Von Boom bis Z: über das Leben als Künstlerin mit Anna Bart und Gertrud Schleising

Shownotes

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  1. Gertrud Schleising
  2. ](https://www.gertrud-schleising.net/) Anna Bart [Künstlerinnenverband GEDOK

](https://www.kuenstlerinnenverband.de/)Das war von Boom bis Z. Der Generationen-Podcast der frauenseiten Bremen. Von Boom bis Z wird zusammen mit dem Verein Frauen lernen gemeinsam e.V. herausgegeben.

Konzept und Redaktion: frauenseiten Bremen mit besonderem Dank an Paula, Renee, Lilli, Lingh, Laura, Hannah, Jule, Salam, Luisa, Andrea, Nina, Irene und Mara Besonderer Dank an unsere Gästinnen. Moderation: Renate Strümpel Musik: Imke Bolz Artwork: Luise Hahn mit besonderem Dank an Pia Brand Social Media: die frauenseiten Social Media Unit Schnitt: Helena Bizarmanis Mastering: Janna Fischer Produktion: Renate Strümpel

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00:00:00: Unbekannt Von WOM bis Z. Der Generation Podcast der Frauenseiten Bremen.

00:00:08: Unbekannt Also du musst davon überzeugt sein, dass es das jetzt ist und dass es eben auch Durststrecken, ja sehr durstige Strecken geben kann und dass es trotzdem richtig ist, das jetzt so zu tun. Deswegen ist es ein experimentelles Projekt auch Was passiert, wenn Leute, die normalerweise nur in Galerien, in Museen, im Kunstbereich ausstellen, plötzlich nach draußen gehen? Das war eine ganz neue Erfahrung für mich.

00:00:33: Unbekannt Total spannend. Im Grunde genommen ist dieses ganze künstlerische Tun ja eine sehr komplexe Angelegenheit, weil ja auch tatsächlich dies als eigener wirtschaftlicher Betrieb irgendwie funktionieren muss. Für die weiblichen Studentinnen kommt halt noch dazu. Sie haben eigentlich die gleichen Chancen, aber sie kriegen eventuell dann doch ein Kind und dann hängt es doch an dem eigenen Bein dran, weil es es ist, die Kehrarbeit.

00:01:00: Unbekannt Da sind wir ja eigentlich schon bei der patriarchalen Faust, die einem manchmal entgegenschlägt, wenn Frau dann anfängt, davon leben zu wollen nach dem Studium. Künstlersozialkasse ist eine ganz große Errungenschaft an diesem Punkte. Danke an alle, die sich dafür eingesetzt haben. Hallo und herzlich willkommen bei einer neuen Folge von WOM bis Z, dem Generationenpodcast der Frauenseiten Bremen. Ich bin Renate, eure Moderatorin und heute wird es wieder künstlerisch, denn ich habe zwei Künstlerinnen zu Gast, zwei Künstlerinnen, die in Bremen arbeiten, und zwar die Künstlerinnen Anna Bad und Gertrud Schleißing.

00:01:33: Unbekannt Herzlich willkommen, ihr zwei! Herzlichen Dank für die Einladung. Ich fasse mal so ein bisschen zusammen, was ich herausgefunden habe. Korrigiert mich sonst auch. Also Anna studierte Freie Kunst an der Hochschule für Kunst Künste in Bremen, HfbK, kurz genannt. Hier eigentlich in Bremen immer. Und du hattest auch schon viele Einzel und Gruppenausstellungen mit geben und ein Atelierstipendium im Zentrum für Kunst im Tabakquartier.

00:02:01: Unbekannt Du hast im Vorgespräch schon gesagt, du bist sozusagen zur ersten Generation, die das mit bewohnt. Genau. Genau da bin ich aktuell drin mit meinem Atelier und somit wechseln wir noch mal die Weserseite und gehen so Richtung Güterbahnhof. Und da finden wir Gertrud Gertrud Schleiesing Du studierte Tanz. Das wusste ich noch gar nicht. Ja, bevor ich in die freie Malerei gegangen bin, war ich auf klassischem Bühnentanz.

00:02:29: Unbekannt Und dann Malerei. Genau. Und das eben an der Hochschule der Künste Berlin. Genau. Du bist ebenso wie Anna Mitglied im Künstlerinnenverband Grock genannt. Und genau Du lebst in Bremen. Dein Atelier ist in einem Güterbahnhof. Ich höre immer noch so Musik. So ein bisschen das Thema Musik bei dir raus oder verfolge das so ein bisschen aus der Ferne, Aber da müssen wir gleich noch mal dazu kommen.

00:02:53: Unbekannt Was man jetzt noch nicht hört, ist. Wir haben ja zwei Generation. Eigentlich sind wir ja drei Generationen zusammen am Tisch. Weißt du, zu welcher Generation du gehörst? Anna Ich glaube, ich gehöre zu den Millennials. Also 88 geboren, über die Jahrtausendwende, dann Teenager gewesen. Ganz genau. Genau. Genau. Genau. Und du? Tja, ich gehöre in die Gruppierung derer, die jetzt Puma genannt werden.

00:03:20: Unbekannt Ja, dann sind wir ja eine perfekte Mischung Mit mir. Mit Generation XY, so dass wir so gleich drei verschiedene Abschnitte abbilden können. Eigentlich hatte ich zum Anfang so eine große Frage Oder habe ich hier stehen auf meinem Zettel und die heißt so was bedeutet Kunst für euch? Das ist aber eigentlich so ganz schön ganz dolle, weil wir da jetzt schon drüber reden oder?

00:03:48: Unbekannt Was denkt ihr? Kann man das so sagen als Künstlerin? Was bedeutet Kunst für einen? Also ich würde sagen schon. Also für mich ist das künstlerische Tun im weitesten Sinn ein Job wie jeder andere. Mit einer gesellschaftlichen Verantwortung und mit einem Auftrag verbunden aus dem beruflichen Feld, welches dann die Kunst ist, Einträge und Beiträge in diese Gesellschaft rein zu geben und sie aktiv mitzugestalten.

00:04:28: Unbekannt Und das unterscheidet sich dann für mich nicht großartig davon, wenn das jetzt ein anderer Job ist, die Medizin. Also jeder hat seine Aufgabe und die Kunst unterscheidet sich das künstlerische Tun davon nicht. Es gibt eine andere Art des Kunstbegriffes noch, der sich mehr dann am Werk als solchem orientiert, welches dabei rauskommt. Aber das hat mit der Auftragstellung an die Kunst aus meiner Sicht erst mal nichts zu tun.

00:05:03: Unbekannt Das hört sich total schön an, aber würdest du noch mal so konkret sagen, was du dann so dieser Beitrag, was dieser Beitrag sein kann? Dieser Beitrag kann natürlich zwischen einem Bild und einer künstlerischen Veranstaltung, einer Performance alles Mögliche sein. Kann auch natürlich Literatur sein, kann Musik sein. Das für mich Wesentliche ist eben, dass es ein Empfänger gibt, ein Gegenüber und dass die Kunst nicht bei sich selber bleibt, sondern einfach Verständnis.

00:05:36: Unbekannt Sag ich jetzt mal so, dass ich damit jemanden erreichen möchte und nicht es nur für mich tue, weil es mir liegt. Und in der Frage danach, wie man davon leben kann, bröselt sich das ja dann von selber schon auf. Ohne Empfänger und ohne einen Auftrag oder ohne das Ausführen eines Jobs wird dabei vermutlich auch keine Kohle rausspringen. Anna nickt schon.

00:06:03: Unbekannt Was denkst du? Dem kann ich nur zustimmen. Allerdings habe ich da noch eine etwas andere Perspektive drauf. Also ich gehöre zu denjenigen, die Kunst schon von klein Kindesalter gemacht haben. Ich habe einfach immer gezeichnet, immer gemalt. Ich war im Kunstak am Gymnasium und für mich gab es keinen anderen Weg, als Kunst zu studieren. Deswegen liegt für mich Kunst eher im Bereich einer Berufung, noch mehr als einem Beruf.

00:06:31: Unbekannt Das heißt für mich, ich habe da so einen persönlichen Auftrag, so eine innere Motivation, Kunst auch für mich in erster Linie zu machen, anstatt für jemand anderen. Wobei ich da im Studium noch so reinwachsen musste, dass ich meine Kunst in einer Ausstellung anderen Menschen zeige. Das musste ich erst im Studium lernen. Tatsächlich und mittlerweile finde ich das aber macht es auch Spaß und ist sehr wichtig.

00:07:03: Unbekannt Also die Kunst, die ich in meinem Atelier, in meinem stillen Stübchen da vor mich hin werkele, auch nach außen zu tragen. Für mich schließt sich das nicht aus, denn natürlich bin ich auch nicht auf Kunst gekommen, Kunst machen zu wollen, wenn ich da nicht auch selber von bewegt wäre. Und da hab ich im Grunde genommen auch von Kindheit an Kunst gemacht, hatte eben unterschiedliche Teampartnerinnen, kleine Schwestern und dann nachher eben auch Kinder.

00:07:35: Unbekannt Und die Orientierung, mit der ich an den Start gegangen bin, die zunächst neben allem Möglichen, was auch Kostüm und Theaterstücken war, war eben schon auch ein Bühnenverständnis, was der bildenden Kunst ja erst mal nicht so innewohnt und damit ist das eben anders. Auch für mich in einem, also ohne ein Publikum, das dann auch klatscht. Im weitesten Sinn ist das mit der Bühne dann auch irgendwie trostlos.

00:08:04: Unbekannt Würdest du sagen, du bist dann einfach so aus deine eigene schüchterne Sprache in so eine extrovertierte Sprache gekommen, weil du sozusagen sich damit ausdrückst? Und dann sagst du Ja, du musst im Studium lernen. Ja, das muss, ähm, jemand soll auch merken, was ich zu sagen habe, weil du sagst ja ganz viel, während du arbeitest, oder? Genau. Ich gehöre zu den introvertierten Typ von Mensch und mir fällt es grundsätzlich eher schwer, überhaupt von Menschen zu sprechen.

00:08:33: Unbekannt Deswegen ein großer Schritt, hier beim Podcast mitzumachen. Danke für die Antworten. Finden Sie raus. Gesucht. Aber niemand wurde gezwungen, genau. Es gibt auch für introvertierte, schüchterne Menschen gewisse Möglichkeiten, gewisse Methoden. Also man kann ja ein Portfolio herstellen. Zum Beispiel meine ich ja auch so, die Malerei ist doch dann da genau so, ja nicht unbedingt was sagen, weil die Malerei ist ja dann da in der Sprache, richtig, das könnte man meinen.

00:09:02: Unbekannt Also man kann Malerei und mittlerweile mache ich auch Installationen und kombiniere diese beiden Bereiche. Damit kann man super schöne Portfolios machen und auch ein Textkonzept. Text Das lässt sich ja alles schön alleine machen, auch im Stillen. Das ist kein Problem. Nur sobald es dann an die Präsentation geht, also wenn man eine Ausstellung macht, ein Ausstellungssituation. Auf der Ausstellungseröffnung sind so viele Menschen, du musst mit irgendwem irgendwie ins Gespräch kommen.

00:09:32: Unbekannt Das lässt sich fast nicht vermeiden. Von daher ist alles, wie ich festgestellt habe, wirklich Übung machen, machen und machen. Und kommen wir da schon so ein bisschen in dieses Wie kann man davon leben und was gibt es für Tipps, um überhaupt weiter einzusteigen, wenn man so innerlich sagt, entweder irgendwelche Eltern hören zu, das Kind überlegt es zu machen und sie denken Oh Gott, wie sollen wir das nur machen, Wie können wir das gut unterstützen?

00:10:01: Unbekannt Oder Menschen, die selber jetzt mitten im Studium noch sind und denken ja, was wird werden, Wie kann ich davon leben? Geht das jetzt schon so in so eine Richtung? Eure Tipps, dass man sagt ja machen, überwinden, sich überwinden, darüber über die Arbeit zu sprechen oder? Also meine Eltern haben zum Beispiel mich nie davon abgehalten, haben immer gesagt Anna, mach was du möchtest, geh deinen eigenen Weg und das mache ich jetzt auch genauso.

00:10:28: Unbekannt Dazu kommt, dass ich aus einem Haus komme, das nie so wirklich wohlhabend war. Jetzt in dem Sinne Ich bin in Russland geboren, auf dem Land, und da hatte man wirklich nicht viel. Und wir haben gelernt, wir waren auch Selbstversorger und haben echt gelernt, mit wenig zurechtzukommen. Und ich glaube, das kommt mir jetzt wirklich auch zugute, dass ich in meinem Lebensstil nicht verschwenderisch bin.

00:10:51: Unbekannt Ich bin zufrieden mit relativ wenig. Genau. Aber trotzdem muss man ja irgendwie die Miete zahlen. Das ist ja das Ding. Und da kann ich nur sagen immer weiter ausprobieren. Also es gibt verschiedene Stipendien, es gibt verschiedene Preise, Kunstpreise, Ausstellungshonorar gibt es mittlerweile immer mehr. Zum Glück. Es gab früher kein Ausstellungshonorar. Nein. Ich habe jetzt gerade im Zusammenhang mit einem Gespräch Stück zum Jubiläum des Künstlerinnenverbandes alte Protokolle der Geh doch durchgelesen.

00:11:24: Unbekannt 20 Jahre protokollierte Gedenkarbeit und da ist das dann ein Meilenstein. Mitte der 90er, wo die Bundesregierung sich mit knapper Mehrheit dazu durchringen konnte, Ausstellungshonorare zu fordern. Wie schnell das dann zu einer Umsetzung kam oder wie bescheiden es in der Umsetzung ja immer noch ist, also da, wo Steuergelder vergeben werden, wo es Institutionen und Häuser sind, sind sie jetzt dazu verpflichtet, das zu tun.

00:11:53: Unbekannt Aber es gibt ja noch weite Kreise, in denen da ohne Ausstellungshonorar operiert wird. Ja, dazu muss man ja aber sagen, man muss ja die Kunst auch herrschen. Das ist mal unheimlich viel Material, viel Kosten vorher. Richtig. Also ja, Kosten, Verpackung, das ist alles da hinbringen. Also ich habe in meiner naiven ich habe jetzt nicht so viel Ahnung es sind Bilder hinbringen.

00:12:15: Unbekannt Ich wollte noch mal anschließen an das, was Anna gerade gesagt hat. Also auch ich kommen aus bescheidenen Verhältnissen, wo keine finanzielle Power hinter meinem Entschluss war und trotzdem war der dann massiv mütterlicherseits geprägt, nämlich in ihrem Bezweifeln, dass ich auf der Bühne auf einem Bein nicht stehen könnte. Sie wähnte also mit dem klassischen Tanz, das sei ihr doch irgendwie bedenklich.

00:12:40: Unbekannt Und weil da dann ein gewisser familiärer Druck aufgebaut wurde, habe ich versucht, mich dem zu entziehen. Während ich in der Praxis eigentlich nichts anderes als Tanz und die Bühne im Kopf hatte und auch mein ganzer Alltag davon geprägt war. Auf der Spitze dieses Ding da zu machen. Und dann habe ich eben, um das praktisch jetzt mal zu beenden, dieses Du solltest doch, du müsstest doch zum Teil dann auch noch mit Tränen untermalt gesagt Ja, okay, okay, ich hab's jetzt verstanden, ich bewerb mich noch für Bühnenbild und ich bewerb mich auch noch für Schauspiel.

00:13:15: Unbekannt Und im Stillen dachte ich und wenn ich dann bei beidem durchgef eilen bin, dann habe ich den Beweis angetreten, dass ich ja zu nichts anderem tauge als zum Tanzen. Und dann habe ich das eben gemacht. Und da zeigt sich eben auch schon, dass ich es machen konnte. Also ich konnte eben neben dem, was ich wollte, habe ich mir dann da verschiedene Texte drauf geschaufelt, um dann da in dem Vorsprechen Gretchen und Johanna auf die Bühne zu bringen und habe eben auch eine eine Mappe angefertigt mit Sach Zeichnungen für die bildnerische Prüfung und hatte in der Schule natürlich.

00:13:48: Unbekannt Also das ist alles praktisch schulbegleitend in der Schule natürlich Kunst abgewählt, weil mir das viel zu aufwändig war. Ich war nach Musik gegangen, ich hatte auch mal Pianistin werden wollen und Musik war für mich sozusagen aus der Tasche zu gestalten. Da brauchte ich keine Zeit für. Ich brauchte alle Zeit zum Tanzen. Und dass ich dann praktisch doch im ersten Angang da in der Prüfung durchgekommen bin und dann plötzlich im Bühnenbild Bereich war, das war schon auch irgendwie überraschend.

00:14:16: Unbekannt Und dann merkte ich eben, dass das, was ich eigentlich wollte, nämlich beides, dass es nicht ging und dass ich mich entscheiden musste. Und dann hab ich mich eben. Und das fing dann auch mit Entwicklungen an der Deutschen Oper in Berlin zusammen, wo das Repertoire sich sehr änderte und sehr altmodisch wurde und so, und ich dann dachte, entweder ich gehe jetzt nach Köln oder ich gehe nach Hamburg oder ich gehe nach Stuttgart.

00:14:41: Unbekannt Cranko Neumeier irgend so was muss es dann sein. Oder ich bleibe hier und da kann ich auch jetzt. Wir konnten wechseln, wir konnten aus dieser Vorlehre statt in Bühnenbild auch noch in die Freie gehen und Flucht nach vorne und dann mache ich jetzt freie Malerei. Und was meine Mutti dann dazu gedacht hat, das hab ich nicht mehr gefragt.

00:15:06: Unbekannt Auch ein schöner Weg. Das heißt, Ihr Studium hat sie auch viel geändert? Also ihr konntet wechseln, wenn du das alles hörst, das sagst du da. Also für mich bestand auch die Möglichkeit, in eine andere Klasse zu wechseln, zum Beispiel. Oder was viele auch machen, zum Meisterschüler. Ja, ganz am Ende des Studiums noch mal die Uni wechseln, dass man in einer anderen Stadt geht, an andere Professoren Professor hat oder auch ins Ausland gehen, das machen auch einige.

00:15:33: Unbekannt Ich habe von dem allen nur eine Sache durchgesetzt, und zwar Auslandssemester in Japan. Da wollte ich auf jeden Fall hin. Das wusste ich schon, seit dem ich angefangen hatte zu studieren und habe das dann auch durchgezogen. Hab die Sprache gelernt seit dem ersten Semester und bin dann, ich glaube im vierten oder fünften Semester nach Japan gegangen. Und das war dann mein großer Ausbruch aus dem Studium.

00:15:56: Unbekannt Aber aus der Malerei bin ich so nie in dem Sinne rausgegangen, sondern habe dann irgendwann gegen Ende des Studiums, als ich dann fast fast kurz vorm Diplom war, hatte ich ein Reisestipendium in Japan auch, wo ich mich inspirieren lassen habe von von den traditionellen Malereien auf Schiebetüren. Das hat mich dann wiederum zur Installation gebracht, weil ich dann meine Malerei in ein ganz anderes Format gebracht habe.

00:16:23: Unbekannt Also ich habe diesen Rahmen genutzt, um meine Malerei in einem anderen Licht sozusagen darzustellen. Und das verfolge ich jetzt auch immer noch. Also aktuell plane ich eine eine Outdoor Malerei zu zeigen, dass ich auch nicht nur in dem Innenraum immer aufstelle, sondern auch etwas Wetterfestes. Es wird sich im Wind bewegen. Auf jeden Fall. Also Bewegung ist drin. Es wird noch mal eine ganz andere Richtung anschlagen.

00:16:48: Unbekannt Ein Auto Projekt hast du ja auch schon realisiert, stimmt's? Also eine Wandmalerei, die ich zum Ersten Mal auch gemacht habe. Dieses Jahr. Und zwar hatte ich die Einladung bekommen vom befreundeten Künstler Felix Dreßen, der das Projekt Junge Bremer Wandmalerei ins Leben gerufen hat. Da hat ja verschiedene Künstler Künstlerinnen eingeladen, auf Häuserwänden, Fassaden oder noch größeren Wänden zu malen, die das sonst nicht machen, also die das sonst nicht machen.

00:17:20: Unbekannt Ja, aber das ist ja was anderes. Genau. Also es gibt ja viele Leute, die machen das ständig, die ganze Zeit, die sind darin zu Hause. Kunst im öffentlichen Raum habe ich bisher so noch nicht gemacht. Deswegen ist es ein experimentelles Projekt auch was passiert, wenn Leute, die normalerweise nur in Galerien, in Museen, im Kunstbereich ausstellen, plötzlich nach draußen gehen?

00:17:43: Unbekannt Und das war eine ganz neue Erfahrung für mich. Total spannend. Und wie ist das? Fährst du ab und zu vorbei? Oder wenn es noch so frisch also Also wenn es nicht geplant ist, komme ich da normalerweise nicht vorbei. Allerdings ist die Wandmalerei an einem Wohnhaus genau neben der Gesamtschule Mitte. Das heißt, dort gibt es erstens viel Publikum, die Schüler, Schülerinnen und die Lehrer Lehrerinnen.

00:18:06: Unbekannt Zweitens besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass auch mein Sohn irgendwann diese Schule besuchen. Dann werde ich es vielleicht noch mal öfters betrachten. Schön, wir springen ja immer so ein bisschen, aber das ist so interessant, wieso dieser Wechsel stattfindet. Gertrud Du hast dann irgendwann ja noch mal wieder Musik integriert. Jetzt in letzter Zeit in deine Arbeiten. Ja, also ich habe so, ich sage mal so.

00:18:37: Unbekannt Carl Oppermann, bei dem ich studiert habe, gehörte zu den Berliner Malerpoeten. Und für ihn war ein, sagen wir mal, ein spartenübergreifendes Arbeiten normal. Damit zeichnete er sich auch von vor vielen seiner Kollegen aus. Kolleginnen gab es da nicht. Und er hat eben Musik gemacht. Und er war praktisch Clubkollege von Grass, Günter Bruno Fuchs, die eben geschrieben haben und die gemalt haben oder Druckgrafik oder was auch immer.

00:19:09: Unbekannt Und außerdem war er ein ein Menschenfreund, würde ich jetzt mal sagen. Er hat eben auch viel im öffentlichen Raum gearbeitet, Wände bemalt und da war er uneitel, auch dies zu tun. Jetzt in irgend so einer Seniorenresidenz an die Wand in seinem Style. Also ganz er selbst an diese Wand und gut. So und nachher ist er ja in seine Heimat zurückgegangen, in den Harz.

00:19:36: Unbekannt Da hat er eine Stiftung gegründet und sich eben auch gesellschaftlich eingesetzt für künstlerische Bildung, für Kinder. Und davon war er immer praktisch beseelt. Und so hat er auch uns damals innerhalb des Studiums väterlich unterstützt und uns Möglichkeiten vor die Füße gelegt, mit denen wir erste Schritte und Versuche für ein Leben als Künstler ausprobieren konnten, was uns liegt und eben auch ein starker Ermutiger, dies jetzt eben so zu machen und sich nicht einem Produkt zu verschreiben und zu glauben, dass wenn ich etwas mache, was in einer Ebene Anklang findet, dann mich darauf zu fokussieren oder zu konzentrieren oder zurückzuziehen, um einer Wiedererkennbarkeit per Ziel bleibt Persil.

00:20:28: Unbekannt Dass das dann auch immer das gleiche Persil ist, weil wer auch immer wahrscheinlich ein Galerist oder eine Galeristin festgestellt hat, dass ich dieses jetzt gut verkaufen lässt, dass damit eigentlich auch noch üppiger zu wuchern ist. Und das ist aber praktisch mir abverlangt, in dieser Weise zu produzieren. Und das war schon eben irgendwie an ihm besonders, dass er uns nicht in diese Richtung zu beeinflussen, mich gar nicht sagen.

00:20:55: Unbekannt Also es lag auf der Hand, dass das der Weg nicht sein kann, sondern dass es eine Entwicklung braucht und ein sich auch auf Blättern als Persönlichkeit und das ist kein guter Rat ist schon in jungen Jahren zu meinen, dass es dies nun ist und ich dem immer treu bleibe. Und für mich war das dann eben auch jetzt gar nicht überraschend.

00:21:18: Unbekannt Ich kann mich an Kommilitonen erinnern, die da irgendwie so ein bisschen irritiert waren, weil sie jetzt dachten, jetzt haben sie das, was es jetzt ist, und dann machen sie das jetzt eben, während für mich das, was von ihm auch ausgestrahlt wurde, eben so eine ganz andere Möglichkeit eines Lifestyles, auch eines die Lust behalten, den Spaß behalten, praktisch in sich trug und nicht jetzt das Arbeiten an so einer Vorstellung.

00:21:47: Unbekannt Hat sich das jetzt in den Zeiten verändert? Glaubst du in der Lehre auch oder habt ihr dann Wahrnehmung, ob das heutzutage eher so ist? Man bleibt in so einem kleinen Bereich und sichere Bank, weil alles, wenn man immer einen zehn Jahres Plan haben muss und alles im Griff komplett 24 sieben oder weil das klingt total toll. Du wirkst auch so, als ob das so war, dass es jetzt egal war, ob es eine Studentin war oder ein Student, Die wurdet alle so unterstützt.

00:22:15: Unbekannt Aber ja, das war tatsächlich. Es war einzigartig, sage ich mal, das war ein ganz großes Glück und es war nicht in der Zeit. War es so nicht. Die Sparten waren noch viel getrennter, als sie jetzt sind. Sie sind auch jetzt noch getrennt. Und gerade ich merke eben, wie große Berührungsängste es gibt zwischen dem bildnerischen Bereich und dem Darstellerischen, so als ob das eine mit dem anderen so gar nicht kann.

00:22:39: Unbekannt Auch die Musiker sind ganz woanders. Und da rührt dann das her, was ich jetzt mache, dass ich da irgendwie, sagen wir mal, stilmäßig irgendwelche Brücken baue, in Bereiche rein, wo ich dann zu einer anderen Art der Zusammenarbeit, ich sage mal ocke, es klingt super. Ich dachte immer, es gibt so viele Fälle, die man so beobachtet, so von weitem, wo man so denkt, die haben immer, die machen immer nur das eine.

00:23:03: Unbekannt Und wie schaffen die das die ganze Zeit? Immer nur diese eine Sache zu machen Und die ist dann so erfolgreich? Ich könnte das nicht, aber wahrscheinlich ist es gar nicht so, das sie schon immer das machen, sondern das ist ein Prozess gewesen dahin oder so, aber das ist jetzt. Also ich bin ja keine Kunstwissenschaftlerin. Also ich sage mal so, es ist sehr verlockend, wenn man etwas gefunden hat, das verkauft ja oder auf einem Bild, das sich verkauft, dann ist es natürlich ein schöner Anreiz, Um das noch mal zu wiederholen.

00:23:34: Unbekannt Ja, halt aus wirtschaftlicher Sicht auch. Und ich komme ja aus der Klasse Baumkötter, der ja ein abstrakter Maler ist. Und diese Klasse war vorher die Karin Kneifel Klasse, die ja auch sehr bekannt ist als Schülerin von Gerhard Richter. Und die hat einen unverwechselbaren Stil, sehr gegenständlich. Und es lieben viele Leute auch und verkauft sich mit Sicherheit auch wunderbar.

00:24:05: Unbekannt Und ihre Schüler Schülerin haben auch relativ festgelegte Positionen, sag ich jetzt mal, die alle sehr stark sind. Erkennt man die dann auch ein bisschen? Also ich meine, wenn du unsicher bist, dann musst du raten und dann hast du vielleicht auch mal daneben getippt, aber irgendwie ist es schon ja so, also also man würde sie wahrscheinlich erkennen, also wie so eine große Geschwistergruppe.

00:24:32: Unbekannt Ja, auf jeden Fall. Aber auch innerhalb dieser Gruppe gibt es viele Variationen. Also ich glaube nicht, dass die alle Frontalunterricht von der Karin Kneifel bekommen haben. Ihr müsst das so und so machen, anders geht es nicht, sondern die mussten schon jeder und jede ihren eigenen Stil, die eigene Signatur finden Und die verkauft sich dann wiederum und dazu braucht es dann auch ein gewisses Vergnügen und eine Lust, sich auf eine bestimmte maltechnische, wie soll ich mal sagen, ein maltechnisch orientiertes Studium einzulassen und das auf Vorfahrt zu stellen.

00:25:12: Unbekannt Dies eben dieses ich sage mal, was dem Bild dann zuträglich ist, dieses Handwerkliche auch trainieren und auszuprobieren und dann auch seinen eigenen Umgang mit Pinsel und Farbe zu finden. So wie auch ein Musikinstrument eben beherrscht werden muss, muss dafür für diese Art der Malerei eine bestimmte Art der Maltechnik beherrscht sein. Und ja. Das hatte mich eben überhaupt nicht gereizt.

00:25:42: Unbekannt Es hat mich überhaupt nicht interessiert. Also ja, das sind ansprechende Bilder, aber das hätte ich zum Teil auch überhaupt gar keine Lust gehabt. Und insofern war ich jetzt eben in einer Klasse, in der das nicht akzentuiert war, dass es darum geht, auch die eigene Malweise zu perfektionieren, der ich vollkommen falsch gewesen. Ich bin so ein bisschen rumgetingelt und habe eben dann auch der eine HDK andere Klassen besucht.

00:26:09: Unbekannt Wir konnten dann eben mal so in Abschlusswochen Gespräche reingehen und so, wo ich dann auch sah, es gibt hier den Meister und es gibt die Schüler, also in so einem klassischen Sinn. Der Meister ist natürlich etwas besser und er verlangt von den Schülern auch, dass sie so pinseln wie er. Das ist jetzt etwas lax ausgedrückt. Da sind bestimmte Eitelkeiten, da ist auch eine bestimmte hierarchisches Verständnis.

00:26:31: Unbekannt Natürlich, wenn es Professoren sind, ist es dann auch noch vielleicht patriarchal geprägt. Und so war Oppermann eben überhaupt nicht. Wir haben alle komplett unterschiedliche Sachen gemacht, und er hatte die Größe, damit umgehen zu können und zu sagen Probier das mal oder so, und es gab keine bevorzugten, also in einem bestimmten Sinne die, die ihm am nächsten waren, in der in der Malkunst waren ihm nicht die liebsten oder zum Vorzeigen extra besonders begabte Schülerinnen vorzuführen, als Meister auch als Beweis der eigenen Kunst.

00:27:10: Unbekannt So war das eben nicht. Und das war einfach großartig. Das habe ich ja. Damals habe ich es praktisch nur im Vergleich so gemerkt, Also wenn ich eben in anderen Klassen war, wo ist dieses Meister Verständ nis des Lehrers gab und erst viel später habe ich eben das für mich selber auch noch mal anders ausbreiten können. Was das eigentlich beinhaltet hatte, außer dass es eben im Studium eine ganz große Freiheit war.

00:27:37: Unbekannt Genau diese Freiheit hatte ich auch bei Stefan Baumkötter. Der hat auch, ist ja selber nicht gegenständlich, aber hat eine gegenständliche Klasse übernommen, die dann teilweise ganz andere Sachen gemacht haben und er hat das aber auch die ganze Zeit fortgeführt, also auch die Neulinge, die Neuankömmlinge, die ja dann reingeholt hat in seine Klasse, die haben alle komplett irgendetwas Verschiedenartiges gemacht.

00:28:00: Unbekannt Also ein Material steht im Vordergrund, aber im Prinzip hat jeder und jede irgendwas ihr oder sein eigenes Ding gemacht und das ging auch über die Sparten hinweg und die Leute haben dann sind dann auch in andere Klassen gewechselt, haben ihr Ding durchgezogen. Wie gesagt, das war auch eine große Freiheit im Studium und ich durfte meine gegenständliche Malerei fortführen.

00:28:26: Unbekannt Aber mich interessiert gerade so ein anderer Satz von dir, Gertrud. Du hast gesagt, als du von deinem Professor sprachst, damals. Es gab damals noch keine Konkurrentinnen. Nein. Oder hast du das keine Professorinnen? Es gab an der HDK in Berlin keine einzelne, keine einzige Professorin. Es waren alles Männer. Wann war das? Das war in den frühen Achtzigern. Das hat sich ja jetzt mittlerweile sehr geändert, hat sich, das hat sich geändert.

00:28:55: Unbekannt Und es war ja also in dieser Vorlehre, also in diesem ersten Studienjahr, aus dem ich dann ja noch mit diesem Bühnenbild Geistern da rausgegangen bin, war, weil 1/3 Mädels von den Studentinnen oder Also war nicht halbe halbe, nicht halbe, halbe und wir konnten uns die Klassen aussuchen. Wir wurden also nicht irgendwie ausgesucht und in verschiedener Hinsicht war das schon auch irgendwie krass.

00:29:23: Unbekannt Also auch so eine Herablassung. Na ja, jetzt malen Sie hier noch so ein bisschen, dann kriegen Sie ein Kind, dann haben wir die Sache sowieso erledigt. Also auch irgendwie, als ob es sich nicht richtig lohnen würde, dass da jetzt hier Energie und Aufwand betrieben wird, um da was voranzubringen, weil das sowieso nix wird. Die machen dann nur was für den Hausgebrauch, die machen, haben was für den Hausgebrauch später davon.

00:29:52: Unbekannt Und auch in dieser Hinsicht war Obama eine Ausnahme. Da sind wir ja eigentlich schon beim. Bei der patriarchalen Faust, die man dann, die einem manchmal entgegenschlägt, wenn Frau dann anfängt, davon leben zu wollen nach dem Studium der Gender Pay Gap, der ist ja auch in eurem Bereich allgegenwärtig. In meinem Sprechstück gibt es eine Formulierung ganz wörtlich Kriegshetze hin auch 20 23, wo man im Bereich der Selbständigen mit 83 % die künstlerische Berufe, die meist mit dieser höchsten Prozentzahl vertreten und mehr als 1/3 der Künstlerinnen verdient ein monatliches Netto unter 1.100 €.

00:30:36: Unbekannt Die muss man erst mal zusammenkriegen. Ja, also das ist jetzt nicht viel, aber um das zu schaffen, muss schon ganz schön reingeklotzt werden. Also das Geld liegt für uns nicht auf der Straße. Und ich sage mal so Galeristin sind auch nicht nur frauenfreundlich, auch Galeristen müssen ja das wirtschaftliche Phänomen ihres Unterfangens da finanzieren. Und wenn sie eben mit Männern mehr Geld verdienen können, dann können wir ihnen das ja auch gar nicht so krumm nehmen, dass sie eben einfach wirtschaftlich denken.

00:31:10: Unbekannt Das ist auch ein Bereich, in dem das eben am am meisten klafft. In anderen Bereichen ist schon auch ein Bestreben wahrnehmbar, dass da um mehr Gleichstellung, Gleichberechtigung und Chancengleichheit gerungen wird. Und je nachdem, wer in welcher Jury worüber befindet, fällt es dann eben günstiger oder ungünstiger aus. Und ich knüpft noch mal an diese Aussage von Dir, Gertrude, an, dass du gesagt hast, dass viele der weiblichen Studentinnen das vielleicht gar nicht weiter fortführen würden nach dem Studium.

00:31:49: Unbekannt Das jetzt auf heute bezogen. Also ich hab das Gefühl, jetzt ist gerade so fifty fifty Studentinnen, Studenten und die Berufsaussichten sind halt für alle relativ mau gleich mau, egal welches Geschlecht. Aber für die weiblichen Studentinnen kommt halt noch dazu die queer Frauen. Sie haben eigentlich die gleichen Chancen, aber sie kriegen eventuell dann doch ein Kind und dann hängt es doch an dem eigenen Bein dran, weil es es ist.

00:32:20: Unbekannt Die Arbeit, die einen vielleicht davon abhält, so wie ich nach dem Meisterschüler Studium dann vielleicht in eine andere Stadt zu ziehen, eine Galerie zu finden und vielleicht abzuheben. Man weiß ja nie. Aber ich bin in Bremen geblieben zum Beispiel und hatte jetzt nicht die Chance, noch mal da die mich zu bewerben und ein Auslandsstudium hintendran zu hängen. Und dann gibt es irgendwann halt auch eine Altersbeschränkung.

00:32:47: Unbekannt Genau, in vielen Dingen. Genau. Das heißt, man muss irgendwie so und so oft schon ausgestellt haben, das nachweisen, oft ein Studium und dann darf man nur so und so alt sein für Nachwuchs. Und dann irgendwann gibt es wahrscheinlich nicht mehr so viele Stipendien oder andere Wege wie Kümmert. Also woher wisst ihr denn, wo ihr überall diese Stipendien und diese ganzen Sachen findet?

00:33:11: Unbekannt Also es ist ja im Grunde genommen ist dieses ganze künstlerische Tun ja eine sehr komplexe Angelegenheit, weil ja auch tatsächlich dies als eigener wirtschaftlicher Betrieb irgendwie funktionieren muss. Das heißt, nicht nur Miete muss bezahlt werden, sondern auch Krankenversicherung. Künstlersozialkasse ist eine ganz große Errungenschaft an diesem Punkte. Danke an alle, die sich dafür eingesetzt haben. Und natürlich müssen wir auch irgendwie unser Jahr planen und wir müssen uns informieren, wo was abzugreifen ist, wo wir uns bewerben können.

00:33:51: Unbekannt Dieses dauernde Bewerben müssen, sich dauernd bewerben müssen und immer auch eigentlich mit jeder Bewerbung so eine Art Unikat abzuliefern, um den Geschmack des Auslobers irgendwie zu treffen oder zu spüren oder was. Und im gleichen Maße natürlich auch mehr Absagen verkraften zu müssen und trotzdem dabei zu bleiben, das zeigt eben schon, dass wir eigentlich in bestimmter Hinsicht gar nicht anders können, als das zu machen.

00:34:22: Unbekannt Kannst es gar nicht durchhalten. Also du musst davon überzeugt sein, dass es das jetzt ist und dass es eben auch Durststrecken, ja sehr durstige Strecken geben kann. Und das ist trotzdem richtig. Es das jetzt so zu tun und diesen ganzen Stress und diesen ganzen Stress und die ganzen Trubel um dieses ganze Bewerben und diese ganzen dämlichen Formulare und diese ganzen Onlineblätter, die dann zum Teil nicht auszufüllen gehen oder mit irgendwelchen Programmen nicht zu unterschreiben sind usw usw.

00:34:52: Unbekannt Dies ist extrem nervig und das müssen wir leisten und dabei aber trotzdem in diesem kreativen wenn wie soll man sagen Feeling bleiben, weil wir sonst ja auch gar kein Bild aufs Blatt kriegen würden. Und dabei habt ihr weniger Zeit, unter Umständen, weil ihr noch in der Verantwortung seid und so seid sozusagen Multitasking benachteiligt dadurch, dass dann die männlichen Kollegen da vielleicht schneller alles ausgefüllt haben.

00:35:21: Unbekannt Ja, ich bin mir ehrlich gesagt nicht so sicher, woran das jetzt liegt, dass die männlichen Kollegen, die auch Kinder haben, wie viele männliche Künstler haben ja sehr viele Kinder. Richtig. Und das ist ja auch eine Mutti. Genau, da ist ja dann auch eine Mutti da. Aber genau da muss man sich schon richtig gut reinfuchsen, um diese ganze Bewerbungs modalitäten relativ locker über die Bühne zu kriegen.

00:35:44: Unbekannt Also eine gute Sache ist immer, ein fertiges Portfolio zur Hand zu haben. Ein gewisses künstlerisches Statement, das man vielleicht nur noch abändern muss und dann ist für viele Bewerbungsunterlagen auch schon Check. Das kann man dann so einreichen, also wenn dann eine gewisse Routine mit reinkommt. Ich finde das schon mal besser, als jedes Mal auf postalischen Weg Kataloge einsenden zu müssen.

00:36:09: Unbekannt Unten auf den Umschlag mit Porto beilegen und auch auf dem Formblatt angekreuzt zu haben, dass wir das getan haben. Oder die Bearbeitungsgebühr arbeiten die Bearbeitungsgebühr auch noch. Äh, ja, da liegt ja die Frage nahe, was würdet ihr euch wünschen und brauchen, damit ihr als Künstlerin wirklich noch besser Sorgenfreie arbeiten könnt? Soll jetzt ja auch nicht so einen Klage so ein Klagegespräch werden.

00:36:36: Unbekannt Nein. Ihr macht es ja. Also ihr seid ja schon drin. Wir sind ja schon am Klagen. Das ist also so! Das sind ja strukturelle Fragen. Also das sind ja welche, die noch weit vor dem Formblatt oder dem Portfolio, welches wir zur Hand haben müssen, liegen, nämlich wo jetzt das künstlerische Tun innerhalb des gesellschaftlichen Seins oder Prozesses angesiedelt ist und welche Wertschätzung dem zukommt oder unter welchem Fahnen es daher segelt, mit welchen Behauptungen usw und wie die Praxis dann eigentlich aussieht, die dann eben solche Form, Blätter und Antragsformulare produziert.

00:37:26: Unbekannt Und dies ist eben auch so ein bisschen Wildwuchs mäßig, sag ich mal, weil natürlich haben wir das jetzt auch alle gehört, dass eben das Künstlerische und die Kunst als solche in gesellschaftlichem Wandel, wie wir ihn jetzt haben, natürlich alle voranbringt und für alle überlebensnotwendig ist. Und nach Corona wissen wir das alle noch viel mehr. Auch aus dem Kultusministerium hören wir das, dass das alles so ist.

00:37:52: Unbekannt Aber die Realität ist eben eine andere. Und da bewegen wir uns eben zwischen Auftragsmöglichkeiten, die im Bildungsbereich angesiedelt sind oder über Institutionen, die sich für das Künstlerische stark machen. Und ich sag mal so Du sagst auch, dass du bescheiden bist und ich bin es auch. Ich sage mal, die Chance mit dem Arbeitsaufwand, den wir uns abverlangen und den wir uns auch irgendwie fast mit ganzer Selbstverständlichkeit ist, machen wir das einfach so?

00:38:24: Unbekannt Laufen wir da hochtourig und machen dies alles und haben dabei auch noch natürlich ein Vergnügen, würden andere sich am Kopf fassen und sagen Nee, aber wirklich nicht. Da kommen wir in die Sache mit der Berufung oder der Begabung. Oder das ausleben können, was uns zutiefst auch prägt. Und sonst kann es das wirklich Auch in diesem Dschungel, in diesem gesellschaftlichen Dschungel zwischen Bildung und Arbeitsamt sage ich mal natürlich woanders schneller zu Geld kommen und auch zu mehr.

00:38:55: Unbekannt Ja, das ist ja fast schon so ein Unding, einen Job zu machen, der einem Spaß macht. Und dann einen da noch zu verlangen, dass man gut bezahlt und und das finde ich eben, das finde ich eben so wunderbar, das machen zu können, was ich machen will und darin autonom zu sein. Und alles hat seinen Preis. Und dies hat eben diesen Preis, der sich in Preisen dann auch irgendwie abbildet.

00:39:18: Unbekannt Und. Was du vorhin sagtest einer, dass es auch sich gut anfühlt, eben ein Bild verkauft zu haben und Geld dafür bekommen zu haben. Oh ja, das ist schon schön. Und trotzdem bin ich eben dann irgendwie mit dem Wunsch für mich selber noch mal weiterzukommen, noch in andere Bereiche vorgestoßen, in denen dann eben kein Bild mehr zu verkaufen ist, sondern wo es dann andere Fördermittel auch braucht, um das überhaupt umsetzen zu können.

00:39:46: Unbekannt Wenn ich jetzt zum Beispiel hier für dieses Jubiläumsstück 20 Frauen in der Crew hab und ich nicht will, dass die das natürlich alles, weil es ja so ein Irrwitz den Spaß macht, dass sie das umsonst machen, sondern ich eben ihnen auch ein Honorar zahlen will und werde. Bedeutet das, dass ich in einem Förderantrag eine ganz andere Summe setze und dann nur hoffen kann, dass inzwischen da oben verstanden worden ist, dass das natürlich bezahlt werden muss und dass also meine Honorar Forderung, die sich dann bezieht auf Konzept und sagen wir mal Projektmanagement, Probenzeiten einsetzen, Kostüme anschaffen und das Ganze andere da beieinander halten.

00:40:29: Unbekannt Ist ja dann nur ein Teil von dem. Der Rest ist die Bezahlung derer, die mitmachen und dies irgendwie durchzusetzen, das ist noch ganz in den Anfängen. Es geht jetzt so ein bisschen weiter, schon, aber und ist eben anders als am Theater. Also was ich jetzt da mache, ist ja nicht wie im Theater, wo sie ihren Vertrag haben und wo sie dann eben ihre Rolle haben, und da müssen wir lernen, sondern es ist ja auf einer anderen Ebene der Zusammenarbeit, also Sie tun es im Grunde genommen, weil sie Lust drauf haben und trotzdem sollen sie es nicht umsonst machen.

00:41:03: Unbekannt Was dann dabei rauskommt ist einfach super und kann geht auch mit der Flöte. Also es ist von mir das Schaffen eines Zusammenhangs, etwas in dem über über das Setzen eines Themas oder sowas ähnlichen wie eines Themas es möglich ist, ganz verschiedene Kolleginnen in ein Projekt reinzuziehen, in dem wir praktisch fernab der sonst ja üblichen ich sage schon mal Konkurrenz, in der wir natürlich auch sind.

00:41:36: Unbekannt Jeder muss sich irgendwie behaupten, dies ist dann aufgelöst. Es ist anders, als zusammen eine Ausstellung zu machen und dann sollen sie trotz dieses ganzen Vergnügens und all der Eindrücke und Erfahrungen, die diese Art des Miteinanders mit sich bringt, sollen sie trotzdem bezahlt werden. Und das halte ich in einer bestimmten Hinsicht für eine Beispiel Wirkung, die Kunst eben erreichen kann eines anderen Miteinanders über ein künstlerisches Mittel, wo ich denke, das ist für Gesellschaft einfach gut, niederschwellig angesiedelt und ja, und dafür Fördermittel zu kriegen, ist eben auch noch irgendwie Neuland.

00:42:15: Unbekannt Kannst du noch mal sagen, wann wird das gezeigt? Wurde das dann schon gezeigt? Wenn wir Nein, also 40 und es ist eben ein Unikat. Also diese ganzen Gruppen Geschichten, die ich in den letzten vier Jahren gemacht habe, sind eben eigentlich immer Unikate und wir machen das am 3. November in etwa 40, weil muss sie auch schon so sagen es nicht möglich war für uns, die städtische Galerie oder das Foyer der Kunsthalle zu bekommen.

00:42:46: Unbekannt Wir gerne mehr Reichweite gehabt hätten und das dann eben auch kulturpolitische Entscheidungen sind, womit eine Stadt eben ihr kulturelles Marketing pflegt. Das ist jetzt kritisch und wo eben auch in mancher Hinsicht noch von etlichen Häusern ein sehr konservatives Kunstverständnis gepflegt wird, das noch die Reste eines Bildungsbürgertums anspricht und nicht so wirklich auf Zukunft gebügelt ist. Mir fällt ja noch mal die Veranstaltung auch im Rahmen des Jubiläums Festivals ein.

00:43:20: Unbekannt Das Unbescheidenheit Streaming. Ich habe es leider verpasst, aber vielleicht braucht man da auch mehr davon. Da hätte ich auch gern teilgenommen. So, also gerade als du noch mal erzählt hast, na ja, unbescheiden, Unbescheidenheit sicher, Ja und das ist ja dann auch so ein Frauen den Knecht sich zurückzunehmen irgendwie das andere mindestens so auch ja natürlich seine Berechtigung usw und so weit gefehlt.

00:43:50: Unbekannt Aber ich begriff dazu Gender Kontinuum. Es gab ja sogar also nicht nur den Pay Gap, auch den konnte, denn es gab ja also wir sind ja so was von bescheiden und es fehlt eben bei der Bescheidenheit dann eben auch an einer bestimmten Art, also vielleicht Wut, Vielleicht braucht es partiell einfach mehr Wut, sich jetzt mal gegen dieses ganze Andere, was so selbstverständlich unbescheiden genommen wird, sich mit einem gewissen Wutfaktor mutig durchzusetzen und zu sagen so, ich bin ich, ich kann nicht anders, macht es jetzt so und da drin auch eine Spur von Protest zu signalisieren.

00:44:32: Unbekannt Und da sind wir auch nicht allein. Also man muss da ja nicht als Einzelperson kämpfen, sondern es gibt also mein Steckenpferd Mutter und Kind, die Mutterschaft. Da gibt es halt verschiedene Organisationen, also zum Beispiel mehr Mütter für die Kunst in Hamburg oder Kunst und Kind in Berlin. Das sind halt solche Organisationen, die sich aktiv dafür einsetzen, dass Mütter in der Kunstwelt bessere Bedingungen bekommen, zum Beispiel bei Residenzprogrammen, dass die Altersbeschränkungen noch ein bisschen weiter rausgedrückt wird und dass das Kind vielleicht auch mal mitgenommen wäre, dass ein.

00:45:04: Unbekannt Oder gibt es noch mehr Was, Was gibt es noch so für Bedingungen? Allein das Kind mitnehmen zu dürfen, das ist halt dafür auch vielleicht eine Extrapauschale gibt, wenn zum Beispiel ein Flug Kosten denken könnte. Und was gibt es noch? Also die Betreuung vor Ort, wenn man zum Beispiel alleinerziehend ist oder allein den Raum für das Kind, dass man zusammen irgendwo untergebracht wird und dass jemand vielleicht auch mal nach dem Kind schaut oder sich beschäftigt, wenn irgendwelche Bilder an die Wand gebracht werden müssen.

00:45:39: Unbekannt Ja, und da gibt es eben dann auch unterschiedliche Bedingungen, die das erleichtern. Also wenn jetzt da ein hilfreiches Team des Hauses engagiert ist und da mit zupackt, ist es natürlich anders, als wenn in manchen Zusammenhängen die Künstlerin nicht nur gebeten ist, dies alles alleine zu tun, sondern auch noch den Sockel mitbringen muss und die technischen Geräte, die sie vielleicht auch noch braucht.

00:46:01: Unbekannt Und da sie diese dann auch vor Ort zusammenstöpselt, während sie auf ihr Kind, auf deren Bilder, während das Kind um sie rum hüpft. Aber auch wegen der Bezahlung. Gibt es nicht mittlerweile auch so ein Rechner? Ich weiß nicht von vom WBK. Ja, so als Orientierung Orientierungsrechner und das ist eben ein Orientierungsrechner gibt, an dem wir uns erst mal orientieren könnten.

00:46:27: Unbekannt Was da jetzt also auch an Stundensätzen, an Tagessätzen vergleichsweise zu dem, was in der darstellenden Kunst natürlich längst an der Tagesordnung ist, Da wird ja kein Auftritt gemacht, wo nie vorher klar ist, wie die Sache mit der Gage ist. Wenn wir wir kommen da. Und dann ist es eben tatsächlich auch manchmal unserem eigenen Verhandlungsgeschick bzw unserer Unbescheidenheit entsprechend, was wir da rausholen können, weil es praktisch so was wie ein Tarifvertrag oder so natürlich nicht gibt also, sondern wir uns auch immer da bewegen, dass wir natürlich auch wissen.

00:47:07: Unbekannt Als ich da mal angefragt worden war, fühlte ich mich zunächst geschmeichelt von irgend so einem Kunstverein Ho, ho, ho! Und als sie dann sagten Ja, nee, also Honorare können wir ja auch gar nicht zahlen und wir stellen ja dann auch Sekt und Wasser für die Eröffnung und wir bezahlen den Redner und mehr ist jetzt da auch nicht drin.

00:47:26: Unbekannt Aber die Künstlerin, die Künstlerin und die die Person, die redet, wird aber dann ja bezahlt. Natürlich, natürlich. Aber natürlich, das sind ja Kunstwissenschaftler. Das sind auch kulturkritische, ausgebildete Menschen, die kann man natürlich also so, und dass dann praktisch signalisiert wird, na ja, dann eben nicht. Es gibt genug andere, die das zu diesen Konditionen tun. Und da kommen wir dann praktisch in diesen, sag ich mal leicht morastigen Bereich rein.

00:47:52: Unbekannt Indem nämlich in Kunstverein zum Beispiel die eben tatsächlich ja auch über ein schmales Budget nur verfügen, das sei jetzt mal unbenommen. Dann eben die kommen die zu diesen Konditionen natürlich locker ihre Bilder an die Wand bringen können, weil ihre eigene Finanzierung woanders stabil gehalten wird. Ich will jetzt gar nicht irgendwelche Finanzdirektoren und Alpenveilchen meine Gattinnen diskreditieren, aber in diesem Zusammenhang ist es für uns tatsächlich eine Konkurrenz, denn wir müssen oder wollen oder davon leben.

00:48:31: Unbekannt Für die anderen ist es mehr wie ein Luxusgeschäft. Ich habe dann da nicht ausgestellt. Also das perfekte Museum. Die perfekte Galerie wäre die eben familienfreundlich und fair Gage zahlen und transparent und ja, paritätisch ausstellt und na ja, und nicht nur sagt Ja und das sollten Sie jetzt auch wirklich berücksichtigen. Sie haben ja die Möglichkeit, hier Bilder zu verkaufen, zum Beispiel, oder das gehört zu Ihrem Selbstmarketing, das Sie hier ausstellen dürfen, weil ja, dazu muss man natürlich sagen, die einzelnen Kunstvereine, Galerien, die haben natürlich auch knappes Budget, ja, das ja vorhin auch gesagt und eigentlich müsste es ja nach so einer extra Förderung irgendwie einen Topf geben extra für solche Anliegen, Aber es existiert halt nicht.

00:49:19: Unbekannt Meines Wissens nach, so dass dann die Kunsthäuser daraus schöpfen könnten. Ja, und dann wäre das auch umsetzbar. Ich bin da jetzt auch nicht wirklich informiert, wie das ist in Berlin mit den Ausstellungs honoraren. Es soll ja irgendwie eine mindestens ein Schritt weiter sein als hier und das ist hier eben immer noch nicht umgesetzt. Es wird ja auch damit begründet, dass es aus diesem Topf, der da jetzt zur Verfügung steht, nicht genommen werden kann, sondern dass es dann einen extra Topf bräuchte.

00:49:49: Unbekannt Und wo nehmen wir den nun her? In Zeiten wie diesen ja eher im Gegenteil. Es werden doch sogar drastische Kürzungen bei mir dieses Jahr stattfinden, nächstes Jahr und übernächstes Jahr, die also nicht nur für weibliche Künstlerinnen, sondern für alle Kunstwelt allgemein einschneidend sein werden. Der BVK hat sich in Berlin auch einer Kampagne angeschlossen, die im Grunde genommen vom Theater aus geht.

00:50:14: Unbekannt Und ich fahr jetzt am vergangenen Wochenende mal kurz in der Hauptstadt und da haben die dann an verschiedenen Häusern eine ganz große Banner gehängt über die Notwendigkeit, den Kunstbetrieb nicht aus den Augen zu verlieren. Ja, und die freie Szene auch. Und die freie Szene. Ja, und wir sind natürlich in bestimmter Hinsicht, ist sehr bildner ischer Bereich, eben anders.

00:50:36: Unbekannt Noch mal freie Szene als Theater und und Schauspielhäuser. Aber es gibt ja auch in diesem Bereich, also in dem freien Bereich, genug kleine Kompanien, die Theater machen, die Tanz praktizieren und so, die sind dann alle am allerersten davon. Es mir. Aber dann lass uns doch noch mal nach vorn gucken, was bei euch jeweils geplant. Kleiner Werbeblock Was sind eure nächsten Aktivitäten, Aktionen, Ausstellungen?

00:51:08: Unbekannt Wo kann man euch treffen? Es häuft sich immer. Im Herbst habe ich das auch. Genau und bis zu zum Beginn der Sommerferien sieht es noch alles übersichtlich aus. Und das hängt auch natürlich ein bisschen damit zusammen, dass wenn es jetzt vom Ressort bewilligte Fördermittel sind, die Bewilligung tatsächlich vielfach erst irgendwie im Mai durch ist. Und wer nicht, wie soll man sagen, wild entschlossen davon ausgeht Ich kriegs, ich kriege es nicht, ich mache es, ich mach's auf, ohne dass dann bedeutet es, dass das in der zweiten Jahreshälfte, also nach den Sommerferien, alles in so eine Art von Stau gerät, in dem das dann irgendwie durchgeführt werden muss.

00:51:46: Unbekannt Und das zeigt zum einen eben die Abhängigkeit dann auch vom Kulturressort und den Fördermöglichkeiten, die da angeboten werden. Projektförderung, Katalog, Fördermittel beantragen und dass das in diesem Jahr schon zu Ende September geleistet werden muss. Das aber heißt also vor Ostern, das wäre schon früh, Wenn man das vor Ostern schon wüsste, welche Projekte die Förderung bekommen und welche nicht.

00:52:12: Unbekannt Und auch der Künstlerinnen Verband schreibt einmal jährlich Fördermittel aus, die auch in diesem Jahr schon beantragt werden mussten. Sogar zu Ende August, meine ich sogar und die sind dann etwas stabiler. Aber damit ist ja dann auch nur ein Projekt für ein Jahr. Erst mal irgendwie in so einem halbtrockenen Tuch und mehr ist es nicht. Und der Rest hängt dann eben dann auch in einem hohen Maß von der eigenen Rührigkeit und dem eigenen Zutrauen ab.

00:52:42: Unbekannt Wie viel ler ich mir da wann wo rauf und wie viel Projekte in welcher Art von Schuldings oder Quartier e.V. oder so kann ich da noch zwischenschieben und wann bin ich eigentlich über der Kante? Und ich habe also in diesem Jahr schon etliches durch, was ich in diesem performativen Sinn mit Beteiligung usw für erfolgreich erklären würde. Ich habe zwei Salons gemacht.

00:53:07: Unbekannt Ich habe am Theaterberg in der Coop mit Shakespeare Company und Quantenschaum zweimal Schmetterlinge fliegen lassen und dann jetzt eben dieses umfangreiche Text unterfangen mit den 20 Kolleginnen für das Jubiläum des künstlerischen Verbandes und dazu gibt es auch noch mal eine Ablegerveranstaltung im Sieger Vorwerk. Die ist jetzt am vergangenen Sonntag eröffnet worden, und in diesem Rahmen bin ich mit meinem Drei Grazien Kollektiv noch mal zu erleben.

00:53:38: Unbekannt Zu Schönheit und Nachhaltigkeit am drei und 20. November. Anmeldung unter Info Vorwerk minus siege.de, glaube ich, kann man auf der Seite gucken verlinken wir. Wir sind übrigens auch das drei Grazien Kollektiv und das zeigt eben, worauf ich große Lust habe. Wir sind dann eben. Wir hatten im vergangenen Jahr Samuel Becketts Theaterstück Kommen und Gehen einstudiert zu dritt. Und wir haben es jetzt in Hans Werner Kirchmanns Ausstellung im Marxhaus in drei Varianten, in drei Räumen mit unterschiedlicher Choreografie aufgeführt.

00:54:16: Unbekannt Und das war irgendwie richtig super. Und es war auch für das Haus super, weil natürlich auch die Wahrnehmung zu einer Ausstellung noch mal in so einer Art von Zusammenspiel irgendwie besonders ist. Also das drei Grazien Kollektiv zu Schönheit und Nachhaltigkeit im Vorwerk und dann auch noch mal im Marxhaus am 7. Dezember ein Workshop zu Heinrich Heine, der ja da auch auf dem Hügel hinter der Kunsthalle sitzt und die zurückgegebene Skulptur, die zurückgegebene Skulptur.

00:54:46: Unbekannt Und da im Archiv gibt es ihn auch noch mal in Klein und ich bin auf Heine gestoßen über ein Ja, über eine Kalender arbeit. Ich mache jedes Jahr einen Kalender. Der ist jetzt also auch druckfrisch vorhanden und ist über Gertrud Schleising aus Berlin auch zu ordern. Da hatte ich nämlich das Gedicht von Heine entdeckt, das ein Fräulein stand am Meere und seufzte lang und dank.

00:55:16: Unbekannt Sie sehnte sich so sehr nach Sonnenuntergang. Und mein Fräulein, sagt er dann zu ihr, seien Sie munter, es ist ein altes Stück. Da vorne geht es runter, von hinten kommt sie zurück. Und an diesem Punkt hatte ich dann Heine. Als jetzt von Rahel Varnhagen, der jüdischen Saloniere aus dem 18. Jahrhundert, von der er damals bejubelt wurde und auch sein Coming out massiv befördert wurde, das die Nummer.

00:55:49: Unbekannt Wie stand er jetzt eigentlich zu Frauen? Daraufhin habe ich da mal so seine Literatur so ein bisschen durchgegraben und allerhand rausgefunden. Und der Workshop heißt Missing Link und wir suchen jetzt mal, ob wir das rauskriegen können, was uns da zu fehlen scheint. An Respekt oder an Narzissmus. Er war ja da schon am Menz Plänen in dem Gedicht Jetzt gerade so, ja, würde man heute sagen, Ja, geht gar nicht.

00:56:17: Unbekannt Es geht eigentlich gar nicht. Da leide ich jetzt immer zum Werbe zu deinem Werbeblock. Ja, ich bin auch in ICE. Übrigens, ich glaube am 17. November eröffnet der Werner Kühl Preis. Ah, da bin ich dabei seit langen Jahren mal wieder. Und genau läuft glaube ich sogar bis zum Januar das ganze Jahresende durch. Und dann habe ich noch eine.

00:56:40: Unbekannt Also nachdem die offenen Ateliers 16., 17. November im Tabakquartier sind, habe ich nämlich noch mal zugebombt mit einer anderen Ausstellung. Am zwei und 20. November eröffnet eine Duoausstellung von mir mit Schimanami, einem Studienkollegen, und wir stellen in der Galerie Kramer aus. In Bremen im Viertel. Wo ist die Galerie Kramer Das ist obendrüber bei Arten, also war Ja genau.

00:57:06: Unbekannt Also dort findet dann die Ausstellung statt und wir zeigen Malerei, Installationen und Keramik Galerie Kammer vor dem Steintor 46 Also eine wilde Mischung. Lasst euch überraschen. Sehr schön. Dann werden wir mal die Veranstaltung verfolgen. Gucken, was ihr noch so macht und auch ein bisschen gucken, was der Künstlerin Verband noch so weiter macht. Ja, also der Künstlerinnen Verband, in dem ich ja praktisch jetzt 20 Jahre drin bin, seit ich von Berlin hier rüber gekommen bin, ist aus meiner Sicht aktuell an einem ganz glücklichen Punkt angekommen.

00:57:42: Unbekannt Dadurch, dass tatsächlich eine größere Anzahl jüngerer Kolleginnen sich entschlossen hat, dem Verband beizutreten und zu verhindern, dass das Ganze irgendwie so aus Altersgründen gewissermaßen versackt. Also auch mal Generation macht ja Sinn. Ja, ich habe mich dieses Jahr endlich getraut, Mitglied zu werden. Ich weiß auch nicht, was mich daran gehindert hat. Ich dachte immer, der Mitgliedsbeitrag kann ich mir nicht leisten.

00:58:12: Unbekannt Und jetzt, wo ich hauptberuflich Künstlerin bin, denke ich, ich musste es mir leisten. Auf jeden Fall die Steuer auch. Kannst du das? Geht ja, das kann ich ja auch. Die Mitgliedsbeiträge kannst du auch steuerlich absetzen auf dieser Sonderseite da. Ja, also ich finde auch, dass das eigentlich keine Frage ist, oder? Natürlich ist es eine Frage, aber gehört zu einem professionellen Kunstverständnis dazu, natürlich auch irgendwie verbandsmäßig angeschlossen zu sein und nicht dieses alles für sich alleine betreiben zu wollen.

00:58:43: Unbekannt Und auch da drin zumindestens die Möglichkeit zu sehen, sich solidarisch miteinander kurzschließen und zueinander zu stehen und zu üben. Dieses andere, was uns ja sonst in den eigenen Ansätzen beseelt, mal irgendwie, wie soll ich mal sagen, zumindest etwas zu relativieren. Sich vernetzen ist immer eine gute Idee, glaube ich. Ja, das machen wir auch, weil wir jetzt hier übergreifend miteinander sprechen.

00:59:10: Unbekannt Ich habe noch ganz viele Fragen, eigentlich zu ganz vielen anderen Themen, aber das wird einfach zu lang. Sonst. Entweder müssen wir uns noch mal treffen und ich komm mal in Salon oder machen wir im Atelier Besuch Oder hattest du Besuch? Ja, genau. Aber es ist erste Danke ich euch das ihr mitgemacht habe bei diesem Generationengespräch und ich hoffe, dass ich die eine oder andere sehe und wir von den Zuhörenden vielleicht jemanden treffen in Nike oder im Tabakquartier im Güterbahnhof.

00:59:39: Unbekannt Und dass andere sagen das haben sie ja noch alles gar nicht gewusst, wie kompliziert das ist mit der Kunst, dann danke schön euch dann danke, Ich Danke, Danke, Danke, Gertrud fürs Einladen. Ja, das war vom Bundesette Generation Podcast der Frauenseiten Bremen Von Bundesseite wird zusammen mit dem Verein Frauen laden gemeinsam herausgegeben. Konzept und Redaktion Frauenseiten Bremen Moderation Renate Strümpfe.

01:00:04: Unbekannt Besonderer Dank an unsere Gästen Musik Imke Bolz Artwork Luise Hahn Mit besonderem Dank an Pia Brand Social Media Die Frauenseiten Social Media Judith Unit Schnitt, Helena Wieser, Manes Mastering Jana Fischer Produktion Renate Strümpfe. Ihr habt Fragen oder wollt euch einbringen. Schreibt einfach eine Mail an Frauenseite Bremspunkte oder nutzt das Kontaktformular in den Shownotes. Bis zum nächsten Mal.

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