Von Boom Bis Z: Was denkst du über Freund*innenschaften? Teil 2

Shownotes

Im zweiten Teil unserer Podcastfolge über Freundinnenschaften spricht Renate mit Susanna Janke, einer Künstlerin, Sängerin, Stimmtherapeutin, Logopädin und Mutter aus der Millennial-Generation. Gemeinsam tauchen sie tief in das Thema Freundinnenschaften ein und beleuchten, wie sich diese Beziehungen im Laufe der Zeit verändert haben, welche Herausforderungen und Erkenntnisse sie mit sich bringen und wie sie uns politisch und persönlich prägen können.

Freund*innenschaften Früher vs. Heute

Ein zentrales Thema der Folge ist der Wandel von Freundinnenschaften. Früher waren diese oft durch gemeinsame Alltagsmomente und Gruppenzugehörigkeiten geprägt, während heute bewusste Auseinandersetzungen und die Pflege der Beziehungen im Vordergrund stehen. Susanna beschreibt, wie Freundinnenschaften heute oft verstreut sind und das Pflegen dieser Beziehungen Arbeit erfordert, fast wie in einer Liebesbeziehung.

Laut gegen Rechts in Bremen

Ein weiterer Schwerpunkt der Episode ist Susannas politisches Engagement. Durch die Recherche des Correctiv über geheime Treffen von Rechtsextremen wurde sie inspiriert, in Bremen eine Demo gegen Rechtsextremismus zu organisieren. Diese Aktion brachte viele Menschen zusammen und veränderte ihren Blick auf ihre Stadt und ihre Mitmenschen. Sie berichtet, wie sie dabei neue Freund*innenschaften geschlossen hat, die auf gemeinsamen Werten basieren.

„Niemand soll geärgert werden“

Der Podcast behandelt zudem Themen wie Aktivismus und politische Arbeit, die Wichtigkeit der Verständlichkeit komplexer Themen und die Offenheit, dazuzulernen. Susanna betont, dass Freund*innenschaften darauf basieren, andere zu berücksichtigen und offen für Neues zu sein. Ihr Wunsch für die Zukunft ist, dass Menschen die Offenheit haben, sich selbst kritisch zu hinterfragen und Initiative zu ergreifen, um die Welt ein Stück freundlicher zu machen.

Wir haben schon 2019 ein Portrait von Susanna Janke auf dem Blog geschrieben. Die Band Rausz bei Bandcamp. Das Duo Das war von Boom bis Z. Der Generationen-Podcast der frauenseiten Bremen. Von Boom bis Z wird vom Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen gefördert.

Von Boom bis Z wird herausgegeben vom Verein Frauen lernen gemeinsam e.V und den frauenseiten Bremen. Konzept und Redaktion: frauenseiten Bremen mit besonderem Dank an Paula, Renee, Lilli, Lingh, Laura, Hannah, Jule, Salam, Sofie, Luisa, Andrea, Nina, Irene, Mara und Janna Redaktion Aktuelle Folge: Renate Strümpel Musik: Imke Bolz Artwork: Luise Hahn mit besonderem Dank an Pia Brand Social Media: die frauenseiten Social Media Unit Schnitt: Paula Busemann Produktion: Renate Strümpel Mastering. Janna Fischer.

Ihr habt Fragen, Vorschläge oder wollt euch einbringen? Schreibt eine Mail an frauenseiten@bremen.de oder nutzt das Kontaktformular.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Unbekannt Von BOOM bis Z. Der Generationen Podcast der Frauenseiten Bremen.

00:00:08: Unbekannt Neu daran ist Anna Beziehung zu einer Freundin oder einem Freund auch zu arbeiten oder das ein bisschen wie eine liebesbeziehung auch zu sehen. Ich habe gedacht, wir reden hier von 80 Leuten, die mit einem Schild irgendwie was machen, aber das war ja irgendwann viel größer, als ich mir hätte jemals vorstellen können. Weiß, wie viel Kraft an das geben kann zu wissen, Da ist dieses Netzwerk und ich kann mich da auch mal reinfallen lassen.

00:00:32: Unbekannt Und da hilft einem eben ein Freund Freundinnenkreis, der möglichst unterschiedlich ist, das man die Möglichkeit hat, viele Sichtweisen auch mitzudenken. Also das finde ich, ist ein totales Geschenk. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von von Bundesz. Ich bin Renate, eure Moderatorin und ich begrüße heute Susanna Janke. Hi. Hallo Susanna. Hallo. Ich würde dich ja gerne vorstellen, aber die Liste ist relativ lang.

00:01:01: Unbekannt Alle Sachen, die du so machst, das stimmt sehr vielfältig. Aber ich sag das immer, wenn mich jemand fragt, dass ich eher Künstlerin bin. Ich bin Sängerin, ich bin Stimmtherapeutin, Ich bin Logopädin, ich bin Mutter. Und das ist ja schon mal eine ganze Menge. Ja, genau. Ich habe mich, glaube ich, in anderer Reihenfolge kennengelernt. Ich hab dich als Mutter und Musikerin kennen gelernt.

00:01:29: Unbekannt Auf dem Schulhof, zufällig und auf einem Überseefestival. Daraufhin genau, warum ich dich jetzt eingeladen habe zu dieser neuen Folge, die auch einen politischen Aspekt von Freunden schafft, beleuchtet. Können wir gleich später noch mal genauer uns angucken. Weil ich wirklich sehr beeindruckt bin von allem, was du so machst oder von ganz viel. Das ist jetzt mal nicht so zu übertreiben.

00:01:55: Unbekannt Das klingt immer gleich so, fast schon zu dramatisch. Wir sind ja eine Generation Podcast und deswegen frage ich dich als erstes Zu welcher Generation gehörst du? Ich bin Millennial. Ich habe Lust das eine mal raus gucken was 86 überhaupt ist. Aber ja Vollblut Millennials ach guck ich Teenager war in den 2000 an der Jahrtausendwende und verbindest du damit auch.

00:02:23: Unbekannt Also identifizierst du dich damit auch irgendwie? Ja, obwohl ich komischerweise die Jahrtausendwende ich vielleicht auch, weil Teenagerjahre irgendwas Unangenehmes sind oder sich nicht schön anfühlen oder ja, irgendwie von allem was dabei haben. Aber ich verbinde irgendwie diese Schlaghosen, die unten im Wasser hängen und immer so ein bisschen nass sind. Und diese Tattoo Ketten und die Musik, die ich gehört habe und die dieses um sich selber kreisen und einem Ja genau, aber was das für mich macht und mit meiner Identität, dass das jetzt in diesen Jahren gewesen ist, das habe ich ehrlich gesagt noch nie so genau drüber nachgedacht.

00:03:04: Unbekannt Müsste ich nur mal in mich gehen, mir in Klausur gehen. Ja, ja, wie eine andere Frage wäre so Hast du jetzt so ein Moment, wo du sagst, du hast zum Ersten Mal gemerkt, dass du erwachsen bist? Ähm, ja. Es kommt ja immer darauf an, wie man so erwachsen definiert. Viele haben so, wenn man einen eigenen Job hat oder so was.

00:03:26: Unbekannt Für mich hat das irgendwie mit Verantwortung zu tun, dass man das erste Mal Verantwortung hat, vielleicht für einen anderen Menschen. Das wäre dann irgendwie dieses Muttersein, was irgendwie sich sehr erwachsen, teilweise anfühlt, ähm, und auch Verantwortung für einen selber Verantwortung, Grenzen zu setzen, zu sagen das möchte ich jetzt nicht, das finde ich auch erwachsen oder Verantwortung für andere um einen herum.

00:03:51: Unbekannt Und da gab es immer so Situationen, wo das besonders eindrücklich war und ich das erste Mal eine Krise alleine gemeistert habe oder in einer Krise sagen konnte Das schaffe ich jetzt nicht alleine. Das sind so erwachsene Momente. Aber es gibt jetzt nicht so diesen Moment, wo ich sage, da bin ich jetzt erwachsen geworden. Also wahrscheinlich ist das so ein nicht abgeschlossener fluider Prozess.

00:04:14: Unbekannt Da habe ich schon einige Antworten gehört, auch wie Ich bin überhaupt noch nicht erwachsen, also muss ich irgendwie gucken, dass das auch oder ich werde erst mal gesiezt. So, also da gefunden, da gibt es total unterschiedliche Antworten. Super spannend, was dann passiert. Irgendwie das erste Mal gesiezt haben, nicht mehr gesiezt und jetzt wieder gesiezt. Ja, von Jüngeren, das finde ich auch wirklich ja nicht frech, was genau, das sind jetzt viele Siezen oder mal nicht?

00:04:42: Unbekannt Denn dass mich jemand siezt. Kommt immer darauf an, wer einen Siezen mehr. Okay, also Verantwortung ist erwachsen auf jeden Fall. Und Freundinschaften, das ist so eine Frage, die haben wir in der letzten Folge zu Freundin schaften auch ganz oft gestellt. Verschiedene und hatten da verschiedene O Töne zu in der Folge davor. Die können wir auch noch mal verlinken Bzw sieht man ja auch ganz schnell in der Liste.

00:05:13: Unbekannt Hast du da so einen Eindruck, wie und ob sich Freundschaften im Laufe des Lebens verändert haben? Ja, aktuell beschäftigt mich das auch sehr. Das Thema muss ich sagen und ich merke, dass früher Freundinnenschaften eher was damit zu tun haben, in irgendeiner Gruppe zu sein, vielleicht den Alltag miteinander zu teilen. Ob man jetzt irgendwie gerade im Orchester spielt, ob man einen Freundeskreis hat, ob das in der Schule ist, in einem Verein oder so und da ist es irgendwie, da ist man ein Teil davon.

00:05:45: Unbekannt Aber man setzt sich noch nicht so richtig mit so der Qualität der Beziehung auseinander oder spricht darüber, wie man sich fühlt. Ähm und jetzt? Heute verändert sich das so dahingehend, dass mich Menschen einfach sehr, sehr doll interessieren und auch Menschen, die möglichst unterschiedlich von mir selber sind. Und meine Freundschaften sind eher so verstreut, also aus ganz unterschiedlichen Kontexten.

00:06:12: Unbekannt Die kennen sich teilweise gar nicht unbedingt und da geht es dann darum, also neu daran, es an einer Beziehung zu einer Freundin oder einem Freund auch zu arbeiten oder das ein bisschen wie eine Liebesbeziehung auch zu sehen, was ist ja bei engen Freunden auch so ist für mich auf jeden Fall. Und das schön ist, wenn man da zusammen auch eine Krise übersteht, über etwas offen sprechen kann oder das nicht so ausfaden lässt.

00:06:41: Unbekannt Mit Menschen, die eben nicht so eng sind, ist das okay, dass man dann einfach weniger anruft und dann irgendwann gar nicht mehr. Aber.

00:06:48: Unbekannt Bei den Freundschaften, die ich jetzt so im Idealfall haben möchte und die, die ich auch schon habe, wünsche ich mir das sehr. Ich muss ja gestehen, dass ich das schon mal beobachtet habe, dass es ins Internet mal geschrieben hast zu irgendeiner vor wahrscheinlich. Ich schreib einige Dinge ins Internet, schmeiß ab und zu mal was ins Internet hinein. Ist immer so ein Foto In diesem Internet also und das ist tatsächlich arbeitet das schon lange in mich die ich einzu die einzuladen gerade zu diesem Thema Freundinnen schaft weil ich das unheimlich inspirierend fand oder so ein aha Moment als du gesagt hast, man muss die Freundinnenschaften auch mal anders behandeln, also auch mehr wie eine Beziehung behandeln,

00:07:33: Unbekannt weil es einfach so viel zu wenig drüber gesprochen wird, wie man miteinander also oder aushandelt, wie man miteinander umgeht und das fand ich so, das hat mich total innehalten lassen, weil ja, das ist ja schon, man geht manchmal schneller so ein. Leicht gesagt. Na ja, dann ziehe ich mich jetzt ein bisschen zurück. Aber eigentlich ist nicht ganz klar, was das Problem war.

00:07:59: Unbekannt Irgendwie nur irgendwann ist ja niemand mehr übrig. Ja, also. Oder man hatte ja bestimmte. Genau. Also was man neue rekrutieren muss man neue rekrutieren oder werden sie, nachdem ein bisschen Gras gewachsen ist über die Sache kann man wieder so neu anfangen und keiner redet darüber, was eigentlich passiert. Also das auch es sehr unangenehm, sehr unangenehm. Genau Und ja, das hat er aber echt die Frage so wie im.

00:08:27: Unbekannt Hast du denn eigentlich schon eine Antwort, wie man da am besten vorgeht? Ähm, na ja, die gilt da nur für mich. Okay, also das ist so ein Vorschlag, aber ich bin da differenziert. Eine Idee, das ist eine Idee eher als ein Allheilmittel. Na ja, eigentlich ist die Idee so wie man das in der Beziehung ja auch machen würde, nur man spürt, da ist irgendwas, man fühlt sich unwohl und.

00:08:52: Unbekannt Es ist so ein bisschen, dass ich irgendwann für mich entschieden habe. Das habe ich tatsächlich wirklich richtig entschieden, dass ich es nicht ertragen kann, wenn Dinge unterschwellig im Raum sind, wenn es nicht offen ausgesprochen ist, weil ich sehr. Ich komme in Raum rein und ich kann ungefähr sagen, wie welche Person sich so fühlt. Oder jemand ist so ein bisschen unzufrieden.

00:09:17: Unbekannt Jemand ist irgendwie mit den Gedanken ganz woanders und ich magister das mal, ich kann das nicht gut aushalten, wenn es so, dass da eine Schiene drunter ist. Ja, und oft bin ich da so drüber hinweggegangen und habe dann versucht, irgendwie so der Casper im Raum zu sein und das Ganze so ein bisschen aufzulockern. Aber heute habe ich mir das angewöhnt und in Freundschaften ganz besonders zu sagen, wenn ich merke, dass irgendwas unstimmig ist und dass es vielleicht eine Sache.

00:09:48: Unbekannt Dinge auszusprechen, anzusprechen. Und manchmal ist es schwierig, weil man denkt so, ich möchte jetzt nicht mich aufdrängen oder er ist der Person das zu viel. Das kommt dann auch manchmal, aber grundsätzlich sollte das eine gute Freundschaft aushalten können und wenn sie es nicht tut und wenn die Freundschaft nur dadurch erhalten wird, dass man dieses Unwohlsein irgendwie mit eingebaut hat, dann lohnt es sich vielleicht noch mal grundlegend zu überlegen, wie wichtig und nährend diese Verbindung ist.

00:10:20: Unbekannt Du meinst, dass es so eine automatische Dynamik gibt, wo es immer so die eine hat, die Rolle fürs Unwohlsein und die andere muss dann immer das alles aufräumen oder so? Nein, überhaupt nicht. Das schwankt ja hin und her. Ich freue mich, wenn Menschen da so geradeaus sind und das auch aussprechen können. Ähm, aber ich glaube, das wird gar nicht so oft so praktiziert.

00:10:44: Unbekannt Auf jeden Fall merk ich das. Und ich merk auch oft, dass ich Leuten damit so ein bisschen mit dem Arsch ins Gesicht springe, wenn ich sage so, hier könnte sein, das oder hier. Ich habe das und das gemerkt und viele finden das auch unangenehm. Vielleicht. Aber wenn es jemand gut aushalten kann und ich da dann darüber im Gespräch bleiben kann, dann wird da eine richtig schöne Freundschaft draus.

00:11:08: Unbekannt Und das schätze ich im Moment sehr. Ich glaube, das ist auch so eine Alters Frage ist, dass man jetzt ein bisschen aufräumt und guckt, dass man da jetzt für sich entscheidet. Ich muss jetzt mal, ich habe da gar nicht so die Energie für oder? Na ja, bei mir hat es so ein bisschen die Geschichte mit der Migräne. Ich habe so chronische Migräne und hatte eine Phase, wo es sehr schlecht lief für mich und ich gemerkt habe, ich muss haushalten mit.

00:11:34: Unbekannt Mit den guten Stunden, die ich habe. Und da wird es dann noch wichtiger. Und man merkt dann natürlich auch, wenn ich nicht die Kraft habe, mich aktiv darum zu kümmern, Freundschaften und Kontakte aufrechtzuerhalten, wer bleibt denn da noch? Und das hat dann dazu geführt, dass ich gesagt habe, ich möchte eigentlich das schätzen, diesen Moment mit Menschen und das so ein bisschen mehr für mich kultivieren.

00:12:00: Unbekannt Also das hat damit zu tun und all das Fragen weiß ich nicht. Ich kenne Menschen, die sind Mitte 60, 70, die machen das immer noch nicht und lächeln alles so weg oder reden da nicht drüber oder haben vielleicht wenig Freunde oder Freundschaften, die eher oberflächlich sind. Und dann kenne ich aber auch, also ich weiß nicht genau, aber wahrscheinlich hat es auch was damit zu tun, wie gut man sich selber kennt und wie gut man äußern kann, wie es einem geht.

00:12:25: Unbekannt Das muss man ja auch erst mal lernen. Das konnte ich mit 20 noch nicht so, wenn das die wenigen wenigsten kannst du mit 20 sagen, wie du dich gerade fühlt und was du brauchst. Ja, ich hätte das vielleicht sagen können, aber ich hätte mich vielleicht nicht getraut. Also ich hätte nicht verlangt, dass sich das bekomme, was ich da brauch.

00:12:43: Unbekannt Also ich weiß meistens ziemlich genau, was ich brauche. Ja, aber ich bin dann auch irgendwie so in so eine komische Höflichkeit rein erzogen, dass ich oft das nicht artikuliere. Also das kam jetzt glaube ich auch eher mit dem Alter, dass man das besser artikulieren kann oder sagt, na in so kleinen Sachen auch, weil die, wenn man die ja nicht artikuliert gibt es, dann gibt es ganz schnell auch so eine unterschwellige Frust darüber wie ja, wieso nein?

00:13:10: Unbekannt Also was ist denn das Ding jetzt da auf was bist du jetzt komisch? Ich bin ja eigentlich komisch, weil ich habe jetzt extra alles zurückgestellt, damit das so und so ist. Aber jetzt ist noch mehr und jetzt bin ich irgendwie und jetzt ist es also quasi eine Sache zu viel Nähe. Und dann habe ich dann denke ich also ist mir schon auch was habe ich gesagt?

00:13:31: Unbekannt Nee, ich muss jetzt von Anfang an das das anders machen. Ich habe das heute auch schon mal richtig Routine fängt bei einer Sache. Wer viel lache ist, weil das der Weg unserer Verabredung also ein bisschen ja Schlingel, Schlingel Haft. Aber trotzdem jetzt sind wir hier. Wir sind jetzt ja. Ja, aber Bedürfnisse äußern sind ist ja auch kein Bestellvorgang, dass man sagt, das brauche ich jetzt und dann kriegt man das, sondern dann erst hat mein Gegenüber ja die Möglichkeit, ja oder Nein zu sagen und zu wissen, was los ist.

00:14:05: Unbekannt Das meine ich damit. Und. Oder man hat eine Sprache für etwas, was im Raum ist, was man vielleicht eher so stimmungsmäßig hat, aber man spricht es aus und man redet drüber. Und das, das meine ich damit ja, und das ist auf jeden Fall neu für mich und verschärft sich immer mehr, dass ich das auch wirklich, dass ich das so liebe, wenn das gut klappt und dann, dass das dann einfach auch gute und schöne Verbindungen sind und Momente, die man miteinander hat, weil man eben ein Gefühl dafür hat, was die Person, die am Gegenüber sitzt, vielleicht gerade fühlt oder machen möchte oder was auch immer.

00:14:42: Unbekannt Und dann ist es aber so Du machst so viele verschiedene Dinge und dann sitzt du an einem, ich weiß nicht mehr was für ein Wochentag da und schreib es ins Internet rein. Ja, wir müssen jetzt mal was machen. Wir müssen hier mal so ne Demo organisiert sehen. Ich hab Bock, wir machen mit. Ja. Erklär mal, wie das passiert ist.

00:15:04: Unbekannt Ja. Was genau? Na ja, letztendlich. Letztendlich verbindet mich das mit so vielen Menschen. Dieses Gefühl. Ich lese die Nachrichten. Denk verdammt noch mal, man ärgert sich ja, ist hilflos, man ist wütend, man ist ja, man ist einfach hilflos. Und da, da war bei mir so ein Punkt erreicht, wo ich gesagt habe so, hey, in anderen Städten stehen die Leute gerade auf.

00:15:30: Unbekannt Es ging um diese Correctiv Recherche usw. Ähm und ja, ich habe dann eben gedacht, so, lass mal was machen. Und dann habe ich diesen Aufruf gestartet, weil ich dachte na ja, vielleicht fehlt ja einfach nur ein fester Termin in Bremen und wenn wir einen festen Termin haben, dann wird sich alles irgendwie schon finden. Und ich glaube, ich habe da so ein ich weiß nicht, manche würden es eine ausgeprägte Naivität nennen, aber ich habe irgendwie so dieses Gefühl, es wird schon alles gut, es wird schon alles hinhauen.

00:16:00: Unbekannt Und an dem Punkt ist es natürlich aufgegangen. Und dann haben sich eben immer mehr Menschen angeschlossen, weil sie dachten ach, jetzt haben wir ja diesen Termin und ähm, ja, ich habe das dann einfach nur so zusammenge halten. Diese Energie, ähm und da versucht für uns alle, da einen Weg zu finden, das zu bündeln. Dieses Jetzt reicht's. Ich möchte nicht mehr still sein, aber es wäre sowieso passiert, früher oder später.

00:16:29: Unbekannt Also ich glaube, das war wie so ein kleines Vakuum, was in dem Moment war. Und warum habe ich das gemacht? Ja, Warum hast du das gemacht? Das ist also da hast du, da haben wir ja eigentlich schon den Weg zu dem politischen Aspekt von mir Freundinnen schafft Ja, ich habe das gefühlt. Es war so, es. Ich hätte es nicht anders machen können.

00:16:52: Unbekannt Vielleicht. Und dann war es natürlich eine Glückssache. So also, dass da dann sich so eine Dynamik entwickelt hat. Aber letztendlich war es einfach dieses schlichte Gefühl Ich habe die Schnauze voll, was will ich jetzt noch mehr alles angucken Und auch so dieses Wie abgestumpft wollen wir noch werden bei diesen ganzen Hässlichkeiten, die irgendwie passieren, überall und. Ja, aber es war immer so mein Ding, dass ich gedacht habe, es kann eigentlich jeder und es sollte eigentlich jeder seinen Weg finden, das zu äußern und es geht nur darum, dass man sich eben miteinander verbindet.

00:17:33: Unbekannt So wie ich diese Gespräche ja schon seit Jahren mit Freundinnen und Freunden führe und wir immer uns darüber aufregen, was alles scheiße läuft. So, und wie hat das jetzt, da dein Blick hat, das dein Blick verändert und wie oft? Verbundenheit, Freundinnenschaft. Also das ist ja alles miteinander verknüpft und es hat meinen Blick radikal verändert. Ich bin nicht mehr die gleiche Person, die ich im Januar war.

00:18:05: Unbekannt Das war ja alles innerhalb von einer Woche, von dem ersten Aufruf. Dann hat sich eben Lukas dazu bekannt, sozusagen hat drunter geschrieben unter mein Post Hey, komm, wir machen das jetzt. Und ich kannte ihn gar nicht und habe ihn dann erst kennengelernt. Und ich weiß auch nicht, woher ich dieses Vertrauen habe, aber irgendwie hat mich das durch die ganze Zeit getragen, mit allen Menschen, mit denen ich dann zu tun hatte.

00:18:30: Unbekannt Aber es hat meinen Blick radikal verändert, weil ich noch nie so schnell so viel gelernt habe wie in dem letzten halben Jahr. 3/4 Jahr, also seit Januar. Über Menschen, über bestimmte Dynamiken, die es in der Stadt gibt, über Organisationen, über. Über Arbeitsprozesse allein schon, sich zu organisieren. Wie macht man das überhaupt So was habe ich in der Form ja nicht erlebt.

00:18:59: Unbekannt Und ich habe auch nicht gedacht, dass das passieren würde. Ich habe gedacht, wir reden hier von 80 Leuten, die mit einem Schild irgendwie was machen. Aber das war ja irgendwann viel größer, als ich mir hätte jemals vorstellen können. Und eine Woche später habe ich mich morgens irgendwie erbrochen, weil ich so aufgeregt war. Und dann bin ich zu Fuß zum Marktplatz.

00:19:17: Unbekannt Und dann waren da schon einige von den Menschen, die mitgemacht haben und haben da aufgebaut. Und dann ging das alles so seinen Weg. Aber eigentlich. Und und was zum Thema Freundschaft war für mich so, dass ich darüber eben auch Freunde gefunden habe. Sehr enge Verbindungen sind dadurch entstanden, wo ich gemerkt habe, so, die sind so ganz anders oder kommen aus einer anderen Welt.

00:19:43: Unbekannt Aber uns verbindet so diese gemeinsame Vorstellung von wie unsere Gesellschaft sein sollte und was, was wir uns eigentlich wünschen, wo wir hinwollen, was für Werte wir miteinander teilen. Und das ist ja noch mal eine ganz andere Gruppe, die sich da findet. Ja und und eine andere Sache, die ich gelernt habe, ist eben, möglichst radikal auch da wieder zu sein, mich in mein Gegenüber hineinzuversetzen.

00:20:12: Unbekannt Aber das kostet ja auch sehr viel Kraft. Ja, ja, ja, das tut es auch. Also wirklich immer wieder zu sagen, egal mit wem man da zu tun hat, ob das nun der Bürgermeister ist oder eine Gewerkschaft oder ein Kirchenvertreter oder oder die Busfahrern von der BS AG, die sich da hingestellt. Also immer habe ich es irgendwie mit einem Menschen zu tun und ja, so viele Menschen wie da sind, dass du also so viele Blickwinkel gibt es und ich versuche mich dann immer in die Person hineinzuversetzen, das Ganze so zu betrachten und das andere, was passiert ist, dass ich so einen kleinen engen Freundeskreis hatte, bei dem ich mich immer wieder rückversichert habe.

00:20:52: Unbekannt Und das war für mich unglaublich wichtig, weil alle Entscheidungen, die wir so miteinander getroffen haben, in der Gruppe und auch die ich für mich getroffen hatte, weil letztendlich muss man ja sagen, ich habe das nicht gemacht, sondern die Menschen, die da hingekommen sind, die Stadt Bremen, die das möglich gemacht hat, die ganzen Menschen, die das mit aufgebaut, beschallt haben, die sich darum gekümmert haben und aber trotzdem hatte ich so den Eindruck, am Schluss steht mein Name auf dieser Demo Anmeldung also mein Name und Lukas Name.

00:21:22: Unbekannt Wir stehen da als Person und deswegen muss ich schon aufpassen, in welche Richtung das ganze geht. Und da hatte ich immer meinen inneren Kompass. Irgendwie so ein Bauchgefühl, weil ich hatte keine Zeit über Dinge nachzudenken. Ich musste Dinge, Entscheidungen schnell treffen, weil mit so einer Schwarmintelligenz kann man das nicht schaffen. In einer Woche etwas auf die Beine zu stellen, was dieses Ausmaß hat.

00:21:46: Unbekannt So. Und ohne Geld. Also das ist ja auch verrückt. So und ich habe das alles immer erst von hinten heraus so verstanden und dann gemerkt, dass die Entscheidung doch ganz gut waren. Aber ich kann Entscheidungen nicht alleine in meiner eigenen, in meinem eigenen inneren Kreis treffen, sondern ich brauchte immer wieder Menschen, wo ich gefragt habe Wie siehst du das denn?

00:22:10: Unbekannt Und dann aus deren Perspektive das Ganze noch mal angeschaut und das ist der Lernprozess gewesen, der hört auch nicht auf. Also so, ich bin da nicht fertig mit irgendwas. Ja, das war jetzt eine lange Antwort. Ja, auf jeden Fall. Auch so auf Grund dieser Offenheit. Ja, bis auf war auch von außen Aufregendes zu beobachten. Ja, ich glaube, viele Leute.

00:22:36: Unbekannt Trauen sich nicht die oder haben nicht die Zeit oder trauen sich nicht, sich die Zeit zu nehmen, äh mehr zu machen, sich zu engagieren. Hast du irgendwie ein Tipp, oder. Ich meine, man muss ja sagen, wenn man genau beobachtet, was du alles so machst, ist das schon ganz schön viel. Und das war jetzt ja sehr viel Ehrenamt. Ja und nein.

00:23:03: Unbekannt Also wenn man es wirklich mal so runterbricht, war das für mich persönlich eine Woche Zeit und ich habe das auch nur gemacht, weil ich wusste, Sonntag ist es vorbei. Und das ist natürlich ein Privileg zu sagen, ich nehme mir da jetzt mal eine Woche frei, erst mal das. Das heißt, man muss sich so ein bisschen vorstellen, also wenn man anfangen möchte, also so, dieses Unwohlsein begleitet uns fast alle aus unterschiedlichsten Motiven, aber wir sind mit vielen Dingen unzufrieden.

00:23:32: Unbekannt So, das ist schon so und wir würden gerne Dinge ändern und wir wünschen uns, dass es freundlicher und inklusiver und schöner ist für uns alle miteinander. So, ja, und wenn ich dann das Gefühl habe, also erst mal brauche ich als Grundstock dieses Unwohlsein oder diese Wut über bestehende Verhältnisse. Und wenn ich das habe, kann ich mir überlegen, an welcher Stelle kann ich etwas tun?

00:23:56: Unbekannt Und manche Menschen pflegen Angehörige, Manche haben einfach keine Zeit, Manche arbeiten bis abends. Wie soll man da was tun? Aber es kann auch was Kleines sein. Und manche tun das ja auch schon jeden Tag. Wenn sie jetzt im Ehrenamt sind, wenn sie beim Nachbarn fragen, wie es ihm geht. Das kann ja auch was ganz Kleines sein. Ich glaube, man muss nicht diese Vorstellung haben.

00:24:17: Unbekannt Es muss jetzt hier den großen Wurf machen. Oder ich bin jetzt irgendwie so eine Plenums Nase und dann einmal die Woche oder mehrmals die Woche da sitzen und bestimmte Themen diskutieren, auch das. Da gibt es Menschen, die das gut können. Und ich bin jemand, der sehr ungeduldig ist und sehr schnell sehen möchte, was gebracht hat. Und das war natürlich ein Geschenk im Januar, was ich jetzt so mir in den Schoss gelegt hat, also in einen größeren Impact, kann man ja gar nicht herstellen mit einer Ursprungsidee.

00:24:46: Unbekannt Aber ich habe zum Beispiel gemerkt, also als Aktivistin würde ich mich, ich würde es nicht niemals so bezeichnen, weil das für mich ist Aktivismus, das sind eben Menschen, die mit langem Atem beständig etwas tun, sich nicht abbringen lassen und innerhalb einer Gruppe agieren und das immer weitertreiben und. Ich finde, wenn ich mich Aktivistin nennen würde mit der Woche, die ich da jetzt an Zeit verbracht habe, dann schmälert das aus meiner Sicht auch die Arbeit, die Menschen tagtäglich so in die Gesellschaft hinein stecken.

00:25:20: Unbekannt Ähm, andererseits könnte man sagen, alles ist politisch, alles ist irgendwie Aktivismus. Also ich finde, es gibt da und nicht immer so das Neueste. Ich fall Antworten drauf. Aber wenn ich jetzt, wenn jetzt jemand zu mir kommt und sagt toll, wie du das gemacht hast, dann denke ich als erstes Ja, ich habe das ja nicht gemacht. Ich habe das nicht hergestellt diesen Moment, sondern das ist ein Ergebnis von dem, was aus der Summe der ganzen Menschen passiert ist.

00:25:46: Unbekannt Wir haben da irgendwie 70.000 Menschen. Wir haben sieben Alperna, die angekarrt worden sind. Wir haben fantastische Rednerinnen, die was Wichtiges beigetragen haben dazu. Wir haben Menschen, die die Technik gestellt. Und so weiter und so fort. Die auflegen. Musik machen, alles genau aufpassen. Ordnerinnen. Genau deswegen ist es für mich komisch, wenn es so verkürzt ist auf eine Person. Andererseits denke ich schon, meine Botschaft bei dem Ganzen war, wenn ich das kann, dann können wir das alle so ähm und was leider passiert ist danach in Bremen ist, dass alle gedacht haben oh wow, das war ja jetzt irgendwie historisch da und dann wurde es schon wieder zerdacht und dann wollte man es beim nächsten Mal ganz doll

00:26:27: Unbekannt richtig machen und oder noch größer oder größer oder kleiner oder es wird verglichen und so und ich denke, das ist so schade, weil guckt euch doch mal an alle, die jetzt zuhören oder alle, die über die Straße laufen, was ihr jeden Tag dazu beitragt in der Gesellschaft und bei mir ist das immer eher so von meinem Blick aus sehr einfach gedacht.

00:26:49: Unbekannt Also wie ist es freundlich für uns alle, Wie? Wie können wir das sicherstellen, dass wir alle ein gutes, freies Leben führen können? Und das da sind wir ja noch lange nicht. Aber ich versuche das immer irgendwie so zu machen und so auszudrücken, dass jeder das auch verstehen kann, so wie man es halt nur. Ich habe halt während dieser ganzen Demovorbereitung immer wieder mit meiner Tochter darüber gesprochen.

00:27:13: Unbekannt Die ist vier Jahre, wollte ich gerade sagen. Wollt ihr erklären, was wir da eigentlich machen? Und immer wenn ich dann abends so diese Gespräche mit ihr hatte, habe ich halt selber erst verstanden, worum es hier eigentlich geht und zitiert auch noch mal ihr Plakat, dass es wichtig sind eine Woche später, weil frei, weil die Presse dann meinte so naja, das war ja eine riesen Demo.

00:27:34: Unbekannt War das jetzt ein Strohfeuer? Passiert jetzt hier noch was Und dann habe ich so gedacht, wie soll ich denn diese Frage beantworten, ob das ein Strohfeuer war? Aber ich bin dann trotzig geworden, dachte so Na ja, gut, dann geh ich halt nächste Woche da wieder hin. Da waren wir nur noch 20 Leute, aber immerhin. Und meine Tochter wollte dann eben auch ein Plakat malen und hat das dann verkürzt oder im Prinzip alles zusammengefasst über Niemand soll geärgert werden.

00:27:59: Unbekannt Also ich habe versucht, ihr zu erklären, was ist denn politischer Protest, was ist denn irgendwie Antifaschismus und so? Und wie erklärt man das einer 4-jährigen? Ich habe eben gesagt Schau mal, wir liegen hier im Bett, wir haben eine tolle Bettdecke, wir haben ein leckeres Abendbrot gehabt, Du hast Milch, du hast Papa, wir sind da, Die geht es gut, fühlt sich sicher.

00:28:22: Unbekannt Und ich möchte, dass alle Menschen das haben können. Und es haben nicht alle Menschen. Und dafür gehen wir jetzt los. Und das reicht im Prinzip ja schon aus, oder? Das und da. Daraus kann man dann alles speisen, so eine vielleicht ist ein bisschen kitschig oder idealistisch oder so, aber letztendlich, egal mit wem ich das, mit wem ich darüber gesprochen habe, ist das die Essenz des Ganzen.

00:28:46: Unbekannt Ich finde, da kann man gar nichts mehr zu sagen. Ich finde, das war ein total schönes Niemöller. Es kann niemand auseinander nehmen und dann passieren eben so Dinge. Was ich eben interessant finde in Bremen. Dieses das ist unser Thema oder wir wollten das gerne auch machen oder so und dann wird es eben einfach Verdacht. Und ich finde, dieser, dieser Moment, den wir da hatten Mitte Januar, der hat so eine Schönheit und so eine Kraft in sich, dass da so eine große Gemeinschaft ist von Menschen, die eigentlich niemals miteinander sprechen würden oder sich vielleicht noch nicht mal mögen.

00:29:27: Unbekannt Und es ist alles nicht vollständig und es ist alles nicht. Also man kann sich richtig lange hinsetzen und überlegen, was gefehlt hat, aber man kann sich auch anschauen und sagen so, da ist was passiert, was viele Menschen berührt hat und ich glaube klar, man kann sich fragen Hat es was gebracht politisch? Nein, hat es nicht. Im Gegenteil, Es wird alles noch schlimmer.

00:29:48: Unbekannt Aber es ist, was innerhalb Bremens passiert. Es ist ein Netzwerk passiert, es sind Verbindungen entstanden und die sehe ich jetzt schon als nachhaltig. Es gab Menschen, die inspiriert waren davon, die gesagt haben Ich habe jetzt Lust, auch irgendwie eine kleine Gruppe zu starten. Oder ich möchte mich jetzt mehr darum kümmern. Oder hier Über das Thema habe ich noch nie nachgedacht.

00:30:08: Unbekannt Ich lese dazu noch mal was und das ist das, was ich so bewegend daran fand, dass es diesen Moment gab. Und ähm, das kann es im Kleinen ja immer wieder geben, wenn man sich darauf konzentriert und diese Ohnmacht zu lange verspürt hat, ähm zu merken. Oh ja, hier an dieser Stelle sehe ich aber eine gute Verbindung, oder? An dieser Stelle habe ich mich jetzt mal um was gekümmert, was ich länger nicht gedacht habe.

00:30:39: Unbekannt So, habe selber noch mal darüber nachgedacht, an welcher Stelle ich vielleicht Menschen ausschließe, an welcher Stelle ich ein geschlossener Kreis bin. Mit meinem Freundeskreis auch so Dinge, die angestoßen worden sind, auch über Gespräche mit Freundinnen, die eben auch andere Perspektiven haben als ich. Das sind so Dinge, Prozesse, die wirklich seit Januar so ins Rollen gekommen sind und das hat mir Hoffnung gegeben.

00:31:04: Unbekannt Also ruhig kleine Schritte, aber einfach mal anfangen und machen ja, so die Botschaft auch. Ja, sich erst mal austauschen mit anderen und gucken. Und dann kann man Gruppen bilden und sich informieren. Es gibt so viele Initiativen, tolle Sachen in Bremen, wo Menschen seit Jahrzehnten schon für bestimmte Themen sich einsetzen. Und ich finde, da muss man einfach nur mal ein bisschen genauer hinschauen und auch das sichtbar machen.

00:31:34: Unbekannt Nicht immer nur so hey, toll, da war eine riesen Demo, sondern einfach mal schauen, so, wer hält dann irgendwie diesen ganzen Laden zusammen und was ich auch gelernt habe, ist so dieses Ding. Was ist denn politische Arbeit? Das ist irgendwie so ein exklusiver Begriff, den irgendwie Menschen so für sich beanspruchen. Was ist es denn? Na ja, das weiß ich ja nicht, Aber aus meiner Sicht, na ja, aus meiner Sicht ist das, was jeden Tag passiert, politischer Arbeit.

00:32:02: Unbekannt Wenn ich eine Hausaufgabenhilfe mache, wenn ich in der Geflüchtetenunterkunft vorbeischaue, gucke, was brauche ich hier, wenn ich, wenn ich, äh, eine Fortbildung gebe zum Thema Stimme und Transidentität, wenn ich all die Dinge, die jeden Tag passiert, wenn ich Nachbarschaftsfest organisiere, finde ich, ist das eben auch noch. Und manche nennen das politische Arbeit. Aber ich finde, das ist das Ganze, diese ganze ehrenamtliche Arbeit, das ist das, was uns in Bremen also jetzt spreche ich gerne nur von Bremen, weil das Überschaubare ist, die in Bremen diese Gesellschaft zusammenhält.

00:32:42: Unbekannt Und davon ist auch so viel sichtbar geworden. Und mir ist so bewusst geworden, da gibt es einfach schon so wahnsinnig viel und das ist gar nicht sichtbar. Und die Menschen würden das vielleicht auch nicht als politische Arbeit bezeichnen. Und dann gibt es ganz viele Leute, die bezeichnen sich selber als politische Akteure, aber die sind aus meiner Sicht jetzt nicht für einen Unterschied unbedingt stehen, sondern die sind halt eher so ein Kreis von Menschen, die bestimmte Themen diskutieren.

00:33:08: Unbekannt Aber auch das, finde ich, hat wiederum eine Relevanz, dass man weiß, okay, da sind Menschen, die kümmern sich um dieses Thema, die wollen das vielleicht auch erklären, aufarbeiten, auch das. Also ich finde es, das sind ja diese Gleichzeitigkeiten, die so überall passieren. Das ist für mich eben politische Arbeit. Aber ich würde das jetzt nicht verkürzt irgendwie auf eine bestimmte Aktionsform drauf stülpen oder so, aber ich finde, man kann sich darüber Gedanken machen, an welchen Stellen das passiert.

00:33:38: Unbekannt Und dann merkt man, eigentlich gibt es ja richtig viel auch. Nur reicht es aus? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist noch Luft nach oben. Luft nach oben. Manche sagen, um zu sein, dass es nicht günstig ist, so ein bisschen, ja. Ähm, ich glaube, man kann schon sagen, gerade bei diesem politischen Aspekt von Freundschaft hast du schon auch dargelegt, dass man.

00:34:03: Unbekannt Viel schneller vielleicht andere soziale Babbels durchbricht, weil man sich in anderen Kontexten trifft. Und das tut einem insgesamt gut. Ja, und? Wir wollen auch gar nicht so theoretisch werden heute, sondern eher so Du hast gerade so zum Teil diesen Motivations Talk eigentlich auch gehalten, sich einfach zu trauen, was zu machen. Ja, vielleicht, ja, vielleicht muss man auch ein bisschen naiv sein oder nicht darüber nachdenken, was jetzt am Ende dabei rauskommt, sondern losgehen mit dem ersten Schritt.

00:34:37: Unbekannt Und das kann eben was Kleines sein. Ja, du willst so ein bisschen hinaus auf so Tipps und Tricks, oder Was kann ich tun, wenn ich selber von der Welt entsetzt. Ja, was kann man tun? Kann das Schreiben? Ja, man kann ins Internet schreiben. Es ist auch so, nur ich habe nicht so einen richtigen Filter. Bei mir geht es halt immer eher raus.

00:34:59: Unbekannt Alles an Gedanken und finde ich auch gut, weil es in mir drin nur vor sich hin rotiert und nie so richtig gesund ist, sondern das ist meistens gut, wenn ich es äußern und sonst hätte ich es ja auch nicht geschafft, diese ganzen Menschen zu finden, wenn ich es nicht geäußert hätte. Ähm. Aber ich glaube, es ist wichtig, dass wir diese Verbindung einfach pflegen und diese Qualität der Verbindung, die wir haben, dass wir so ein Netzwerk bilden und ja, so wuchern wie so ein Pilz im Boden von einem Wald.

00:35:33: Unbekannt Und da immer wieder auch so ich weiß, wie viel Kraft an das geben kann zu wissen, da ist dieses Netzwerk und ich kann mich da auch mal reinfallen lassen und die sind da und ich wünsche mir das, dass es eben für alle Menschen möglich ist, dass niemand sich einsam fühlen muss oder das Gefühl haben muss, ich bin jetzt hier gerade abgehängt oder?

00:35:52: Unbekannt Und ich glaube, das sind so Werte, die in der Gesellschaft einfach auch die so wichtig sind, jeden Tag hochzuhalten. Und sei es nur, man bedankt sich bei jemanden, der einem Platz gemacht hat auf der Straße, wie wir miteinander umgehen. Oder man denkt Menschen mit eben wie zum Beispiel Ich weiß nicht, es gab eine Klassenfahrt bei meinem Sohn in der Schule und da wurde gesagt ach, einige Eltern geben uns für vier Tage, wohlgemerkt geben uns 50 bis 1 100 € Taschengeld mit.

00:36:27: Unbekannt Und dann denke ich so Ja, aber für einige ist das ein unglaubliches Vermögen. Und was heißt das denn dann für die Kinder, die vielleicht Bürgergeld beziehen? Die Eltern, wenn andere Kinder da irgendwie die Fuffis durch den Club schmeißen? So, und auch da ein Bewusstsein dafür zu haben und zu überlegen, so entweder man sagt dann ich gebe dir eins mit und dann lädst du deinen Freund mal mit einer mit, der mit euch zusammen da sitzen kann und sich nicht blöd fühlen muss, einfach das mitzudenken.

00:36:59: Unbekannt Und auch das ist ja dann wieder ein Teil von Wie wollen wir miteinander leben? Wie wollen wir das sicherstellen, dass wir alle zufrieden sein können? Ja, ich glaube in der Situation auch zu sagen, für andere zu sprechen, die das vielleicht nicht aussprechen würden, ja in der Situation sagen würden Ja, ja, okay, ja, ähm, das andere, das Mitdenken, die eigentlich, die den Profi mitgeben können.

00:37:28: Unbekannt So na ja, das am Rande. Ich das finde ich immer ganz gut, weil das ist einem manchmal auch zu viel als Betroffene, als zu viel Kraft. Oder man würde das einfach es einfach viel zu schambehaftet auf jeden Fall. Doch es gibt ja immer noch ganz viel zwischen Bürgergeld und absolut. Es gibt es eine Anwaltskanzlei. Dazwischen gibt es auch noch absolut jede Form von Gründen, warum ja man vielleicht das ein bisschen übertrieben findet oder das eigentlich nicht leisten kann, oder?

00:38:01: Unbekannt Keine Ahnung. Aber selbst bei Skiurlaub man braucht ja noch die Klamotten. Also so was zum Beispiel. Na, das sind ja da, das hört ja nicht mit dem Taschengeld und dem Geld für die Fahrt auf. Also, und da hilft dann eben ein Freundinnen freundinnenkreis, der möglichst unterschiedlich ist, dass man die Möglichkeit hat, viele Sichtweisen auch mitzudenken. Also das, finde ich, ist ein totales Geschenk, auch mit so mit Menschen zu tun zu haben, die eben noch mal ganz anders auf die Welt blicken und sich darüber auszutauschen.

00:38:32: Unbekannt Und auch wenn einem vielleicht mal was nicht gefällt, was die Person sagt, dann nicht, um die Tür zuzumachen, sondern angelehnt lassen und sagen so, na gut. Das sehe ich jetzt vielleicht anders, oder Na, entweder bespricht man das oder man findet einen Kompromiss oder man schimpft halt drumherum und sagt Na ja, bei dem Thema werden wir uns nicht einig.

00:38:53: Unbekannt Aber heißt es, dass ich jetzt die Person nicht mehr sehen kann, oder sehe ich das eben differenziert? Und das, finde ich, ist eigentlich auch schon wieder total übertragbar auf politische Praxis, wenn man so will. Auf na, ich sitze hier in der Gruppe und mit dem kann ich nicht zusammenarbeiten, weil der hat irgendwann mal das und das gesagt. Wie differenziert sehe ich dann Menschen?

00:39:13: Unbekannt Und da auch was ich mir wünsche, ist das eben viel mehr. Diese Offenheit ist, dazu zu lernen, dass man sagt so, ich lerne jeden Tag dazu und danke, dass du mir das jetzt hier gesagt hast, habe ich so noch nicht gesehen. Für dich vielleicht heute nicht mehr so überhaupt nicht mehr. Wenn ich überlege, was ich mit 20 so von mir gegeben habe und was ich jetzt so sage, was für Haltung ich entwickelt habe und Erfahrungen gemacht habe, dann, dann bin ich froh, dass niemand irgendwie meine alten Tagebucheinträge rauskramen und mir sagt zu Hey, du hast da eine problematische Einstellung zu diesem oder jenem.

00:39:48: Unbekannt Und ich finde, das kann man in Freundschaften eigentlich ganz gut üben. Das miteinander zu betrachten, freundlich aushalten, Unterschiede aushalten finde ich immer so einen blöden Begriff. Nee, das ist so, ja, aushalten sollte man jetzt nicht erdulden. Ja, hat so was Erduldiges. Ja, aber man kann sich ja zusammen sagen Hey, es finde ich interessant, was du da sagst oder finde ich scheiße.

00:40:13: Unbekannt Was du sagst, kann ich auch sagen. Und dann Wir gucken uns das mal an oder ich überleg mir, woher kommt denn das eigentlich? Warum hat die Person denn da diese Ansicht oder diese Verhaltensweise? Und dann einfach nicht locker zu lassen und das dann vielleicht auch ein bisschen mit zu tun für Menschen, die vielleicht eher betroffen sind und das nicht äußern würden, weil sie sich das vielleicht nicht trauen oder auch müde sind vom Kämpfen.

00:40:36: Unbekannt Also jetzt also nicht beim Thema Rassismus zum Beispiel. Oder wenn man sich den Onkel mal vorknöpft, der da irgendwas gesagt hat oder sich selber mal vorknöpft und überlegt So was habe ich eigentlich für eigene Vorurteile, Da ist man ja nicht fertig mit und ich finde, man muss eben diese Perspektiven mitdenken und immer von unten nach oben denken, oder?

00:40:57: Unbekannt Ja, ja, so rum, Ja, ja, ich denke immer von unten nach oben auf jeden Fall. Und ich trete immer von unten nach oben. So kräftig, also fast auf.

00:41:13: Unbekannt Ja. Ja. Also Gleichberechtigung kommt nicht ohne Intersektionalität aus. Ohne Klassen klassendenken, Kampf, Überlegung, Klassenkampf. Überlegung. Ja, Herkunft, was auch immer. Also da sind ganz viele Sachen, die gerne mal ja runterfallen, dann in bestimmten Aspekten. Aber ich glaube, man muss auch gucken, dass man sich dann ein also man hat einfach nicht immer die Kraft. Aber ich glaube, so ein paar Sachen kann man es gut sich immer wieder vornehmen.

00:41:48: Unbekannt Ja, wenn man ein bisschen Kraft dazu hat, ja. Also ich denk immer, ich möchte nie irgendwie von mir selber behaupten, ich wüsste das jetzt besser. Das finde ich furchtbar. Ich möchte niemandem sagen müssen, wie etwas zu sehen ist. Und ich finde einfach bei bestimmten Thema, also beim Thema Klassismus zum Beispiel merke ich, habe ich lange irgendwie ein total blinden Fleck gehabt.

00:42:12: Unbekannt Da versuche ich jetzt irgendwie ganz doll immer wieder drauf zu gucken oder mich zu erinnern, weil ich denke so naja, das Thema Rassismus da ist mir schon vieles sehr bewusst, oder Sexismus, ja, das habe ich auch so viel drüber gelesen usw aber bei Klassismus merke ich schon dann, wenn ich so in so Elterngruppen bin oder über die Kita über die Schule, dass da doch dann auch echt oft Dinge so reproduziert werden oder Sichtweisen so sind, wo ich heutzutage oder da wo ich jetzt einfach aufmerksamer bin und mich selber auch wieder immer wieder sagen muss Hey Susanne, das ist jetzt nicht so cool, was du da sagst oder machst und beim anderen beim nächsten Mal weiß

00:42:56: Unbekannt anders. Ich finde das ja mal, du hast gerade schon wieder gesagt so, und darüber hast du schon viel gelesen. Ich finde das ja auch alles cool und les dann auch immer ganz viel. Schreib das nicht immer ins Internet, was ich gelesen habe ich schon alle einzelne Rassistin auch, aber das einfach mal wieder machen. Ich habe mir genau vorgenommen, zum Beispiel grade nur Bücher von Finja zu lesen.

00:43:25: Unbekannt Schon seit zwei Jahren. Ich habe einfach eine Ausnahme gemacht. Das war unvermeidlich irgendwie. Ich finde, das ist dann immer theoretisch ganz cool. Aber ich glaube, der Prozess am Üben ist ja immer noch in der Situation, was zu sagen. Ich weiß das alles theoretisch, aber und da fehlt mir das echt, würde ich das viel öfter mir wünschen. Das habe ich auch schon ganz oft hier in Bremen gesehen.

00:43:48: Unbekannt So Pöbel Training heißt das dann. Oder wie reagiert man auf Sexismus? Ich finde, das braucht man vielleicht auch für. Ja, wenn man im Ehrenamt, im Beruf Personalrat, Betriebsrat ist. Warum? Was soll das? Und so? Oder als Frauenbeauftragte, als überhaupt politisch irgendwie aktive oder überhaupt so? Und genau, ich habe auch gemerkt, ja, mir fallen danach immer ganz viele Sachen ein und eigentlich bin ich jetzt auch nicht die schüchternste Person und kann eigentlich auch wirklich oft so ja Mensch, die sagt jetzt bestimmt was und manchmal sage auch nö, ich habe das Gefühl, es ist doch jetzt nix, also sage sich alles gut, er soll jetzt wieder das machen.

00:44:24: Unbekannt Sie soll das jetzt sagen, nicht die anderen wollen das nicht alle sehen, aber das ist eine Frage und da muss ich auch sagen, mir fehlt auch manchmal so, dass man das ein bisschen übt, üben kann ja, die Situation üben kann dauern und Training klingt toll. Müssen wir noch mal ausprobieren, das mal wieder finden und dann können wir noch mal bisschen Pöbeltraining machen.

00:44:46: Unbekannt Ja, man wird ja so stark. Man ist ja dann immer dieser diese Spielverderberin oder die Person, die auf irgendwas zeigt, wird dann angegangen und nicht das, was da gerade passiert ist. So, und das ist ja schon so, dass man dafür ganz viel Mut braucht und auch ein Gespür für eine Situation und und Resilienz, Resilienz, einen Freundinnenkreis oder ein Umfeld, sagen wir mal Familie usw äh, die zu einem stehen.

00:45:16: Unbekannt Und das ist glaube ich genau eigentlich dann die Essenz von dem, was du die ganze Zeit sagst. Seit vielen Minuten die Welt freundlicher machen. Ja, ja, also es am Ende ja, es ist ja eigentlich kein Scherz, sondern es ist eigentlich ein total ein Ziel, worauf wir uns doch eigentlich alle einigen können. Ja, ja, das da muss man eigentlich nicht drüber diskutieren.

00:45:40: Unbekannt Das ist so und da steckt auch alles drin. Ich finde auch, ich spreche immer bewusst nicht irgendwie so verschiedene marginalisierte Gruppen an oder so, ich finde, manchmal reproduziert man dann dadurch immer, wo dieses hier ist irgendwie der Behinderte hier ist ja so und so sondern also wenn du anfängst aufzuzählen, wird immer irgendwas nicht da sein. Irgendjemand wird meckern, dass du irgendwas nicht Und wenn du es so allgemein hast, wird irgendjemand sagen ja, das ist ja allgemein, das kann ja alles sein.

00:46:07: Unbekannt Also das heißt, erstens gibt es immer irgendjemanden, denen das nicht passen wird und zweitens habe ich mich aber dazu entschlossen, das möglichst rund zu formulieren, damit es eben für alle verständlich ist. Und das finde ich besonders wichtig. Und das merke ich, wenn man anfängt, irgendwie so wissenschaftlich hochtrabend über Dinge zu reden oder bestimmte allein schon bestimmte Begriffe rauszuhauen, ohne die zu erläutern, damit alle in der Runde wissen, was jetzt intersektional intersektional bedeutet.

00:46:39: Unbekannt Aber es erzeugt immer wieder so einen Kreis und ich finde so, man muss es üben zu merken bin ich grad ein geschlossener Kreis oder gibt es hier Lücken? Und ich finde, das vergisst man manchmal, wenn man so in seiner viertellinken Echokammer so unterwegs ist. Und dann geht es oft darum, dass man sich gegenseitig die Hand schütteln und sagt Du bist jetzt echt super antifaschistisch und die andere Person sagt ja, du bist auch ganz super antifaschistisch.

00:47:03: Unbekannt Und dann kommt noch jemand und sagt Ich habe aber noch antifaschistischer heute was gemacht. Und dann denke ich manchmal, so möchte ich die Person schütteln und sagen So, worüber reden wir denn jetzt hier gerade? So und hier sind noch andere am Tisch, die haben die, die googeln gerade intersektional und denken, sie könnten jetzt hier nicht mitreden. Und das sind so Dinge, die ich auch ganz toll gelernt habe, so in den letzten Monaten.

00:47:28: Unbekannt Und das, dass es dieses von unten nach oben denken, aber auch das möglich machen, dass man eben mit allen Menschen darüber sprechen kann. So und das wollte ich einfach noch mal sagen Freundlichkeit, Freundlichkeit, ja, das empfinde ich auch als Höflichkeit und Freundlichkeit anderen Menschen gegenüber, weil ansonsten rede ich über Menschen, die zum Beispiel Diskriminierungserfahrung gemacht haben und spreche über die, als wüsste ich, wie die als Gruppe so sind.

00:47:56: Unbekannt Und das ist halt auch immer. Das sind natürlich Systeme und Dynamiken, die wir uns genau angucken müssen und die man auch erforschen muss. Aber wenn wir im Alltag darüber sprechen und wenn es um politischen Aktivismus geht, finde ich es wichtig, dass man gleichzeitig Hand in Hand auch eben in diese Aktivität geht und in diese Praxis und in dieses Offene und offen bleibt.

00:48:20: Unbekannt Und das ist sehr schwierig herzustellen und man merkt relativ schnell den Unterschied, wenn es darum geht, dass jemand das jetzt macht, um sich so moralisch einfach noch mal so ein bisschen auf die Schulter zu klopfen und geraden Schrittes weiter zu laufen. Oder ob es wirklich jemand macht, weil er daran interessiert ist, die Welt freundlicher zu machen und auch schon mit Menschen zu tun hatte, die vielleicht eine andere Realität haben sollen.

00:48:50: Unbekannt Und das ist so Wir sind nicht allein. Ihr seid draußen, ihr seid nicht allein. Ja, und das ist nämlich auch so ein Ding, dass man so immer überlegt, so müsst jetzt irgendwie so eine, so eine weiße Kartoffel reden darüber schwingen und auf der anderen es ist so, manchmal gibt es kein Richtig und Falsch. Dann ist es so wichtig, dass jetzt einige von den weißen Kartoffeln irgendwie sagen Hey, ich finde das auch scheiße und einfach mal den Mund aufmachen, weil diese Mehrheit der, ähm stummen Zuschauenden, diese ganzen diesen ganzen Mist, der möglich macht und auch immer geguckt wird So, warum seid ihr denn jetzt nicht solidarisch?

00:49:27: Unbekannt Warum kämpft jetzt nicht für uns? Und auf der anderen Seite denke ich, warum müssen denn marginalisierte Personen oder wie auch immer, warum müssen die denn alle kämpfen? Oder Wenn ich als Frau für Frauenrechte kämpfe, denke ich auch manchmal so, wo sind denn die anderen Männer, die irgendwie für Free Choice und Abtreibung mit mir kämpfen? Da ist ja keiner.

00:49:49: Unbekannt Ist ja irgendwie irgendein Frauenthema. Und genau das gleiche kann man nur beim Thema Rassismus machen oder beim Klassismus. Thema. Also egal welche ismen man so aufmacht, auf jeden Fall anfangen kann. Anfangen, die Welt freundlicher machen. Ich finde, das können wir so erst mal stehen lassen. Schon. Und heute geht es ja nur um politisch, nur um politische Freundinnen schaft und Freundinnen schaft.

00:50:18: Unbekannt Und ich muss ja ehrlich gestehen, wir könnten über ganz viel zum Thema Kunst sprechen. Wir könnten uns über Wut wahrscheinlich circa acht Stunden über ein Jahr unterhalten. Ja, tatsächlich würde ich das auch gerne mit dir tun, aber ich glaube. Wir lassen jetzt mal die hörenden Personen damit, dass sie jetzt ins Machen kommen, vielleicht einfach nur mal den Platz frei machen in der Bahn.

00:50:46: Unbekannt Ob man sich das getraut hat. Dann macht man die nächste Sache zu sagen, Das muss ich noch kurz erzählen. Frau im Kinderwagen kam in, saß in der Bahn, kam in die Bahn rein, stellte den Kinderwagen ab. Aber da, wo die Sitze sind, äh, beim Kinderwagenplatz, da saß irgendein Typ, das heißt, das Kind saß im Kinderwagen, konnte nicht seine Mutter angucken und die Mutter musste sich irgendwie zwei Sitze so schräg hinter diesen Kinderwagen setzen und der Typ saß da einfach weiter.

00:51:15: Unbekannt Ja, genau, vor dem Kindergarten waren fast auch schon ein bisschen gestört dran, dass das jetzt ja auch ein bisschen nervt, dass seine Beinfreiheit irgendwie so ist. Und ich war so, ich war, ich bin ausgeflippt innerlich. Und dann habe ich irgendwann gedacht Oh Mann, ich meine sie. Also man kann das jetzt auch nicht als Ich will mich da auch nicht loben, weil es ist eigentlich auch nicht unbedingt gut.

00:51:35: Unbekannt Aber ich habe dann zu ihm gesagt Ich bin aufgestanden. Meinen Sie, Sie können das vielleicht sich woanders hinsetzen, weil damit die beiden zusammensitzen können? Auch sie hat das aber nicht von mir verlangt. Na, das kann ja sein. Das ist eigentlich so eine Sache, dieses diese Geschichte, Das kann man nicht unbedingt empfehlen. Und das war aber trotzdem er war fand das nicht cool, aber er ist halt echt nicht alleine drauf gekommen und das habe ich nicht verstanden.

00:51:57: Unbekannt Und dann haben die Plätze getauscht und dann war erst mal gut. Aber ich habe mich. Ich bin dann außen ganz aufgeregt. Wahrscheinlich. Ich war ein bisschen innerlich erst mal wütend, dass ich das ihm sagen musste, aber er hat dann das auch gemacht, weil er hatte auch. Er konnte auch nicht so richtig was dagegen sagen. Also das der Platz für meine Beine ich habe mich verstanden haben sie mir das gesagt?

00:52:17: Unbekannt Hat. Aber ich verstehe auch, dass sie keine Kraft hatte oder so Kann sein, aber es ist super schwierig gewesen für sie, weil das Kind so weit weg war und hat das geguckt und irgendwie so und irgendwie wolltest es dann nicht rausnehmen, weil wenn es einmal auf dem Arm ist, kriegst du es nicht mehr zurück. In Kinderwagen oder so gibt es ja oft so Sachen.

00:52:35: Unbekannt Kann ich komplett nachvollziehen, aber es war irgendwie wirklich so eine Situation, wo ich dachte nee, also was soll das? Also das ist jetzt nur noch mal so als kleine Geschichte zum Schluss ja, aber das macht den Unterschied. Noch ein Unterschied für die Person vielleicht einen Unterschied gemacht an ihrem Tag. Vielleicht denkt sie da heute noch lächelnd drüber nach dich, dass da so eine Frau kam und den Mann gebeten hat, seine Beine zu entfernen.

00:53:05: Unbekannt Aber ja, ja, also wirklich, diese Verbindung zu genießen, mal auch ein bisschen Augenkontakt mit Menschen zu haben, die den man so auf der Straße begegnet und gucken, wie die vielleicht die Welt sehen und was für ein Rucksack der aufhaben. So, das ist eigentlich nicht so schwer, aber politisch machen wir so machen wir es. Abgemacht. Dann danke ich dir ja bald wieder mit was anderem.

00:53:31: Unbekannt Ja, zum nächsten Gespräch über Wut, Wut oder beim Einkaufen oder wo wir uns unterhalten. Und da kann man ja auch immer gut Sound Texte der einen Band, in der du aktiv bist, zitieren. Ja, wie bist du wütend genug? Wer bist du wütend genug? Ja, genau das ist so der Maßstab. Ab wann reicht es einem, dass man in die Aktivität kommt und eine Grenze zieht?

00:53:57: Unbekannt Okay, gut, dann war's das. Das war von wo du bist seit der Generation Podcast der Frauen seid in Bremen und wir sind gefördert vom Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen. Und der Podcast wird auch herausgegeben vom Verein Frauen lernen gemeinsam und der Redaktion Konzept und Redaktion Frauen seit Bremen mit besonderem Dank an Paula Rehn, Nele Lilling, Laura, Hannah, Jule, Salam, Sophie.

00:54:22: Unbekannt Luisa. Andrea. Nina, Irene Mara und Jana. Redaktion Aktuelle Folge Renate Strümpfe und Hannah Guske Musik Imke Bolz Artwork Luise Hagen Mit besonderem Dank an Pia Brand Social Media Die Frauenseiten Social Media Unit Schnitt Paula Butzemann Produktion Renate Strümpfe Mastering Jana Fischer. Ihr habt Fragen, Vorschläge oder wollt euch einbringen? Schreibt eine Mail an frauenseite bremen.de oder nutzt das Kontaktformular in den Shownotes, das gern einen Kommentar auf unserem Blog oder abonniert den Podcast im Podcast Player eurer Wahl, das auf Freundin schaft.

00:54:58: Unbekannt Tschüss!

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