richtigen gefunden, also dieses ich glaube, die Menschen, die sich rechtfertigen müssen, die sind so frustriert darüber irgendwann, dass sie ja, dass es sich vielleicht wirklich schön anfühlt, wenn man da seine Blase auch findet.

00:29:10:05 - 00:29:28:08

Sprecher 1

Also meiner Meinung nach ist es auch total übergriffig, ständig diese Frage zu stellen. Ich weiß nicht, hast du ungefähr mal mitgezählt Strichliste gemacht, wie oft du das gefragt wirst? Oder würdest du sagen, das Diagramm geht höher, wenn halt Familien Zusammenkünfte sind wie wir das. Was machst du? Wie ist dein Leben? Das kenne ich also. Na, Renate, hast du alles im Griff?

00:29:28:08 - 00:29:35:12

Sprecher 1

Im Leben gerade sozusagen? Das sagen Sie nicht so, sondern Sie fragen andere Dinge, die sozusagen darauf abzielen.

00:29:35:14 - 00:29:41:01

Sprecher 3

Bist du noch glücklich in deinem Job? Wie läuft so einer Partnerschaft? Sind die alle Rechnungen bezahlt?

00:29:41:03 - 00:29:49:20

Sprecher 1

Herzlichen Glückwunsch zum überhaupt Partnerinnen. Ja, so genau das finde ich auch so drollig, dass man da beglückwünscht wird.

00:29:49:22 - 00:30:13:00

Sprecher 3

Ja, also ich glaube, also jetzt in meinem Alter aktuell ist es noch nicht so intensiv, weil ich eben viel gehört habe, dass das auch erst so langsam anfängt. Wenn nämlich die biologische uhr angeblich tickt. Ähm, und ich, also ich hätte glaube ich gerne so was wie Geld dafür.

00:30:13:02 - 00:30:13:20

Sprecher 1

Geld hätte ich auch.

00:30:13:20 - 00:30:35:10

Sprecher 3

Gerne ist also, dass man mir dann jedes Mal so was wie 0,10 € oder so zusteckt. Wenn man mir diese Frage stellt, dann würde ich mich nämlich auf diese Zeit freuen. Aber so graut es mir da schon ein bisschen vor bei Selbst für den Fall, dass ich Kinder bekomme, glaube ich nicht, dass das vor 30 noch was wird. Also da sehe ich einfach nicht.

00:30:35:12 - 00:30:42:07

Sprecher 3

Meine Mutter hat tatsächlich mit ihrem Partner eine Wette abgeschlossen. Jetzt wer? Also ob ich vor oder nach 30 Kinder bekomme.

00:30:42:13 - 00:30:44:20

Sprecher 1

Und weißt du, um was? Um. Geht es? Um Essen, oder.

00:30:44:21 - 00:30:57:10

Sprecher 3

Ich glaube, es geht um Geld. Aber ich bin mir nicht sicher. In einer Partnerschaft, wo man sich das Geld irgendwie auch teilt, So ist irgendwie ein bisschen witzlos. Wenn der eine dem anderen jetzt Geld geben muss, glaube ich auch, dass.

00:30:57:12 - 00:31:04:01

Sprecher 1

Kennen doch auch die Regelung, dass man sagt Hast du das jetzt bezahlt oder hast du mich eingeladen?

00:31:04:03 - 00:31:05:12

Sprecher 3

Ja.

00:31:05:14 - 00:31:17:11

Sprecher 1

Sag noch mal genau hast du mich jetzt eingeladen? Weil dann wird es nicht gegengerechnet oder hast du's bezahlt und ich muss das nächste Mal bezahlen. Deswegen ist es schon durchaus legitim.

00:31:17:13 - 00:31:22:19

Sprecher 3

Ich finde das so unangenehm, wenn Leute mich einladen. Ich finde das ganz unangenehm, eingeladen zu werden.

00:31:22:23 - 00:31:26:23

Sprecher 1

Also wir wollen das ja jetzt nicht aus. Über Geld könnte man ja eigentlich.

00:31:27:00 - 00:31:28:02

Sprecher 3

Eine neue sprechen.

00:31:28:02 - 00:31:33:04

Sprecher 1

Neue Folge mit es am Ende immer irgendwo taucht immer irgendwo auf.

00:31:33:06 - 00:31:41:20

Sprecher 3

Das passt auch super, weil ich könnte euch jetzt ökonomische Gründe vorstellen, aus denen Frauen kinderlos bleiben möchten.

00:31:41:22 - 00:31:42:11

Sprecher 1

Ja.

00:31:42:13 - 00:31:43:14

Sprecher 3

Habt ihr Bock?

00:31:43:16 - 00:31:47:02

Sprecher 1

Auf jeden Fall noch viel mehr.

00:31:47:04 - 00:32:16:04

Sprecher 3

Ich habe das so ein bisschen aufgeteilt in persönliche, ökonomische Bedenken und ökonomische Bedenken bezüglich des Kindes, und zwar persönliche. Ökonomische. Bedenken können eben sein, dass Frauen nicht finanziell abhängig sein möchten von ihrem Partner. Also dadurch, dass Frauen einfach in der Gesellschaft nach wie vor wesentlich mehr Care Arbeit übernehmen, nehmen sie beispielsweise länger Elternzeit oder sie arbeiten in Teilzeit.

00:32:16:04 - 00:32:54:18

Sprecher 3

Und dazu habe ich sogar Zahlen mitgebracht, und zwar 66 % der erwerbstätigen Mütter arbeiten Teilzeit und nur 7 % der erwerbstätigen Väter arbeiten Teilzeit, während überhaupt nur 75 % der Mütter überhaupt erwerbstätig sind. Und das bedeutet eben, dass Frauen weniger Rentenpunkte auf ihr Gehalt bekommen, da sie erstens weniger arbeiten und bzw teilweise gar nicht. Dafür bekommen sie die sogenannte Mütterrente in der Eltern und Erziehungszeit.

00:32:54:18 - 00:33:20:23

Sprecher 3

Die steht einem so und so lange zu und da bekommt man nicht mal einen Rentenpunkt pro Jahr für die Zeit der Kindererziehung, wenn man nebenbei nicht gearbeitet hat. Und wenn wir das jetzt mal wirklich in Zahlen auch benennen wollen Ein Rentenpunkt macht 43.142 € jährlich derzeit aus. Ich habe jetzt nicht zuverlässige Zahlen gefunden darüber, was Frauen im Durchschnitt in Teilzeit verdienen.

00:33:20:23 - 00:33:46:08

Sprecher 3

Aber dadurch, dass wir auch wissen, dass Frauen 18 % weniger als Männer verdienen. Das sind ja ganz aktuelle Zahlen. Durch den letztlich stattgefundenen Equal Pay Day wissen wir auch, dass Frauen einfach weniger verdienen. Pro Stunde. Und wenn man dann noch guckt, dass sie dann in Teilzeit gehen, was kommt dann dann zum Schluss bei raus? Und das sind eben ökonomische Bedenken, die sie haben.

00:33:46:08 - 00:33:51:19

Sprecher 3

Was sich und ihre finanzielle Zukunft auch angeht. Weil es ist eine Zwickmühle.

00:33:51:21 - 00:33:58:23

Sprecher 1

Also erst mal ist leider dieser ganze Gap in Bremen noch höher, was Equal Pay angeht.

00:33:59:00 - 00:34:02:10

Sprecher 3

Genau das war der Bundesdurchschnitt jetzt gerade die 18 %.

00:34:02:12 - 00:34:24:00

Sprecher 1

Ich glaube ich weiß nie, ob du Zahlen dazu hast, aber es gibt ja schon diese Tendenz, dass viele Menschen viel eher alleine leben. Und ich glaube auch, dass das ganze Konstrukt, dass man irgendwie sich auf irgendeinen Partner Partnerin verlässt und da irgendwie, wie sagt man das finanziell eine Gemeinschaft bildet, dass das einfach auch immer mehr verschwinden wird.

00:34:24:02 - 00:34:59:13

Sprecher 2

Ja, da kann ich mal eingreifen, von wegen was sich verbessert hat. Also als es bei mir darum ging nach der Schule, wie geht es weiter? Es war für mich aus meiner Familie heraus vollkommen selbstverständlich, dass ich, dass ich studieren darf. Aber zu der Zeit war das überhaupt nicht nicht Usus für Mädchen. Eine Berufsausbildung, dass das selbstverständlich gewesen wäre, dass Mädchen eine Berufsausbildung auch nur eine Berufsausbildung, geschweige denn ein Studium haben, nach dem Motto Die heiratet ja doch und dann kümmert sich halt der Mann darum.

00:34:59:15 - 00:35:27:04

Sprecher 2

Und das ist also inzwischen ja. Also ich wüsste nicht, in wessen Kopf das eigentlich noch rumschwirrt heutzutage. Ja, ja, ja, natürlich. Unabhängig davon, wie es dann später weitergeht mit wenn Kinder da sind, dass dann doch immer noch die Frauen eher in Teilzeit gehen, aber dass sie sich zumindest bis dahin dann auch schon ein paar Rentenpunkte angespart haben, das ist ja eher der Normalfall.

00:35:27:05 - 00:35:30:21

Sprecher 2

Der Normalfall heutzutage Ja, im Gegensatz zu früher.

00:35:30:23 - 00:35:57:07

Sprecher 3

Man bekommt Kinder ja auch derzeit im Durchschnitt mit PI mal Daumen 32, also bis dahin, je nachdem wie lange man studiert hat oder eine Ausbildung gemacht hat etc. hat man dann ja auch schon ein paar Jährchen gearbeitet. Kommt drauf an wie viel, weil man ja eben in jungen Jahren weniger verdient. Was bedeutet eben mehr was zum Rentenpunkt. Irgendwie fehlt dadurch, dass junge Frauen auch tendenziell viel häufiger von Altersarmut schon bedroht sind.

00:35:57:07 - 00:36:28:11

Sprecher 3

Wenn man sich das jetzt hochrechnet, dann ist es eben so, dass wir auch im Durchschnitt viel weniger verdienen pro Stunde in diesem Alter, als beispielsweise jetzt meine Mutter oder du wahrscheinlich verdienst oder verdient hättest, wenn du jetzt in diesen in dieser Zeit so alt wärst, wie ich jetzt bin, weil die Löhne tendenziell weiter runtergehen. Also ich meine, dass meine Großeltern jetzt noch eine verlässliche Rente haben, ist ja auch irgendwie da.

00:36:28:11 - 00:36:48:02

Sprecher 3

Reicht es, dass mein Opa eine gute Rente bekommt. Aber wie sieht das aus, wenn ich so und so alt bin und sogar noch verheiratet bin? Vielleicht haben mein Partner und ich dann in Zukunft genug Geld um zu leben mit einer gemeinsamen Rente von uns beiden. Das weiß man jetzt noch nicht. Das ist alles sehr unsicher.

00:36:48:04 - 00:36:54:10

Sprecher 1

Ich weiß nicht. Ich muss da noch kurz eingreifen. Erstens, bevor du heiratest, lies bitte das Ende der Ehe vor.

00:36:54:12 - 00:36:55:20

Sprecher 3

Habe ich schon. Habe ich.

00:36:55:22 - 00:36:59:16

Sprecher 1

Also kann ich nicht glauben, dass du noch heiraten wird.

00:36:59:16 - 00:37:04:09

Sprecher 3

Da bin ich jetzt so wie Irene. Ich sag einfach, ich gehe davon aus, dass sie einfach alles anders machen will.

00:37:04:11 - 00:37:32:05

Sprecher 1

Genau. Wer weiß, was sich dann im Steuersystem auch verändert hat. Und es gab immer wieder zwischendurch so Krisensituationen. Das heißt, ich kann mich da auch nicht so einfach mit Annahmen mitdenken, weil das, glaube ich schon in ein paar schwierige Situationen in diesen Zeiten gab, sondern das war wirklich nicht einfach so, Du hast ein Studium und danach kannst du irgendwie einfach nur automatisch arbeiten.

00:37:32:07 - 00:37:41:13

Sprecher 1

Absolut. Es war ein absolutes Fiasko. Also ich weiß nicht. Irene die, die, die war jetzt schon hyperventiliert, so was zu sagen.

00:37:41:15 - 00:38:08:14

Sprecher 2

Na ja, das fiel mir gerade bei dieser Diskussion gerade ein. Wofür? Worüber wir bisher geredet haben, war ja eigentlich nur die Situation in Westdeutschland. Ja, das ist in der alten DDR ja ganz anders gewesen. Da waren Frauen zu viel höherem Prozentsatz, fast ausschließlich berufstätig und fast ausschließlich Vollzeit beschäftigt. Die Kinder Versorgung war eine ganz andere. Das wurde, das wurde staatlich bereitgestellt.

00:38:08:16 - 00:38:32:05

Sprecher 2

Und von daher also diejenigen aus meiner Generation. Ich habe jetzt die Zahlen nicht parat, aber ich habe es immer wieder gelesen. Die Rentnerinnen Ost sind der ganzen Umbrüche nach der Wende inzwischen besser raus als die Rentnerinnen West aus meiner Generation, weil die eben viel länger gearbeitet haben, und zwar voll gearbeitet haben, bis dann der Umbruch kam.

00:38:32:07 - 00:38:45:12

Sprecher 1

Ich bin dir auch sehr dankbar, dass du auch vorhin schon gesagt hast Westdeutschland als Ostdeutsche, wenn ich dir da immer sehr dankbar, dass du das so konkret einordne. Was ich weiß, ich war ganz am Anfang des Gesprächs, also.

00:38:45:14 - 00:38:54:02

Sprecher 3

Da kann ich, habe ich eine Buchempfehlung auch für euch, wo mal ganz viele Zahlen gut abgerissen sind. Das nennt sich, warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben.

00:38:54:04 - 00:38:54:24

Sprecher 1

Kenne ich es?

00:38:54:24 - 00:39:02:21

Sprecher 3

Kannst du haben, nicht arbeiten, haben von Christen ein Gott sie.

00:39:03:02 - 00:39:04:22

Sprecher 1

Die so Osteuropa Wissenschaftlerin.

00:39:05:01 - 00:39:12:14

Sprecher 3

Genau, die ist eigentlich Amerikanerin und ist aber in Jugoslawien gewesen. In Bulgarien.

00:39:12:14 - 00:39:13:06

Sprecher 1

War sie auch.

00:39:13:06 - 00:39:45:23

Sprecher 3

Genau eine Zeit lang irgendwie. Sie hat gelebt. Kurz nach dem die die Sowjetunion gefallen ist und hat eben daraufhin. Das hat sie nicht losgelassen. Sie ist dann zurückgefahren und hat angefangen, richtig dort zu forschen und Interviews zu führen. Und so weiter. Und sie hat wirklich von der wirtschaftlichen bis hin zu psychologischen Situation, was so in den Köpfen abgeht, wenn man sagt Ja, man kann, du kannst das System umbrechen, aber damit ist es ja immer noch in den Köpfen anders verankert und braucht Generationen.

00:39:46:00 - 00:40:08:14

Sprecher 3

Das hat sie alles total toll aufgedröselt. Also für jeden, der das mal den das mal interessiert. Jane Fonda hat gesagt ja immer, Wer als Frau keine Feministin ist, muss Masochist sein. Ich persönlich gehe da schon ein Stück weiter und sagt Ich denke, Frauen müssten SozialistInnen sein, sonst werden sie masochistisch, weil das tatsächlich schon der Gleichstellung einfach extrem nahe kam.

00:40:08:19 - 00:40:21:02

Sprecher 3

Also ohne jetzt, den sie sagt auch mal ohne den Realsozialismus verherrlichen zu wollen, waren doch viele Dinge in diesem System gerade für Frauen echt besser als in Westdeutschland, teils noch als auch heute.

00:40:21:04 - 00:40:44:13

Sprecher 1

Ja gut, also das ist ein interessanter amerikanischer Blick. Was ich bei ihr ganz wichtig finde, ist, dass sie in dem Vorwort für die deutsche Ausgabe zum Beispiel hat sie auch noch mal so ein bisschen eingeordnet, wie zum Beispiel die amerikanische Perspektive ist, weil es da ganz andere, ja Begebenheiten gibt im Sozialsystem, in der Krankenversicherung usw, das heißt, sie hat das dann ganz gut noch mal eingeordnet für Deutschland und das fand ich super spannend.

00:40:44:13 - 00:41:00:17

Sprecher 1

Sie war ja auch im Deutschland der Wende kurz unterwegs, das weiß ich ja. Und natürlich muss man trotzdem immer ein bisschen aufpassen, dass man so politische Regimes jetzt nicht einfach nur so verniedlicht. Und so weiter. Aber das Buch ist wirklich unheimlich interessant. Ich kann es ausleihen.

00:41:00:17 - 00:41:04:00

Sprecher 2

Irene Und ich finde das auch sehr spannend. Sie weiß, ich kann.

00:41:04:01 - 00:41:07:22

Sprecher 3

Noch immer darauf hin. Übrigens, dass das nicht zu verherrlichen ist, das finde.

00:41:07:24 - 00:41:14:02

Sprecher 1

Ich mein Ziel. Das wollte ich einmal noch mal sagen. Aber das klingt jetzt sonst bei dir so? Ja, so ist es so genau.

00:41:14:04 - 00:41:14:19

Sprecher 3

Ja.

00:41:14:21 - 00:41:37:03

Sprecher 2

Ich kann da auch noch eine Schote aus der Altachtundsechziger Generation beitragen. Warum hat es die zweite Welle der deutsch der westdeutschen Frauenbewegung? Eben weil die Sozialisten im sozialistischen, im SDS, also Sozialistischen Deutschen Studentenbund sich eben um die Frauen überhaupt nicht gekümmert haben.

00:41:37:05 - 00:41:37:21

Sprecher 3

Und.

00:41:37:23 - 00:41:48:18

Sprecher 2

Und und die Marxisten gesagt haben Ja, wenn wir erst den Sozialismus haben, dann ist alles besser und ihr Frauen, ihr seid ein Nebenwiderspruch. Das ist nicht der Hauptwiderspruch.

00:41:48:21 - 00:42:16:03

Sprecher 3

Ach ja, stimmt, ja, stimmt ja, die Geschichte habe ich gehört. Ja, genau. Also das mal so die persönlichen ökonomischen Bedenken, persönliche ökonomische Situation, die eben nicht nur für die Zeit der Kindererziehung gilt, sondern eben auch die Frage, was passiert, wenn ich dann in Rente gehe. Ökonomische Bedenken bezüglich des Kindes? Das kann man einfach mal so sagen. Kinder Großzuziehen ist teuer.

00:42:16:05 - 00:42:44:04

Sprecher 3

Und laut Statistischem Bundesamt haben Paare im Jahr 2021 mehr als 760 € pro Kind im Monat ausgegeben. 2021 ist natürlich jetzt Inflation und Krieg bedeutet ich habe keine aktuellen Zahlen gefunden. Ich weiß nicht, wie sich das jetzt gerade verhält und ehrlich gesagt hatte ich das ja auch alles weiter steigt. Erst mal gibt es glaube ich auch in nächster Zeit keine verlässlichen Zahlen dazu.

00:42:44:10 - 00:43:14:05

Sprecher 3

Man kann aber auch sagen, dass je älter das Kind, desto höher die Ausgaben für materielle Grundversorgung. Die haben vielleicht Hobbies, die teuer sind. Die spielen vielleicht ein Musikinstrument etc. Also persönliche Förderung ist eben die eine Sache. Dann kommt aber auch Bildung, Nahrung, wie gesagt, die Kleidung. Und wenn man eben jetzt mit, wie gesagt, mit einbezieht, dass ja die Inflation noch obendrauf kommt, dann glaube ich, ist das jetzt alles wirklich erheblich teurer geworden mittlerweile.

00:43:14:09 - 00:43:44:11

Sprecher 3

Und dann kann ich auch noch den nächsten Punkt gleich mit reinwerfen, weil der es auch ein bisschen ökonomisch natürlich die Angst vor Trennung bzw die Angst vor dem später alleine erziehen müssen, weil man dann eben diese Ausgaben natürlich je nachdem wie die Unterhalts Regelung ist, sich vielleicht teilt. Aber Alleinerziehende haben 2021 35 % ihrer Konsumausgaben fürs Kind ausgegeben, während bei Paaren pro Individuum es nur 16 % waren.

00:43:44:13 - 00:43:59:00

Sprecher 3

Und genau jetzt kann man das natürlich wie gesagt ausrechnen, wie viel dann die alleinerziehende Mutter mehr ausgibt. Und so weiter. Aber ich finde, 35 zu sechs und 10 % ist schon ein Klopper, weil sie nicht Renate, du kannst da glaube ich ein bisschen was zu sagen.

00:43:59:02 - 00:44:35:09

Sprecher 1

Ich darf ja nicht drüber reden, weil zu nahe. Ja, das ist auf jeden Fall. Ich weiß nicht, ob das wirklich das Problem ist. Also das Problem ist immer die politische Struktur und die Betreuungssituation, die nicht da ist oder das Betreuungssituation in in Schulen sich verändern oder so, und dann plötzlich das Kind, das vorher bis um vier oder um drei irgendwo war, älter wird und auf einmal mittags die mittags kommt, die kommen, die nach Hause und was essen und so, wie soll man denn da noch irgendwas machen?

00:44:35:11 - 00:44:47:04

Sprecher 1

Und wer hat denn alles einen Job? Kann in dem Job ja nicht deine Regi mobil zu Hause fahren von dem von der Fernsehsendung oder wie soll das gehen? Also es gibt.

00:44:47:04 - 00:44:56:24

Sprecher 3

In der Medienbranche gibt es sowieso viele Leute, die bis ins hohe Alter kinderlos bleiben. Also gerade am Filmset trifft man primär kinderlose Menschen, vor allem kinderlose Männer.

00:44:56:24 - 00:44:59:23

Sprecher 1

Interessanterweise ja.

00:45:00:00 - 00:45:00:22

Sprecher 3

Ja, stimmt.

00:45:00:24 - 00:45:19:00

Sprecher 1

Also das ist einfach so ein großes, großes Fass aufmachen würden. Und klar, die finanziellen. Ich könnte auch sagen Hör doch mal auf mit deinem Coffee to go, da kommen wir hin. Dafür kannst du dir doch einfach mal einen Eiskugel kaufst du dann immer überall macht ihr euch so eine Routine und kauft euch immer überall ein Eis, wo ihr vorbeigeht?

00:45:19:02 - 00:45:31:14

Sprecher 1

Nee, Stattdessen und du nimmst einfach immer deine To go Becher mit und hast den zu Hause schon gefüllt, damit du das Gefühl hast, mit dem herumgeschleppt ein Getränk. Es das ist, was eigentlich der Kick ist.

00:45:31:15 - 00:45:51:01

Sprecher 3

Das mache ich auch oft tatsächlich. Und genau deswegen benutze ich dafür meinen Cup, weil der ja die Form von so einem großen Becher vom Bäcker auch hat. Das merke ich daran. Deswegen nehme ich den. Ich komme auch immer so ins Büro, morgens übrigens. Und ich trink auch den ganzen Tag im Büro Kaffee aus diesem Becher. Ja, weil ich das Gefühl mal gehabt.

00:45:51:03 - 00:46:10:03

Sprecher 1

Ich kenne auch Leute, die wirklich dann in so berichten, in denen sie in prekären Lebenssituationen waren, die sie dann diesen alten Bäcker Becher ganz oft benutzt haben und so getan haben und so durch die Stadt gelaufen sind und so getan haben, als ob sie sich eingekauft hätten, nur weil sie dieses Gefühl brauchten, weil sie dazu gehören wollen.

00:46:10:04 - 00:46:33:10

Sprecher 3

Ein wichtiger Punkt, finde ich, ist auch, wo wir eben gerade die Arbeit schon hatten. Dazu kann ich sogar sagen ich hatte tatsächlich das Glück, dass meine Mutter angestellt war bei meinem Vater im Büro und deswegen mittags nach Hause kommen konnte, weil das Büro auch nur fußläufig fünf Minuten entfernt war von unserem Haus, meine Mutter für uns mittags immer gekocht hat.

00:46:33:12 - 00:47:04:23

Sprecher 3

Und dann haben wir aus der Schule, mein Papa kam auch aus dem Büro und meine Mama hatte das Essen fertig und das ist natürlich ein unheimlicher Luxus, mit dem ich groß geworden bin, weil das wahrscheinlich sehr viele Kinder nicht haben, obwohl auch zu meiner Schulzeit es noch nicht so, also ja ich hätte nach Schule essen können, aber ich weiß nicht, wie das zu dem Zeitpunkt zum Beispiel in Kindergärten und so vielleicht auch in Grundschulen, also im Gymnasium ist es ja normal oder einer oder Stufe, dass du mittags in der Mensa hast in der Schule, weil irgendwie Ganztagsunterricht ist.

00:47:05:04 - 00:47:16:14

Sprecher 3

Ich weiß nicht, wie das heute ist, wo der Ganztagsunterricht ja auch viel an vielen Schulen, glaube ich, abgeschafft wurde, weil die jetzt länger zur Schule gehen und deswegen nicht mehr so viel Ganztagsunterricht haben.

00:47:16:16 - 00:47:19:09

Sprecher 1

Das macht doch keinen Sinn. Ich weiß aber.

00:47:19:11 - 00:47:21:16

Sprecher 2

Dass ich im Gegenteil. Ja, er ist ja er.

00:47:21:18 - 00:47:24:02

Sprecher 3

Es ist tatsächlich eingerichtet worden.

00:47:24:04 - 00:47:52:11

Sprecher 2

Aber nicht überall, also längst nicht überall. Und dass also ich war ja schon immer Verfechterin von Ganztagsschule, das ich habe das aber ja mitgekriegt, wie das viele Jahre als das zum Teil, also von Gewerkschaftsseite auch durchaus gefordert wurde, von vielen abgelehnt wurde. Nach dem Motto Ja, warum? Warum soll ich denn Kinder kriegen, wenn ich die dann weg organisiere, nachmittags, weil das so in den Köpfen drin war.

00:47:52:11 - 00:48:07:05

Sprecher 2

Kinder gehören nachmittags nach Hause zu Mama und müssen Zeit zum Spielen haben, sonst ist das ja kein Leben im krassen Gegensatz zu den meisten anderen Ländern in Frankreich.

00:48:07:05 - 00:48:09:01

Sprecher 1

Ich würde das so nicht niemals sagen.

00:48:09:03 - 00:48:39:08

Sprecher 2

Ich sag ja, im Gegensatz im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern dieser Welt, wo das auch vollkommen klar ist, dass es eine Mittags Verpflegung in den Schulen gibt und wo übrigens es auch normal ist, dass als Kind durchaus zu finden. Also ich habe es an meiner Schule, als wir das bei uns einrichteten, erlebt, dass Kinder sagten bevor, bevor die Mensa überhaupt das erste Mal aufgemacht hatte, dass es da ja nur Fraß gäbe.

00:48:39:10 - 00:48:40:20

Sprecher 3

Wer hat das für Sie wohl?

00:48:41:00 - 00:49:01:18

Sprecher 2

Und ich, Ich habe ja auch häufiger in Frankreich Austausch mit geleitet. Ich habe mir dann irgendwann mal den Spaß gemacht, als wir hier in Deutschland bei uns in der Schule eine Mensa hatten. Die deutschen Kinder zu fragen, wie sie denn in Frankreich, wie sie denn dort das Essen fanden, nur ziemliches rum. Gemotze vier Gang Essen gab es da immer.

00:49:01:20 - 00:49:03:17

Sprecher 1

Vorspeisen, kurze. Ich habe es.

00:49:03:21 - 00:49:29:02

Sprecher 2

Geliebt. Frankreich. Ich fand das ja auch durchaus spannend. Und das Interessante unser Essen, was wirklich sehr viel qualitätsmäßig damit schlechter war im Vergleich mit der französischen Mensa. Ich habe dann die französischen Kinder, als sie hier waren, gefragt, wie sie denn das Essen bei uns fanden. Und die meinen ja es in Ordnung. Kann sein, dass sie nur höflich sein wollen, aber die Einstellung macht es ja auch häufig.

00:49:29:04 - 00:49:55:19

Sprecher 3

Ja, das finde ich immer in den USA so cool eigentlich. In Spanien genauso beispielsweise da ist es ja über andere Länder habe ich nur einfach keine verlässlichen Infos. Deswegen nenne ich jetzt die beiden Länder. Das ist ja irgendwie so ganz normal, dass man eben tagsüber zur Schule geht. Man hat mittags dann eben die Mensa. Danach gehst du zu deinen außerschulischen Aktivitäten, die aber in der Schule stattfinden oder über die Schule laufen.

00:49:55:19 - 00:50:09:11

Sprecher 3

Und so ist es ja auch zum Beispiel. Klar, vielleicht musst du Musikinstrumente anschaffen, aber der Musikunterricht selbst, der ist einfach da. Oder der Sportunterricht ist da. Und hier muss man eben doch vieles selbst finanzieren.

00:50:09:13 - 00:50:37:01

Sprecher 2

Im Rückblick muss ich allerdings nur sagen Es hat mich gewundert. Hätte also Wetten drauf abgeschlossen, dass das viel, viel länger dauert, bis es in den Köpfen der Leute drin ist? Und auch die Forderung nach Ganztagsschule erhoben worden, als es dann tatsächlich gedauert hat. Jetzt ist natürlich das Problem, dass dass man die Ressourcen nicht in so schneller Zeit aufbauen konnte, aber mir ist das noch sehr präsent.

00:50:37:02 - 00:50:45:21

Sprecher 2

Na, dieses Argument, na ja, das ist ja ganz furchtbar. Wenn die armen Kinder nachmittags in der Schule sein müssen. Von Eltern sollte man.

00:50:45:22 - 00:50:46:00

Sprecher 3

Das.

00:50:46:06 - 00:50:49:05

Sprecher 2

Und das hört man, hört man inzwischen weniger.

00:50:49:07 - 00:50:57:13

Sprecher 1

Und das ist ganz, ganz individuell irgendwie. Ich glaube, wenn es irgendwann einfach so wäre, dann wäre es dann einfach so.

00:50:57:15 - 00:51:21:15

Sprecher 3

Also zu der Karriere eben zu kommen. Für viele Frauen steht eben die Karriere tatsächlich auch im Vordergrund. Das ist der Grund, warum manche Frauen eben sehr spät oder viele Frauen heute auch sehr spät Kinder bekommen, weil sie eben schon mal was arbeiten wollen, sich schon mal eine Stellung erarbeiten möchten oder schon Erfahrungen sammeln möchten, wo sie eben Vollzeit und Überstunden etc. leisten können.

00:51:21:17 - 00:51:45:21

Sprecher 3

Weil sobald die Kinder dann da sind, ist es eben so, dass Frauen bei Vorstellungsgesprächen eben zum Beispiel schon automatisch deshalb benachteiligt werden, da neulich sogar von einer Freundin, die eben im Recruiting in ihrer Firma die sehr männerdominiert ist, weil es eine männerdominierte Branche auch ist, gehört, dass es eben Frauen in dieser Branche gibt, die automatisch beim Vorstellungsgespräch ohne gefragt zu werden.

00:51:45:21 - 00:51:47:15

Sprecher 3

Weil eigentlich darfst das glaube ich nicht mehr fragen.

00:51:47:20 - 00:51:48:24

Sprecher 1

Nein, du darfst es nicht fragen.

00:51:48:24 - 00:52:11:16

Sprecher 3

Ja, dass sie tatsächlich schon einfach direkt sagen Ich möchte übrigens keine Kinder bekommen, ich habe keine Kinder und ich möchte auch keine haben. Also dass das schon von vornherein so reingeworfen wird, hat mich tatsächlich nicht immer überrascht. Fand ich sehr mutig, weil ich finde die Frage grundsätzlich sehr übergriffig. Manche können das ja auch noch nicht sicher sagen, ob sie mal welche haben wollen oder nicht.

00:52:11:18 - 00:52:29:13

Sprecher 3

Ich kann das grundsätzlich verstehen. Warum? Warum Arbeitnehmer das wissen, Arbeitgeber das wissen möchten, finde aber, dass das eben nichts, dass das nicht unbedingt was aussagen sollte. Gerade wenn du eben nicht sagen kannst, ob du haben willst, du wirst automatisch benannt.

00:52:29:15 - 00:52:31:19

Sprecher 1

Rene sagt was dazu, Ich will auch was dazu sagen.

00:52:31:21 - 00:52:58:04

Sprecher 2

Ja, ich habe dazu ja schon ganz lange eine These. Wenn die Männer ihren wirklich fifty fifty Teil endlich übernehmen, dann wird das alles kein Problem mehr sein, weil Arbeitgeber sich dann von vornherein darauf einstellen müssen. Sie wollen junge Leute haben, dann ist klar, dass die irgendwann in der Familienphase sind. Ein paar Jahre, auf die dann, egal welcher Arbeitsplatz sich halt einstellen muss, wie bei vielen anderen Sachen auch.

00:52:58:05 - 00:53:12:16

Sprecher 2

Dass Leute mal krank werden, findet man inzwischen auch vollkommen normal. Das war früher auch nicht so, da wurden Leute entlassen, wenn sie krank waren. Inzwischen gibt es, da gibt es da genügend Schutz das, dass da keiner mehr auf die Idee kommen würde, so.

00:53:12:16 - 00:53:29:24

Sprecher 3

Leicht die Arbeitgeber meinst. So ein bisschen, dass die Arbeitgeber das auch von Anfang an voraussetzen. Nur die Frau zu fragen Wie sieht es denn bei dir aus mit Kinderwunsch? Weil sie nicht davon ausgehen, wenn sie Mann einstellen, dass der irgendwann eine längere Elternzeit nehmen wird oder irgendwann Teilzeit arbeiten will, weil er Vater ist?

00:53:30:01 - 00:53:53:19

Sprecher 1

Na ja, das ist ja nicht das einzige. Also wir reden immer nur über Einstellung. Es geht um diese persönliche Weiterentwicklung. Es ist komplett unlogisch, dass irgendwelche Personalverantwortlichen oder Leitungs Personen immer finden, dass die Mutter das nicht hinkriegt. Die Mutter kriegt den ganzen Tag alles mögliche hin und der Mutter werden die tollen Projekte nicht gegeben, weil das ja die Mutter ist.

00:53:53:20 - 00:54:21:14

Sprecher 1

Das ist absoluter Quatsch, dass das nicht gesehen wird. Und tatsächlich ist wahrscheinlich wirklich die einzige Lösung, dass endlich viel mehr Kind krank Tage und viel mehr Teilzeit auch von anderen Leuten noch genommen werden können und dass so ein bisschen normalisiert wird, weil ich finde, dieses erstmal hat man selber Du hast es finde ich meiner Meinung nach schon fast ein bisschen so erzählt, als würden wir alle das schon so ein bisschen verinnerlicht haben, selber so zu denken.

00:54:21:14 - 00:54:49:12

Sprecher 1

Also wir nehmen was gesagt, eine Freundin, die nehmen das schon so vorweg, weil die das selber schon verinnerlicht haben, dass sie dann nicht mehr leistungsfähig sind, dass sie dann nichts wert sind für die Karriere in dem und dem Unternehmen oder so, die nehmen das schon für sich an und sagen schon vorauseilend irgendwie so was. Das ist ja so und so und um zu unterstützen ja, nee, Mütter dabei, Mütter kriegen total krass die Sachen oft genug hin unter der Prämisse, dass nicht alle Personen gleich sind.

00:54:49:17 - 00:55:04:14

Sprecher 1

Aber ich habe irgendwie eine schwedische Serie gesehen und da war irgendwie wieder in einem Verlag. Und auf einmal wo ist er denn? Der ist die Kinder sind krank, er ist heut nicht da. Irgendwie so was, dass sich das so normalisiert.

00:55:04:15 - 00:55:10:01

Sprecher 3

Na ja, in Schweden sind sie in ganz vielen Punkten, was das angeht, irgendwie. Einen Ticken weiter habe ich auch.

00:55:10:07 - 00:55:21:23

Sprecher 2

Ja genau, genau das ist mir bei skandinavischen Serien auch häufiger aufgefallen, dass das selbstverständlich ist, dass auch Männer mal nicht da sind, weil sie die Kinder abholen müssen oder weil sie gehen krank geworden ist.

00:55:22:00 - 00:55:50:22

Sprecher 1

Und das muss sich einfach normalisieren. Ich möchte jetzt auch nicht mehr auf Schweden und Skandinavien, so wie ach na ja, das ist halt ein anderes Land, das kriegen wir nie. Da muss man immer ein bisschen aufpassen, wenn man das so sagt. Es geht mir ganz schnell, aber ich glaube, es braucht so eine Normalisierung, Weil, wenn ich mir angucke, mit was für tollen Müttern ich zusammenarbeite, die immer so krasse Sachen hinkriegen und sich so komplett reinhängen, verstehe ich überhaupt nicht, dass die trotzdem nicht die Chancen kriegen.

00:55:50:22 - 00:56:12:00

Sprecher 3

Ich finde, da knüpft so ein richtig toller Punkt schon an, dass es so ein bisschen fällt. Hier bei mir unter dem Punkt Politische Gründe also, weil das ist ja zum einen, du hast recht, wir brauchen eben da ein Umdenken und ein Umdenken, brauchen wir auch eben eine bessere oder optimierte Gesetzeslage oder Regelungen etc. Ich glaube, das muss eben Hand in Hand gehen.

00:56:12:03 - 00:56:40:17

Sprecher 3

Aber es gibt eben Frauen, da spielt es ja gerade glaube ich, so ein bisschen darauf an, dass das schon internalisiert ist. Richtig, dass wir uns schon als nicht Mütter bzw potenziell Wertgefühl Jungen einige von uns wahrscheinlich schon direkt von Anfang an so reduzieren auf eine potenzielle Mutterrolle. Und genau das ist nämlich der Punkt. Viele Frauen haben Angst davor, dass sie auf ihre, also dass sie auf die Mutterschaft und auf die Mutterrolle reduziert werden.

00:56:40:17 - 00:57:08:03

Sprecher 3

Weil das nämlich gesellschaftlich tatsächlich passiert. Vielen. Und ich glaube, dass Frauen das mittlerweile schon auf sich selbst automatisch beziehen und sich das auferlegen, einfach weil sie das schon erwarten, dass das passieren wird und weil sie das Gefühl haben, in einem gewissen Alter werden sie schon nur als potenzielle Gebärmutter irgendwie gesehen und müssen erst mal klarstellen Ich bin aber mehr als das.

00:57:08:05 - 00:57:23:16

Sprecher 1

Ja, bestimmt gibt es solche Fälle. Also was würden wir uns denn jetzt eigentlich noch wünschen? Wir haben schon so viele Sachen rausgefunden, aber was wünschen wir uns dann? Eigentlich stellte ich immer solche privaten Fragen, oder?

00:57:23:18 - 00:57:56:23

Sprecher 3

Ja, also ich persönlich denke auch, dass wenn. Es ist ja so ein Klassiker, wenn ein paar heiratet, primär zumindest heterosexuelle Paare. Ich weiß nicht, wie das bei gleichgeschlechtlichen Paaren aussieht, dass dann gleich so was wie und wann wann wollt ihr denn Kinder? Wann ist denn geplant? Ich kann verstehen, dass Menschen da ein Interesse daran haben, gerade wenn es vielleicht die Eltern sind, die irgendwie ein Anspruch darauf haben, Großeltern zu werden, was sie auch nicht haben sollten.

00:57:56:23 - 00:58:21:00

Sprecher 3

Aber ich verstehe, dass es, dass manche das eben oder viele das haben. Es sollte einfach den Leuten irgendwie alles selbst überlassen bleiben. Ich finde, wenn man Fragen dazu hat, wie es ist, Kinder zu haben, wie man sich das vorstellen kann, dann sollte man fragen. Aber andersherum Irgendwie schwierig, dass wenn die Person noch keine Kinder hat, wer weiß, aus welchem Grund das so ist?

00:58:21:00 - 00:58:42:16

Sprecher 3

Vielleicht Haus oder ja auch einfach eine Kerbe, wo jemand gerne ein Kind hätte, aber keins bekommen kann. Und das tut dann ja auch unglaublich weh. Und sich dann auch noch rechtfertigen zu müssen, vielleicht eine Ausrede zu finden oder halt die Wahrheit zu sagen und zu sagen Hey, ich bin unfruchtbar oder es hat nicht geklappt, das ist ja irgendwie, Also es führt ja auf beiden Seiten in beiden Fällen irgendwie zu einer blöden Situation.

00:58:42:21 - 00:58:49:21

Sprecher 3

Es gibt ja nie irgendwie die Situation, wo jetzt beide Seiten total happy sind mit dem Gespräch, was sie da gerade geführt haben, oder?

00:58:49:23 - 00:58:59:03

Sprecher 2

Ja, das finde ich auch total, dieses übergriffige und andererseits, wenn man das mal umkehrt, wer fragt denn Leute, warum sie Kinder haben?

00:58:59:05 - 00:58:59:19

Sprecher 1

Ja.

00:58:59:21 - 00:59:04:06

Sprecher 2

Weil dann lässt sich doch vielleicht auch einfach mal rechtfertigen.

00:59:04:08 - 00:59:36:03

Sprecher 1

Vielleicht ist das ein Tipp, wenn man als Gegenfrage zu antworten. Ich hatte das mal, dass ich auf einer Hochzeit war mit meinem damaligen Partner und das Ehepaar saß uns glücklich gegenüber und sagte zu uns Und wann ist es bei euch? Also wann wollt ihr heiraten? Und dann genau meinte die Person, mit der ich damals zusammen war Na ja, wir gucken uns das erst mal bei euch an und dann überlegen wir noch mal das hatte ich eigentlich eine schöne, schöne Antwort.

00:59:36:05 - 00:59:39:07

Sprecher 1

Es ist jetzt eine Option. So.

00:59:39:09 - 00:59:43:02

Sprecher 3

Das war es wirklich in dem Buch auch mehrfach gefallen. Die Frage.

00:59:43:08 - 00:59:44:10

Sprecher 1

In welchem Buch nochmal?

00:59:44:15 - 00:59:49:19

Sprecher 3

Das Buch nennt sich die uhr, die nicht tickt. Geschrieben von Sarah Diehl.

00:59:49:20 - 00:59:51:19

Sprecher 1

Das packen wir unten in die Links rein.

00:59:51:21 - 01:00:14:14

Sprecher 3

Sarah hat auch eine sehr interessante Website dazu und auch einen Blog. Also da gibt es ganz viel Lesenswertes, weil sie eben mit den Frauen, weil sie ganz viele Interviewpartnerinnen für dieses Buch und für ihre Projekte hat, mit denen sie ausführliche Gespräche führt. Man findet da wirklich ganz viele verschiedene Lebensgeschichten, die sehr spannend sind, wo sich jeder drin wiederfinden kann, der eine Begründung dafür braucht, warum er keine Kinder haben möchte.

01:00:14:20 - 01:00:33:23

Sprecher 3

Und ich finde, auch an dieser Stelle ist es, glaube ich, unglaublich wichtig zu erwähnen Es gibt zwar unglaublich viele Gründe, politische, psychologische, ökonomische, ökologische, aber es gibt auch einfach ganz simpel den Punkt, dass ein Kinderwunsch ist nicht angeboren. Keine Person, die einen Uterus hat, muss zwangsläufig ein Kinderwunsch haben.

01:00:33:24 - 01:00:56:17

Sprecher 1

Ich finde einen anderen. Du hast es so anmoderiert und ja, es wird diese Frage gestellt. Aber es gibt diesen einen anderen Aspekt und diesen einen anderen Punkt an dieser Frage. Es geht dich einfach gar nichts an steht das Gegenüber überhaupt nichts. Also das fehlt mir noch, weil das möchten wir ganz laut ins Internet schreien. Ehrlich gesagt, ja, irgendwie ist es.

01:00:56:19 - 01:01:19:23

Sprecher 1

Ich möchte gerne, dass alle jetzt, die zugehört haben, mal aus dem Gespräch rausgehen und, sich fragen, welche Fragen sie vielleicht mal zukünftig nicht mehr so stellen sollten oder da sensibler umgehen könnten mit Sachen. Warum hast du noch kein Haus gekauft? Warum hast du kein teures Fahrrad? Warum arbeitest du nicht Vollzeit, wenn du doch die Zeit hast?

01:01:20:00 - 01:01:23:01

Sprecher 3

Warum willst du keinen Sport?

01:01:23:03 - 01:01:37:15

Sprecher 1

Warum machst du keinen Sport? Warum siehst du nicht sportlich aus? Wenn du Sport machst? Warum? Warum hast du dich nicht endlich mal an oder erinnern können? Da hast dich doch endlich mal an Warum machst du das nicht?

01:01:37:17 - 01:01:45:09

Sprecher 3

Wir wollen weg von diesen gesellschaftlichen Normen, glaube ich. Oder weil dieses Haus Auto, Hund, Baum und Kind.

01:01:45:11 - 01:01:46:22

Sprecher 1

Fährt, vielleicht noch.

01:01:46:24 - 01:01:48:03

Sprecher 3

Fährt. Ja, na ja.

01:01:48:03 - 01:02:10:18

Sprecher 2

Oder wir wollen die Normen ändern. Vielleicht. Das wäre ja auch gar nicht so schlecht. Also das ist mir eben gerade noch mal bei dem Heiratsmarkt eingefallen, also in meiner Blase. Damals, da war es, war es eher so man hat geheiratet, wenn Frau schwanger war, man hat nicht per se geheiratet. Und dann wurde gefragt Wann kriegt ihr ein Kind?

01:02:10:20 - 01:02:29:08

Sprecher 2

Sondern wir wollten ja gerade nicht heiraten, weil wir das gerade erst durchgesetzt hatten, dass überhaupt Paare zusammenleben können, ohne verheiratet zu sein, weil das war ja bis dahin die Norm. Und genauso war es mit dem Kinderkriegen. Du konntest doch kein Kind kriegen, wenn du nicht verheiratet war? Um Gottes willen.

01:02:29:10 - 01:02:35:14

Sprecher 1

Ja. Ja, genau. Und in der DDR wurde dann vielleicht nur geheiratet, weil man noch eine Wohnung.

01:02:35:14 - 01:02:36:15

Sprecher 2

Wollte, Wohnung.

01:02:36:15 - 01:02:48:12

Sprecher 1

Wollte eine Wohnung und dann hat man besser eine Wohnung bekommen, bessere Chancen. Dann war das auch nicht so ein Ding. Mit dem Heiraten hat man sich dann halt auch wieder scheiden lassen. Mein Gott, kenne ich so aus den Erzählungen Statistiken vielleicht.

01:02:48:15 - 01:03:13:06

Sprecher 3

Möchte gerne hier einen ganz witzigen Funfact mit einwerfen Als ich mit meinem letzten Partner mal überlegt habe, ob wir zusammenziehen und wir dann auch so die eine oder andere Wohnungsbesichtigung hatten, wurden wir bei einer Wohnungsbesichtigung gefragt, ob wir denn weil es gab drei Zimmer. Na ja, sehr klassisch. Man hat bei zwei Zimmern sein Wohnzimmer, sein Schlafzimmer, dritte Zimmer könnte ja ein Büro sein, aber es könnte ja auch ein Kinderzimmer werden.

01:03:13:06 - 01:03:36:06

Sprecher 3

Und das wurden wir gefragt, ob wir dann planen würden, demnächst was Kleines zu bekommen, weil dann sich im Gespräch heraus entwickelte, dass die ganzen Mieter in diesem Haus keine Kinder haben möchten in dem Haus. Das bedeutet, hätte ich nicht in dem Moment gesagt, das steht in den nächsten Jahren definitiv nicht auf dem Plan. Für uns hätten wir diese Wohnung wahrscheinlich automatisch nicht bekommen.

01:03:36:08 - 01:03:37:18

Sprecher 1

Aber ihr wolltet sie doch gar nicht.

01:03:37:23 - 01:03:57:00

Sprecher 3

Zum Schluss wollten wir sie auch nicht. Aber es ist einfach. Diese Übergriffigkeit in dem Moment hat mich schockiert. Ich war regelrecht sprach. Ich wusste nicht, was ich darauf jetzt sagen soll. Ich wollte schon einen kleinen Revoluzzer machen, aber dann dachte ich mir auch Nee, das ist mir jetzt ja gerade ich. Ich bin gar nicht schlagfertig, Ich bin.

01:03:57:02 - 01:03:57:22

Sprecher 1

Ja.

01:03:57:24 - 01:04:05:05

Sprecher 3

Also ich. Mich interessiert jetzt eigentlich zum Abschluss vor allem Ich kann jetzt natürlich noch nicht sagen, wie es bei mir sich entwickelt. Mich muss.

01:04:05:05 - 01:04:05:22

Sprecher 1

Das.

01:04:05:24 - 01:04:32:07

Sprecher 3

Genau deswegen. Deswegen finde ich aber die Frage sehr interessant. Irene, ob du denn eigentlich bereust, keine leiblichen Kinder bekommen zu haben, weil irgendwie. Kinder hast du ja schon, aber vermisst du denn diese Erfahrung? Es wird ja immer unterstellt, dass man das vermissen würde, diese Erfahrung, keine leiblichen Kinder gehabt zu haben.

01:04:32:09 - 01:05:00:17

Sprecher 2

Na ja, das kommt glaube ich, auch ganz auf mein Gegenüber an, weil ich ich kann ja nicht was vermissen, was ich gar nicht kenne eigentlich, sondern das hat ja auch wieder mit den ganzen Ansprüchen zu tun. Na, wenn mir diese Frage gestellt wird und wir waren eben schon bei anderen komischen Fragen. Niemand fragt Leute, bereust du es, kein Auto zu haben oder bereust du es, keine langen Haare zu haben oder was weiß ich was?

01:05:00:19 - 01:05:06:22

Sprecher 2

Aber bei dieser Frage dann eher, weil ja die Norm ist. Ja, man hat Kinder zu haben.

01:05:06:23 - 01:05:18:06

Sprecher 1

Na also, ich könnte das nicht. Kein Fleisch essen, das schaffe ich nicht. Das gibt es schon auch viel eher.

01:05:18:07 - 01:05:43:00

Sprecher 3

Aber was also diese typischen Suggestivfragen Jetzt erwartet man, wenn man eine Frage stellt, dann erwartet man ja auch, dass man jetzt eine Antwort bekommt, die einen zufriedenstellt. Aber wenn dann Leute so antworten, weil die das einfach anders sehen, dann sind deine Erwartungen ja völlig durcheinander und das, ja, das finde ich, ist eigentlich eine gute Begründung. Ich glaube nämlich, das ist oft der Punkt.

01:05:43:05 - 01:05:49:15

Sprecher 3

Frauen fragen sich selbst diese Frage schon oft genug. Werde ich das irgendwann bereuen?

01:05:49:17 - 01:05:55:00

Sprecher 1

Ja, das ist das sozusagen ein Narrativ, das überall weitergesponnen wird.

01:05:55:00 - 01:05:58:00

Sprecher 3

Also müssen die anderen dich das ja nicht auch noch fragen.

01:05:58:02 - 01:06:10:04

Sprecher 2

Also das gehört eigentlich in die gleiche Kiste wie Warum willst du keine Kinder? Das sind eigentlich Dinge. Ja, damit werden Frauen konfrontiert, Männer eher weniger und es ist eigentlich nur total übergriffig.

01:06:10:05 - 01:06:11:14

Sprecher 1

Ich finde, wir sollten damit.

01:06:11:14 - 01:06:12:24

Sprecher 2

Aufhören, übergriffige.

01:06:12:24 - 01:06:16:09

Sprecher 1

Fragen zu stellen. Insgesamt, das finde ich ganz schön.

01:06:16:11 - 01:06:26:12

Sprecher 2

Vor allen Dingen, weil da ja immer mit drin drin rum schwingt. Das andere Ist das normal, dass du Kinder hättest, dass du dir Kinder wünschst? Ja.

01:06:26:14 - 01:06:38:09

Sprecher 3

Es gab früher sogar Frauen, die sich in psychologische Behandlung begeben haben, weil sie dachten oder weil man ihnen auch suggeriert hat, mit ihnen würde etwas nicht stimmen, weil sie keinen Kinderwunsch hätten.

01:06:38:11 - 01:06:52:14

Sprecher 1

Ja, ich glaube, da gibt es auch noch für alle möglichen anderen Fälle ganz viele, ganz viele Beispiele. Aber wer weiß, wie lange es diesen Podcast gibt. Vielleicht werden wir uns in vielen Jahren treffen und dann rausfinden, ob wir was Neues erzählen können.

01:06:52:20 - 01:07:24:12

Sprecher 3

Also ich möchte gerne, ähm, habe so ein bisschen so einen Impuls für Menschen, die Inhalte kreieren. Ich bin ja so die Produktions schiene, was bedeutet, ich habe nichts mit dem Inhalt zu tun, aber ich möchte meine Kollegin in der Medienbranche etc. gerne dazu anregen, uns positive oder mehr positive Vorbilder von kinderlosen Frauen zu geben, die sich nicht beispielsweise in einem Film die ganze Zeit fragen, ob das jetzt ein Fehler sein könnte.

01:07:24:18 - 01:07:32:23

Sprecher 3

Wir haben zu wenig positive Vorbilder für kinderlose Frauen, die das nicht den ganzen Tag hinterfragen und die damit auch einfach glücklich sind, so wie es ist.

01:07:32:24 - 01:07:35:14

Sprecher 2

Gutes Schlusswort, gutes Schlusswort.

01:07:35:16 - 01:07:41:04

Sprecher 1

Wünscht du dir noch was? Nee, dann war's das jetzt. Danke schön, euch.

01:07:41:06 - 01:07:43:03

Sprecher 3

Danke schön. Ja.

01:07:43:05 - 01:08:29:17

Sprecher 1

Sehr schön. Das war von wo? Bis zu vier Generationen im Kreis der Frauen seitenblicke und bundesweit wird vom Senator für Kultur der Freien Hansestadt Podcast und Verein Frauen dann gemeinsam und den Frauen seiten bei dem Konzept und Redaktion Frauen seit Bremen mit besonderen Dank an Paula, Nele, Jules, Lambert, Sophie, Luisa, Andrea, Nina, Irene, Marga und Jana Recherche. Aktuelle Folge Lauras Musik Incubus Artwork Louise Hahn Social Media Die Frauen Seiten Social Media Produktion Renate Strümpfe Mastering Habt Fragen Vorschläge oder wollt euch einbringen Schreibt eine Mail an Frauen Seiten Fremde.

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